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Viva Canarias Online | Was wäre das kulturelle Erbe ohne die Sakrale Kunst, die über Jahrhunderte die Menschen ehrfürchtig innehalten ließen und Künstler zu höchsten Leistungen anspornten. Auf den Kanarischen Inseln kommen im Besonderen während der ‚Heiligen Woche‘ (Semana Santa) zum Einsatz und verlassen bei einer der vielen Prozessionen ihren Stammsitz.
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Kathedrale Santa Ana
• Apostel Petrus (San Pedro apóstol) ist ein Werk aus dem Jahr 1570 von Martín de Andújar Cantos und steht in einem Altar „Los privilegiado“ einer Kapelle im rechten Seitenschiff.
• Sagrado Corazón de Jesús. Jesusfigur aus dem historischen ehemaligem Krankenhaus San Martín Anfang des 20. Jhdts., restauriert 2018 von Beatriz Galán. (siehe Foto)
• Jesus am Kreuz („Santísimo Cristo de la Sala Capitular“) aus dem Jahr 1793, das seinen Stammsitz im Hauptschiff der Kathedrale Santa Ana hat, ist Protagonist bei der alljährlichen Karfreitagsprozession in Las Palmas. Sie wurde 1793 vom berühmten kanarischen Bildhauer für Sakrale Kunst, José Luján Pérez, kreiert.
• Marienstatue (Nuestra Señora de los Dolores ‚Vegueta‘) aus dem Jahr 1803, die ihren Stammsitz ebenfalls in der Kathedrale Santa Ana hat.
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José Lujan Pérez (1756 - 1815) gilt als der bedeutendste kanarischer Bildhauer der Sakralen Kunst und wurde in Santa María de Guía geboren. Zahlreiche leidende Jungfrauen („Señora de los Dolores“) und Jesusfiguren tragen seinen Stempel und daher wird er auch ‚Bildhauer der Schmerzen‘ genannt. Einige seiner Skulpturen gelten als Meisterwerke und die Stadt Las Palmas de Gran Canaria zollte ihm mit einer im Jahr 2007 enthüllten Büste Tribut für sein künstlerisches Vermächtnis. Diese befindet sich auf der c/Obispo Codina gegenüber der Kathedrale Santa Ana in Las Palmas de Gran Canaria. 139 seiner Werke sind auf Gran Canaria und 43 auf Teneriffa zu finden.
Hier präsentieren wir Ihnen einen Überblick einiger bedeutenden oder markanten Sakralen Kunstwerke und sofern wir sie ihrem Stammsitz zuordnen konnten, haben wir sie entsprechend eingereiht. Alle Fotos (c) Viva Canarias 2023.
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Das Sakralmuseum
Das weiße Gebäude des Sakralmuseums schmiegt sich direkt an die Kathedrale und war einst am Seiteneingang über die Calle Espíritu Santo zugänglich. Nun ist sie nur noch über die Kathedrale Santa Ana erreichbar. Der schöne, üppig begrünte, historische Innenhof mit dem klingenden Namen "Patio de los Naranjos" ist eine wahre Augenweide. Das Zentrum bildet ein von bunten Blumen umringter Springbrunnen, der mit seinem sanften Plätschern eine entspannende Atmosphäre versprüht. Eine stattliche Kanarische Dattelpalme (bot. phoenix canariensis) in der Mitte zieht den Blick des Besuchers hoch zu ihrer Krone, die den in den Himmel ragenden Turm der Kathedrale als Kulisse hat.
Rund um diesen Patio gehen die Ausstellungssäle ab, die nach Themenbereichen gegliedert sind, wie z. B. Kreuze, Skulpturen etc. Die Sakrale Kunst verteilt sich über zwei Etagen.
Adresse: Sakralmuseum bzw. Museo Diocesano de Arte Sacro in der c/Espíritu Santo 20, Vegueta. Eintritt kostet 6 Euro bzw. 4 Euro für Residenten. Zugang nur über die Kathedrale Santa Ana. Geöffnet: täglich ab 10.00 Uhr.
Ikonographie im Sakralmuseum
• Jungfrau des Schmerzes (La Dolorosa) ist eine etwa 50 cm hohe Marienskulptur aus Holz von einem unbekannten Künstler aus dem 16. Jhdt. Sie steht im Sakralmuseum der Kathedrale Santa Ana. (Foto)
• Die Kreuztragung mit Simon von Cyrene (Cristo con la Cruz a Cuestas con del Cirineo) aus dem Jahr 1802 stammt vom berühmtesten kanarischen Bildhauer für Sakrale Kunst, José Lujan Pérez und zeigt die Szene, als Simon von Cyrene Jesus geholfen hat das Kreuz zu tragen. Diese Skulpturen messen nur etwa 30 cm und sind in einem Glaskasten im Diözesanmuseum ausgestellt. Sie kommt am ‚Krummen Mittwoch‘ zum Einsatz. (siehe Foto)
• Passion: Szene mit Maria, La Veronika, Jesus und Simon von Cyrene (La Pasión de Cristo: Encuentro de Jesús con La Virgen María y La Verónica) stammt vom kanarischen Bildhauer José Luján Pérez und wurde etwa um 1802 erstellt. Sie befindet sich, geschützt von einem Glaskasten, im Sakralmuseum der Kathedrale Santa Ana und ihr wird am ‚krummen Mittwoch‘ in einer Prozession gedacht. (siehe Foto)
• Nuestra Señora de los Dolores (Jungfrau des Schmerzes), die auch „Dolorosa de Luján Pérez“ bezeichnet wird, ist aus zweierlei Hinsicht markant. Der Bildhauer lässt dieser Skulptur ein Schwert aus dem Brustkorb ragen, der ihren tiefen Schmerz symbolisiert, den sie beim Anblick ihres durch die Kreuzigung getöteten Sohnes empfunden haben soll.
