Ausgabe Nr.
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J M upload 21.08.2018, Viva Edition 53 | Print article

Pintaderas - die 'Besitzmarken' der Urbevölkerung?

Viele indigene Völker nutzen eine Art Siegel bzw. Stempel, um ihren persönlichen Besitz zu kennzeichnen. Dies traf auch auf die Altkanarier zu, wo diese als „Pintaderas“ bezeichnet werden. Sie markierten damit beispielsweise das Eigentum in den Getreidespeichern. Und obwohl bisher erstaunlich viele davon gefunden wurden, gleicht keine der anderen im Detail.

Jene auf den Kanaren fallen besonders durch ihre streng geometrischen Formen auf (siehe Foto). Sie waren aus Ton, meist drei- oder viereckig, rund oder halbrund. Verziert wurden sie an der Oberseite mit Gravuren. Eine Fundstücke haben eine verblüffende Ähnlichkeit zu Gravierungen auf Kultsteinen in New Grange auf Irland. Interessant ist, dass manche der kanarischen „Pintaderas“ darüber hinaus jenen anderer präkolumbianischer Völker (Maya, Zapoteken, Azteken, Amazonien) ähneln, wie anhand der Exponate der Krypta im Untergeschoss des Kolumbushauses, zu sehen ist. .

„Pintaderas“ wurden manchmal auch dazu benutzt, um farbige Muster auf der Kleidung oder auf der Haut zu stempeln. Im Archäologiemuseum von Gáldar sind einige dieser Stempel ebenso ausgestellt sowie in der Krypta des Kolumbushauses in Las Palmas de Gran Canaria.