Ausgabe Nr.
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J M upload 01.03.2024, Viva Edition 209 | Print article

Operette: Geschichte und Zarzuela-Spektakel im März 2024

Operninszenierungen, Zenit der Hochkultur, konnten oftmals vom einfachen Volk, das fremder Sprachen nicht mächtig war, nicht umfänglich verfolgt werden. Auch lieben sie es mitunter etwas deftiger und lustiger in Inhalt und Sprache. Somit lag die Entwicklung eines volkstümlichen Bühnenmusikwerks auf der Hand.

Als eine Abwandlung der Opera comique entwickelte sich Mitte des 19. Jhdts. in Paris die Operette im heutigen Sinn, allerdings primär noch als kurze Bühnenwerke mit frivolem Inhalt. Doch der Siegeszug dieser volksverständlichen und lustigen Musiktheater war nicht aufzuhalten. Florimond Ronger, alias Hervé, kreierte beispielsweise das bekannte Stück „Don Quichotte et Sancho Pança“. Als die Geburtsstunde der Wiener Operette galt die Aufführung „Das Pensionat“ im Jahr 1860.

In Spanien ist die „Zarzuela“ am ehesten damit zu vergleichen, wo sich Musik, Tanz, Gesang und Theaterelemente vermischen, mit Ramón de la Cruz (Las segadoras de Vallecas, 1768), Lope de Vega (La selva sin amor) als Pioniere. 

In Spanien endgültig die Herzen der Menschen erobert und das Genre als fester Bestandteil der Kulturlandschaft kann spätestens das Jahr 1839 gewertet werden, nicht zuletzt aufgrund der erfolgreichen Inszenierungen Francisco Barbieri und Emilio Arrieta.

Am 17. März findet im Auditorio Alfredo Kraus ein Zarzuela-Konzertabend statt, der ein buntes Potpourri der beliebtesten Werke in Spanien umfasst. Unter der Leitung von David Crespo López brillieren die Künstler Estefanía Perdomo (Sopran) und Gabriel Álvarez (Tenor) gemeinsam mit dem Chor und Orquesta Comunitaria de Gran Canaria. Dabei handelt es sich um ein Orchester, dessen Ensemble von nicht hauptberuflichen Musikern besteht und trotzdem ihre Leidenschaft diesem Genre nachgehen wollen und können.

Konzert mit einer Zarzuela Auswahl

17. März, 18.00 Uhr

PROGRAMM
Gerónimo Giménez La boda de Luis Alonso, Intermedio
Amadeo Vives Doña Francisquita (Chor)
Ruperto Chapí Las hijas del Zebedeo (Carceleras)
Pablo Luna La Pícara molinera, Paxarín, tú que vuelas
Gonzalo Díaz Yerro Arrorró recomposed
Manuel Penella El gato Montés, Torero quiero ser
Francisco A. Barbieri El Barberillo de Lavapiés (Chor und Gesang)
El Barberillo de Lavapiés (Paloma)
R. Soutullo und J. Vert La leyenda del beso, Intermedio
El último romántico, Bella enamorada
J. Guerrero Los Gavilanes, Marcha de la amistad

Operetten-Konzert mit Auswahl bekannter „Zarzuelas“, 80 Min. ohne Pause.