Und das ist ihm mit der Gestaltung des schmerzverzehrten Gesichts dieser im Barockstil kreierten Skulptur deutlich gelungen. Er selbst soll sie mit folgenden Worten beschrieben haben: „In ihr sah ich das zerrissene Herz einer Mutter, mit ihr wollte ich den Schmerz in seiner ganzen Fülle darstellen“. Sie hat ihren Stammsitz im Sakralmuseum der Kathedrale Santa Ana. (siehe Foto)
• Hl. Rochus (San Rochus), Skulptur im andalusischen Stil von einem unbekannten Künstler aus dem 17. Jhdt.
• Johannes der Täufer (San Juan Bautista) wurde von einem unbekannten Künstler im 18. Jhdt. erstellt. Es ist eine Skulptur aus Holz und steht im Sakralmuseums von Santa Ana. (siehe Foto)
• El Señor de La Caída, Holzskulptur, ca. 40 cm hoch, von José Luján Pérez aus dem Jahr 1802.
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Ermita del Espíritu Santo
• Jesus am Kreuz (Santísimo Cristo del Buen Fin) ist eine beeindruckende und ausdrucksstarke Skulptur aus dem Jahr 1690, leider von einem unbekannten Künstler. Sie verlässt am Gründonnerstag ihren Stammsitz in der Kapelle Ermita del Espíritu Santo im gleichnamigen Platz unweit der Kathedrale Santa Ana, um bei der wichtigsten Prozession der Osterwoche am Karfreitag zum Einsatz zu kommen. Er steht auf einem schweren Thron, der von acht Ordensbrüdern getragen werden muss.
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Parroquia de Santo Domingo Guzmán
• Mariä Erwartung (Virgen de la Esperanza de Vegueta) ist auf das Jahr 1892 datiert, allerdings von einem unbekannten Künstler kreiert und vom Bildhauer Arsenio de las Casas aus La Palma aufwändig restauriert. Sie kommt seit 1980 bei den Prozessionen zum Einsatz, u. a. am Palmsonntag. Ihr Stammsitz ist die Parroquia de Santo Domingo.
• Gekreuzigter Jesus mit Dornenkrone (Nuestro Padre Jesús de la Salud) zählt zu den eindrucksvollsten Skulpturen, die vom kanarischen Bildhauer José Paz Vélez im Jahr 1985 kreiert wurde. Ihr Stammsitz ist die Parroquia Santo Domingo aus dem Jahr 1841. Zu sehen ist sie unter anderem bei der Prozession am Palmsonntag.
• Christus am Kreuz ‚Hagel’ (Cristo Granizo) erhielt diesen Beinamen, da beim ersten Einsatz auf einer Prozession ein Hagelschauer vom Himmel fiel • extrem ungewöhnlich! Die Skulptur wurde von Tomás Calderón de la Barca im Jahr 1779 erschaffen und hat ihren Stammsitz in der Kirche Santo Domingo de Guzmán. Sie ist bei der Karfreitagsprozession zu sehen. Der versilberte Thron ist eine Schenkung von Manuel Campos Padrón aus dem Jahr 1928. (siehe Foto)
• Señor de la Humildad y Paciencia zählt zu den ältesten Sakralen Kunstwerken auf den Prozessionen während der Semana Santa in Las Palmas de Gran Canaria und steht in der Kirche Santo Domingo Guzmán. Sie zeigt Jesus vor seiner Kreuzigung in einer nachdenklichen Pose. (siehe Foto)
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Parroquia San Bernardo y San Telmo
• Jesus auf dem Esel (El Señor en la burrita) zeigt Jesus auf einem Esel und erinnert an den Einzug in Nazareth. Stammsitz dieser Skulptur aus dem Jahr 1879 ist die Parroquia San Bernardo y San Telmo (siehe Foto). Er kommt bei den Prozessionen am Palmsonntag zum Einsatz (siehe Foto).
