Ausgabe Nr.
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J M upload 01.09.2023, Viva Edition 203 | Print article

Endemische Schnecken vom Aussterben bedroht 

Schnecken ernähren sich vornehmlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial, wie z. B. Laub, Flechten, auf Holz wachsenden Algen, Pilze, Blüten, Früchte, Samen etc. Wenige von ihnen knabbern, sehr zum Unmut der Hobbygärtner oder Landwirte, auch an Blättern von lebenden Pflanzen. Allerdings gelten in unseren Regionen primär die Nacktschnecke sowie die Spanische Wegschnecke als Schädlinge, die allerdings in der Landwirtschaft zu beträchtlichen Schäden führen können.

Nichtsdestotrotz sind Schnecken wichtig für die Natur bzw. die Nahrungsketten, denn beim Ausscheiden lösen sie die gebundenen Nährstoffe, die so wieder in den Boden gelangen und von den Pflanzen wieder aufgenommen werden können. Viele Landschnecken gelten inzwischen als gefährdete Spezies, so wie es auch auf den Kanaren bei einigen endemischen Arten der Fall ist. Schädlingsbekämpfung, Gifte, Verlust von Lebensräumen, Trockenheit etc. stellen dabei die wichtigsten Bedrohungen dar.

Die Loro Parque Stiftung erhebt in Zusammenarbeit mit der Universität von La Laguna eine Studie über die vom Aussterben bedrohten Schneckenarten (span. Chuchangas), davon fünf Spezies auf Teneriffa und zehn der elf vorkommenden auf Gran Canaria, die unter dem Titel „CanBio“ läuft. Sie stehen auf der IUCN Roten Liste (International Union for Conservation of Nature and Natural Ressources) und im Sinne des Erhalts der Biodiversität ist diese Initiative von enormer Bedeutung. Als Ergebnis dieses Projekts werden genauere Informationen erhoben werden und zwar über die Populationen und deren Zustand sowie deren Habitate. Dadurch wird u. U. auch ein Eintrag in den Katalog von gefährdeten Tierarten erfolgen, was einen adäquateren Schutz bieten wird. Die Initiative wird von der Loro Parque Fundación und der Kanarenregierung finanziert.

Weltweit einzigartige Spezies

• In der Naturschutzzone von La Isleta, Nordhalbinsel von Las Palmas de Gran Canaria, befinden sich gleich drei außergewöhnliche Spezies, die es nirgendwo auf der Welt gibt:

- Napaeus isletae
- Monilearia tumulorum
- Hermicycla saulcy

• In der Zone von Arinaga gibt es ebenfalls eine ganz außergewöhnliche Spezies, die nur schwer zu finden ist und schon fast ausgestorben ist: Theba arinagae.

Seit Januar 2023 haben die Professorinnen Carolina Castillo und Penélope Cruzado von der Universität La Laguna ein Folgeprojekt BioTerr initiiert, das alle auf den Kanaren lebenden Spezies umfassen soll und wird.