Das beeindruckende Leben des kanarischen Abenteurers Alí Romero, bekannt unter dem Namen „Alí el Canario“, der tausenden kanarischen Sklaven die Freiheit erkauft hat, wird als ein einzigartiges Open-Air Spektakel auf La Puntilla, das östliche Ende der Las Canteras Promenade, aufgeführt. Für diese Inszenierung meldeten sich über hundert Laienschauspieler der Kulturvereinigung Salsipuedes.
Seit Jahren vermarktet sich die Stadt als „Ciudad de Mar“ und unter diesem Gesichtspunkt ist nun das Projekt „Piraten des Atlantiks“ entstanden. Mit dieser ersten Inszenierung am 11. Mai 2024, passenderweise vor dem kanarischen Nationalfeiertag werden mehrere Ziele verfolgt. Gefördert werden soll das Verständnis um das kanarische Kulturerbe, die Geschichte, das Zugehörigkeitsgefühl und die Identitätsbildung. Aus diesem Grund wurden die Bevölkerung eingeladen, Teil der Geschichte zu sein, indem sie schon vorab in diversen Workshops die Kostümgestaltung, das Design der „Open-Air Bühne“ etc. mitgestalten.
Wer war Ali?
Unter all den zahlreichen historischen Persönlichkeiten der Stadt ist Simón Romero, alias Alí Romero bzw. Alí el Canario eine der unbekanntesten. Es war ein 1639 im Stadtteil Triana geborener Fischer und wurde mit 16 Jahren von Berber-Piraten gefangen genommen und in Algier verkauft. Schon bald machte er Karriere als Berufspirat und schließlich gelang es ihm, sich freizukaufen und ein Schiff zu bauen, das er „El Canario“ taufte. Er stieg sogar bis zur Position des Admirals der Marine von Algier und in dieser Zeit half er tausenden von Menschen, die von den Kanarischen Inseln verschleppt und versklavt wurden, indem er sie mit Nahrung und Kleidung versorgte und später auch ihre Freiheit erkaufte. Seine Geschichte dient als Vorspann für die Geschichte der Piraterie auf den Kanarischen Inseln.
Vier historische Meilensteine aus dem 17. Jhdt. werden chronologisch inszeniert, wobei sich der kanarische Pirat „Alí el Canario“ durch alle vier Szenen wie ein roter Faden zieht:
- Ali und seine Familie
- Piraten und Milizionäre
- Bischof Rabadan und seine Beziehung zu Ali
- Alis Herrenhaus in Algier.
11. Mai, 18.00 und 22.00 Uhr
Open-Air Spektakel „Alí el Canario“ mit über hundert Laienschauspielern auf der Höhe La Puntilla des Las Canteras Strandes. Der Zutritt ist kostenlos, eine Online-Anmeldung ist aufgrund des verfügbaren Forums jedoch erforderlich. www.entrees.es
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PIRATEN DES ATLANTIKS
Die ‚Entdeckung‘ der Neuen Welt im 15. Jhdt., katapultierten die Kanarischen Inseln, die im Schnittpunkt dreier Kontinente eine besondere strategische Bedeutung für die Seefahrt einnahmen, in den Fokus der europäischen Königshäuser in ihren territorialen Machtkämpfen. Das führte im Laufe der folgenden drei Jahrhunderte immer wieder zu Angriffen durch Freibeuter und Piraten auf den Archipel.
Auch viele Schiffe wurden gekapert, hatten sie doch auf ihren Rückfahrten aus der Neuen Welt exotische und begehrte Schätze beladen, wie z. B. Gewürze oder Edelmetalle. Und auf ihren Routen mussten die Eroberer und Händler zwischen den Azoren und den Kanaren segeln, somit das Meeresgebiet rund um diese beiden Archipele zu einer Wartezone für Piratenflotten wurde. Besonders im ersten Drittel des 16. Jhdts. waren die Aktivitäten sehr intensiv, und setzte sich im 17. und 18. Jhdt. fort.
Pedro Quevedo, Stadtrat für Wirtschaftsförderung und Tourismus, wies bei der Pressekonferenz darauf hin, dass es sich um eine bisher unerzählte Geschichte handle, die ein bedeutsamer Teil der Identität sei. Daher sei es moralisch unabdingbar, damit diese nicht in Vergessenheit gerät, diese zu erzählen und in Erinnerung zu rufen.
Damit diese Aufführung die normale Strandnutzung durch andere nicht beeinträchtigt wird, wurde ein Stück des Strandes, der an die Plaza de Saulo Torón grenzt, temporär eingezäunt. Die ‚Theaterkulisse‘ und Requisiten bestehen größtenteils aus natürlichen Ressourcen, damit die ökologische Zone nicht geschädigt wird.
Viva Canarias Online vom 6. Mai 2024
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Siehe auch
In Memoriam historischer Schlachten: Fiesta de Naval in La Isleta samt Programm 2023
