Ausgabe Nr.
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J M upload 20.07.2012, Viva Edition 14 | Print article

Kanarischer Landhaus-Charme im Hotel Molino de Agua

Immer mehr Menschen sehnen sich nach Einfachheit und Erholung, das zeigen zumindest Studien in der Tourismusforschung wie auch Martin Lohmanns Beitrag zur Eröffnungskonferenz bei der CMT 2012. Auch die Kanaren setzen vermehrt auf den „Turismo Rural“. Dank Gelder aus dem EU Strukturfonds LEADER eröffnete auf Gran Canaria die erste Casa Rural im Jahr 1991 ihre Pforten. Inzwischen wurden auf fast allen Inseln eigene Marketingkampagnen für diese Tourismussparte ins Leben gerufen - als Gegenkonzept zum Massentourismus.

Spanische Gastfreundschaft

Was passiert wenn eine Tourismusexpertin und ein kanarischer Unternehmer ein historisches Gebäude inmitten von hundert Hektar Land erwerben? Dann nämlich vermischen sich spanische Gastfreundschaft mit dem Know-How für die Erfüllung der Wünsche gemäß diesem zeitgemäßen Trend. Inmitten des Barranco de Fataga, im Tal der Tausend Palmen, entstand in den letzten Jahren eine Freizeitoase, dass keine Wünsche für ruhesuchende Individualisten offen lässt. Wir waren vor Ort und sprachen mit der Direktorin des Anwesens, der Hamburgerin Michaela Ringel, die vor eineinhalb Jahren mit ihrem Lebensgefährten Angel Perera Araña das Anwesen „Molino de Agua“ übernommen hat. Seitdem gestalten sie mit unermüdlichem Einsatz und mit viel Liebe fürs Detail das „Hotel Rural“ um, das Individualisten und Naturliebhaber jeder Altersgruppe glücklich machen soll. Tagesgäste und Ausflügler sind ebenso willkommen wie Urlaubsgäste, die sich hier, abseits des Massentourismus, Entspannung und Natur pur gönnen wollen.

Auf in die Natur – die zauberhafte Anfahrt

Von Playa del Inglés nehmen wir die Fahrt auf und folgen den Hinweisschildern in Richtung Fataga. Wir passieren den Themenpark „El Mundo Aborigen“ sowie die Aussichtsplattform „Degollada de las Yeguas“. Von hier aus bietet sich eine spektakuläre Panoramasicht auf die „Sahara“ Gran Canarias sowie in nördliche Richtung auf die tiefen Schluchten des Barranco. Wir folgen der schmalen sich entlang der Bergketten schlängelnden Straße bis nach Fataga, dessen historischer Ortskern zum UNESCO Kulturerbe erklärt wurde. Unmittelbar am Ortsende gelangen wir zur Einfahrt des Hotel Rural El Molino de Agua, das mit einem Schild angezeigt wird.

Versteckt hinter alten kanarischen Dattelpalmen und anderen Bäumen liegt das Anwesen „Hotel Rural El Molino de Agua“. Ein kleiner mit Kieselsteinen ausgelegter Weg führt zu den Gästezimmern, die in kleinen hübsch hergerichteten Häuschen untergebracht sind. Typisch kanarische Gegenstände zieren die Nischen und Ecken des Anwesens. Natürlich verfügen die Zimmer über einen eigenen Balkon oder eine Terrasse, wo in absoluter Abgeschiedenheit dem Konzert der „Naturkünstler“ gelauscht werden kann. An der Rezeption treffen wir auf die aparte Chefin Michaela und ihre treue Mitarbeiterin Petra, die wirklich alles weiß über jede noch so kleine Ecke des Anwesens. Eine vertrauensvolle und herzliche Beziehung im Team wird hier großgeschrieben, dass das an seine Gäste weitergibt. So kann es schon vorkommen, dass die Hausdame Rita die Besucher in den Arm nimmt und mit volkstümlicher Herzlichkeit die eine oder andere Anekdote erzählt – auf Spanisch versteht sich.

Eine bewegte Geschichte

Das Herzstück ist natürlich die alte Wassermühle (Molino de Agua) aus dem Jahr 1880, die auf dem einstigen Bauernhof zur Verarbeitung von Gofiomehl eingesetzt wurde. Mit viel Aufwand und Zeit wurde die Mühle inzwischen restauriert. Hundert Hektar Grund.

Wer sind die Gäste?

„Die einen wollen inmitten der Natur eine beschauliche Unterkunft als Ausgangspunkt für ihre Wanderungen und die anderen einfach nur Ruhe, fernab vom Trubel lärmender Partygänger“, erklärt uns die Direktorin. Inzwischen ist das Hotel Rural Moline de Agua auch an Wochenenden ein beliebtes Ausflugsziel geworden, sei es für Wanderer, Familien, Biker oder Radsportler. Sogar Reiter können hier ihre Pferde für eine geringe Gebühr unterstellen.

Kulinarisch – kanarisch mit Eigenanbau

Das Restaurant bietet vornehmlich kanarische Speisen und Fleisch bzw. Gemüse vom Grill an. Es wartet sogar mit einer eigenen vegetarischen Karte auf. Nicht ohne Stolz erfahrenwir, dass die frischen Zutaten wie Obst, Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Anbau stammen und zu hundert Prozent ökologisch sind.

Tiere inbegriffen

In der Anlage befindet sich eine Art „Streichelzoo“, der bei den Kindern sehr beliebt ist. Vom Huhn bis zum Esel ist alles vertreten und für die Erwachsenen ist es auch ganz erholsam, wenn sich die Kleinen beschäftigen, während sie in Ruhe essen oder sich unterhalten. An Wochenenden wird in den Mittagsstunden kostenloses Ponyreiten angeboten.

Abenteuer pur im Barranco

In jüngster Zeit zeigt sich ein neuer Trend, indem immer mehr internationale Unternehmen in so einem Umfeld ihre Motivations-, Management- oder teambildenden Seminare abhalten. Neben dem dafür erforderlichen Seminarraum besticht die Freizeitanlage. Egal ob für Groß oder Klein, das Angebot ist vielseitig und reicht vom Seilschwingen über die Schlucht bis hin zu Schatzsuche und Paintball.

Ebenso beliebt ist die „Pista de obstaculos“ für Hindernisläufe oder Mountainbike-Parkours. All diese breit gefächterten Aktivitäten werden in Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen und freien Trainern angeboten und können schon für kleine Gruppen ab acht bis zehn Personen gebucht werden.

Wellness und Wanderoase

Selbstverständlich kommt in so einem harmonischen Umfeld das Wohlfühlprogramm nicht zu kurz. Direkt neben dem Pool befindet sich eine Sauna und ein Wellnessbereich. Neben Massagen, Maniküre und Pediküre arbeitet hier auch das GC Holistic Center (internationales Therapiezentrum für Esotherik) - Schwerpunkte sind in der Wiederherstellung des eigenen Gleichgewichts, ein Bereich der in letzter Zeit vermehrt Zuspruch findet - ganz nach dem Motto: Nur ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper.