Ausgabe Nr.
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J M upload 08.02.2019, Viva Edition 103 | Print article

Leuchtturm mit Geschichte - Faro de Arinaga wiedereröffnet

Leuchttürme haben eine sehr lange Geschichte. Mindestens zwei solcher „Befeuerungstürme“ sind überliefert und zwar der griechische Koloss von Rhodos sowie der ägyptische Pharos von Alexandria (beide um 300 v. Chr.). Der Herkulesturm (span. Torre de Hércules) aus dem Jahr 110 n. Chr. befindet sich in A Coruña, Galizien und wies den Seeleuten zur Zeit des römischen Kaisers Trajan ihren Weg. Er wurde im Jahr 1791 ausgebaut und erhielt eine klassizistische Umhüllung. Dieser Faro ist der älteste funktionsfähige Leuchtturm der Welt. Seit 2009 steht er auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Faros in der Provinz Las Palmas

In der Provinz Las Palmas, welche die Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote umfasst, befinden sich 15 Leuchttürme. Der „Faro de Maspalomas“ am Ende des Boulevard Faro de Meloneras ist mit seiner beeindruckenden Höhe von 68 Metern das Wahrzeichen der Touristenhochburg und markiert zugleich den südlichsten Punkt von Gran Canaria. Er zählt zu den sogenannten ‚hohen Leuchttürmen‘. Im viereckigen Patio war einst die noble Unterkunft des Leuchtturmwärters, der inmitten dieser damals verlassenen Gegend der Dünen wenig Abwechslung hatte. Vielleicht war das ein Grund für die umfassende Bibliothek. Das Licht dieses Faros erstrahlte nach einer vierjährigen Bauphase erstmals am 1. Februar 1890. Seitens der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana möchte man ihn revitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Konkrete Termine gibt es dafür noch nicht, denn es sind noch allerlei Fragen hinsichtlich dieses Kulturguts zu klären. (Update: Seit 7.2.2019 wurde der Leuchtturm als Ethnografisches Museum für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht). Für den Bau zeichnet der renommierte kanarische Architekt Juan de León y Castillo verantwortlich, der wenige Jahre zuvor den Hafen von Puerto de La Luz de Las Palmas konzipierte. Von ihm stammt auch der Faro de Arinaga, der die Ostküste des Minikontinents markiert und in einer Militärzone lag.

Im Osten neues: Faro de Arinaga

Nach gelungenen Renovierungsarbeiten und Adaptionen erstrahlt der Faro de Arinaga in neuem Glanz. Am 2. August 2016 wurde dieser Leuchtturm samt eines darin untergebrachten Restaurant nun für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Gemeinde Agüimes bietet neben ihrer historischen Altstadt eine weitere Touristenattraktion an der Küste, wohin wir Sie dieses Mal entführen.

Wir fahren nordwärts auf der Autobahn GC-1 und wählen nach etwa fünfzehn Kilometern die Abzweigung Richtung Arinaga und folgen dem Straßenverlauf GC-100 zur Küste. Lassen Sie sich nicht abschrecken, während Sie durch das größte Gewerbe- und Industriegebiet der Insel, Poligo Industrial, fahren, das mit seinen großen Hallen zugegeben wenig Charme versprüht. Es wird sich lohnen. Sie kommen um die vielen Windräder nicht umhin, die hier in Reih und Glied ihre Arbeit verrichten und die Gegend mit Windkraft versorgt. Sie zählen zum Windkraftpark der Carretera Arinaga. In dieser Zone ist es praktisch immer windig, teilweise sehr stark. Die Einheimischen formulieren es mit „Viento en popa“ was soviel bedeutet, wie „mit vollen Segeln“, aber auch ein Ausdruck ist für „das Glück für sich gepachtet“.

Siehe auch - Restaurant Faro de Arinaga - Leuchtturm "mucho gusto"