• Jungfrau des Schmerzes (Nuestra Señora de los Dolores de Triana) wurde von einem unbekannten Bildhauer aus Granada erschaffen und kam über Toledo schließlich nach Las Palmas. Ihr Stammsitz ist die Iglesia San Bernardo y San Telmo im gleichnamigen Park des Distrikts Triana. Sie ist bei der Prozession am „krummen Mittwoch“ in Triana zu sehen. (siehe Foto)
• Jungfrau des Schmerzes ‚Vegueta‘ (Nuestra Señora de los Dolores de Vegueta) wurde 1797 vom berühmten kanarischen Bildhauer José Lujan Pérez erstellt. Sie kommt bei den Prozessionen am „krummen Mittwoch“ (Miércoles Santo) sowie am Karfreitag zum Einsatz.
• Maria Magdalena (María Magdalena) wurde 1802 vom Bildhauer Silvestre Bello Artiles aus Gran Canaria erschaffen und ist ebenfalls am „krummen Mittwoch“ im Einsatz.
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Parroquia San Agustín
• Jesus am Kreuz mit Simon von Cyrene (Cristo con La Cruz a Cuestas con el Cirineo) wurde im Jahr 1802 vom kanarischen Bildhauer für Sakrale Kunst, José Lujan Pérez, kreiert. Stammsitz dieser Skulptur ist die Parroquia de San Agustín, die sie am ‚Krummen Mittwoch‘ und am Karfreitag während der Karwoche im Zuge einer Prozession verlässt.
• Heilige Rita (Santa Rita)
Der heilig gesprochenen Rita aus Italien ist die Skulptur in der Kirche San Agustín gewidmet, die ihren groß zelebrierten Ehrentag jeweils am 22. Mai hat. (siehe Foto)
• Jungfrau des Schmerzes aus Genua (Nuestra Señora de los Dolores ‚La Genovesa‘) stammt von einem anonymen Künstler aus Genua und hat ihren Stammsitz in der Parroquia San Agustín.
• Johannes der Täufer (San Juan Evangelista) thront für gewöhnlich in der Parroquia San Agustín und wurde vom berühmten kanarischen Künstler für Sakrale Kunst, José Lujan Pérez, im Jahr 1802 erschaffen. Sein Thron wurde 1944 gegen den aktuellen ausgetauscht. Sie kommen bei der Prozession am „krummen Mittwoch“ (Miércoles Santo) zum Einsatz.
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Parroquia de San Francisco de Asís
• Petrus, Johannes und Jakobus wurden häufig als Motiv „Die Schlafenden Jünger am Ölberg“ verewigt, wie im Fall eines Throns des Künstlers Casas Martín, das sich in der Kirche San Francisco de Asis befindet und sich anlässlich der Prozession auf Wanderschaft begibt.
• Der Heilige Petrus (San Pedro) wurde 1804 vom berühmten kanarischen Bildhauer José Lujan Pérez kreiert und hat seinen Stammsitz in der Kirche San Francisco de Asis.
• Jungfrau der Einsamkeit (Nuestra Señora de la Soledad de la Portería Coronada) stammt von einem unbekannten Künstler und wird auf das 17. Jhdt. datiert. Ihr Stammsitz ist die Parroquia San Francisco de Asis.
• Christus in der Urne (Cristo Yaciente Jesús en el Sepulcro) ist eine von einem unbekannten Künstler im 16. Jhdt. erschaffene Urne, die vom kanarischen Künstler Manuel Ponce de León aus Holz nachgebildet und vergoldet wurde. Sie zeigt die vier Evangelien, symbolisiert durch kleine Figuren und hat ihren Stammplatz in der Parroquia de San Francisco de Asís.
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Iglesia Matriz de Santiago de los Caballeros, Gáldar
• Nuestra Señora de los Dolores (Jungfrau des Schmerzes), entstanden Ende des 18. Jhdts. steht in der Kirche von Gáldar, Iglesia Matriz de Santiago de los Caballeros.
• Jesus, gefesselt am Kreuz (El Santísimo Cristo Atado a la Columna)

Kathedrale Santa Ana
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Santa María de Guía
• Jesus, angebunden am Kreuz (Cristo atado a la Columna) in der Basilika Nuestra Señora del in Guía
• San Sebastián, derzeit in der Iglesia Santa María de Guía
• Hochaltar in der Iglesia Santa María de Guía entstanden um etwa 1799. Es dominiert der Neoklassizismus im Stil, aber auch Barockelemente sind erkennbar.
• Virgen de las Mercedes in der gleichnamigen Kapelle. Sie zählt zu seinen facettenreichsten Werken mit Stilelementen des Barock, prägnant sichtbar an der üppigen Drapierung und der fast tänzerischen Haltung der Figur. Sie scheint den Betrachter anzusehen und ihm mit ihrer leicht erhobenen Hand ihren Segen zu geben;
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Telde
• Virgen de los Dolores (steht in der Basilika San Juan Bautista von Telde)
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Weitere sakrale Kunstwerke von Luján Pérez
• El Señor Predicador de la Montaña von José Lujan Pérez
• El Señor en el Huerto de los Olivos von José Lujan Pérez