Das Wasser läuft einem im Mund zusammen, könnte man den Spielplan des diesjährigen 36. Internationalen Musikfestivals der Kanaren verspeisen. Ja, seit fast vier Jahrzehnten rücken die ansonsten in Europa mit ihrem hochwertigen Kulturprogramm leider viel zu wenig beachteten Inseln in den Mittelpunkt des klassischen Musikgenres. Dieses „Festival International de Música de Canarias“ bietet hochkarätige Klangkörper und herausragende Persönlichkeiten mit Weltklasseniveau.
Es handelt sich um das wohl wichtigste Klassikereignis Europas in den Wintermonaten. Kultur und Musik vermögen es, mentale und emotionale Grenzen zu eliminieren und zeigen immer wieder in wunderbaren kreativen Formationen auf, wie unwichtig die Herkunft, Nationalität und Religion in Wirklichkeit ist.
Darüber hinaus sind die Preise moderat im Relation zu der gebotenen Qualität.
The Who is Who der Welt der Klassik
Die Internationalität sticht in diesem Jahr besonders hervor, die sich durch die namhaften Klangkörper, Dirigenten und Solisten zieht und beweist, dass Kultur immer Grenzen sprengen kann. Beispiele dafür sind das Duo Cassadó, bei dem Russland und Spanien künstlerisch fusionieren. Man könnte meinen, dass sich im Januar und Februar 2020 die Welt ein Stelldichein auf den hiesigen Eilanden gibt, wie z. B. Dänemark, Holland, Russland, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien etc. Es bleibt zu hoffen, dass immer mehr Liebhaber der Hochkultur ihre Erfahrungen in die Heimatländer berichten und so damit beitragen, dass die Inseln nicht ‚nur‘ als Destination mit Sonne und Strand wahrgenommen werden.
Nachdem das Festival bereits am 9. Januar 2020 startet und die begehrten Tickets oft frühzeitig vergriffen sind, wollen wir hier schon einen Überblick über die bevorstehenden Highlights bieten. Viva Canarias als das Nummer eins Kulturmagazin auf den Kanaren wird natürlich wieder im Januar das Festival, die Gäste und das Programm umfassend vorstellen - siehe Ausgabe Nr. 159 vom 1. Januar 2020.
International auf den Kanaren
Den fulminanten Auftakt bildet am 9. Januar gleich das London Philharmonic Orchestra. Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg ist seit ihrer Gründung im Jahr 1990 mit seinem breitgefächerten Repertoire zum bedeutendsten Kulturbotschafter seines Landes geworden. Das Orchester de Paris mit seinen 118 permanenten Mitgliedern ist eines der größten und angesehensten Orchester. Ebenfalls begrüßen dürfen wir das Mahler Kammerorchester in Berlin sowie das Kammerorchester, das aus dem namhaften königlichen Royal Concertgebouw in Amsterdam hervorging. Das Danish Symphony Orchestra und Frankfurt Radio Symphony Orchestra sind ebenfalls dabei. Aber auch das Philharmonische Orchester Gran Canaria, das älteste Spaniens, ergänzt die Künstlerriege als eines der gastgebenden Ensembles genauso wie das Sinfonieorchester Teneriffa.
Künstler par excellence
Santtu-Matias Rouvali, Mitsuko Uchida, Andrés Orozco-Estrada, Fumiaki Miura (Violine), Juanjo Mena, Mark Simpson (Klarinette) Jean Guihen Queyras (Violoncello), Lucas Macías, Judith van Wanroij (Sopranistin), Juri Gilbo, Christoph Eschenbach und Daniel Lozakovich sind nur einige der Persönlichkeiten, auf die wir uns freuen dürfen.
Hauptaustragungsorte sind wieder das Auditorio Alfredo Kraus in Las Palmas de Gran Canaria sowie das Auditorio Adan Marin in Santa Cruz de Tenerife. Doch auch in diesem Jahr kommen die ‚kleineren Inseln‘ bzw. bevölkerungsmäßig weniger besiedelten Inseln nicht zu kurz. Die Tickets reichen von 35 bis 100 Euro, Ticketverkauf hat bereits begonnen: www.mgticket.com/fimc sowie www.entrees.es
Siehe auch Eventkalender November 2019