Etwa zehn Kilometer südwestlich von Maspalomas liegt der Küstenort Arguineguín. Der Name bedeutet übersetzt von der Sprache der Urbevölkerung „Stilles Wasser“.1) Diese etwa 2.500 Einwohner zählende Ansiedlung vibriert förmlich. Hier spürt man das kanarische Temperament, das durch die Touristenmassen noch nicht seine Identität verloren hat. Bei den ausländischen Gästen dominieren die skandinavischen Länder.
Viele Straßen und Plätze waren in desolatem Zustand, obwohl Mogán zu einer der reichsten Gemeinden auf Gran Canaria zählt. Mit der neuen Bürgermeisterin kam auch neuer Schwung. Seit zwei Jahren investiert das Rathaus in Verschönerungsprojekte und Verbesserungen der Infrastruktur (Kanalisation, Kommunikation und Straßennetz), u. a. auch in Arguineguín. Derzeit läuft noch die Renovation der Promenade, die sich bis nach Patalavaca und Puerto Rico zieht. Flankiert vom glitzernden Meer schlendern hier zu jeder Tageszeit die Menschen entlang. Direkt im Hafen wurde am westlichen Ende eine Terrasse mit einem künstlichen Strand angelegt. Die Promenade an dieser Playa de Las Marañuelas ist fertiggestellt (siehe Foto 04). Auch die Playa de La Lajilla und die Zone von Costa Alegre wurden komplett umgebaut und verschönert. Ich habe zudem einige neu erbaute Gebäude in erster Strandreihe entdeckt, die mit ihrem Chic meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Näher am Strand kann man kaum leben und es ist nur zu logisch, dass diese Lage einen entsprechenden Preis haben wird.
Im kleinen Hafen kann man verschiedene Wassersportaktivitäten und Ausflüge (Delfintour, Jetski, Katamaran etc.) buchen. U.a. legt mehrmals täglich das Sightseeing-Boot (Glassbottom Boat) ab, welche die Küste entlang, über Anfi de Mar, Puerto Rico bis nach Mogán, tingelt. Die Kosten dafür liegen bei 19 bzw. 12 Euro für Residenten (Kinder 11 Euro). Warum nicht einmal eine ungewöhnliche Perspektive auf die Insel haben? Es gibt sogar Shuttlebusse als Zubringerdienst von Meloneras und Maspalomas. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite: www.lineasbluebird.com
Bunter Trubel auf dem größten Wochenmarkt im Süden von Gran Canaria
Dienstag ist Markttag und dann tummeln sich Menschenmassen auf der Plaza Negra im alten Hafenviertel. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich schon Jahre nicht dort war und wirklich etwas versäumt habe. Ich hatte die Dimensionen des Geländes nicht mehr in Erinnerung, doch es ist der Größte auf Gran Canaria. Zudem war ich sehr positiv überrascht, wie vielfältig das Angebot ist. Schön ist auch, dass man im Freien ist und so immer wieder einen Blick auf das Meer erhascht.
Bunte Weidenkörbchen aus Senegal, Handtaschen, Schuhe, Babybekleidung, Fächer, Holzschnitzereien, Uhren, Traumfänger, Aloe Vera ... Es sind auch kanarische Kunsthandwerker der FEDAC vertreten und ein Handwerksbetrieb für Parfumherstellung „Alma de Canarias“ aus Lanzarote.
Natürlich findet man hier auch die landwirtschaftlichen Produkte der hiesigen Bauern. Mangos und Avocados sind die wichtigsten Agrarprodukte in der Landwirtschaft und im August findet alljährlich eine Messe in Arguineguín statt. Die jährliche Produktionsmenge der sogenannten ‚Aguacates‘ liegt bei 166 Tonnen auf einer Anbaufläche von 23 Hektar. Die vorrangigen Sorten sind fuerte, pinkerton und hass.
Fangf(r)isch
Die Fischerei war lange Zeit vor dem Tourismus die wichtigste Einkommensquelle der Einheimischen. Ab Mitte der 1960-er Jahre verlor zwar dieser Sektor an Bedeutung, die Liebe der Bewohner für das Meer schwand jedoch nicht. Allerdings ist die Fischereigenossenschaft (Cofradía de pescadores) von Arguineguín laut eigenen Angaben nach wie vor die Größte des Archipels. Die Flotte umfasst 53 Fischerboote. Der Fischereibetrieb bedarf einiger Investitionen, wie z. B. Modernisierung der Anlage, Bootsreparaturen und die Anschaffung einer Eismaschine. Im November 2011 kündigte der Präsident der Cofradía an, einen Antrag zur finanziellen Unterstützung beim Kanarenparlament einzureichen. Direkt am Hafen gibt es ein Restaurant, in welchem fangfrischer Fisch angeboten wird. Es soll gut sein, die Bewertungen weichen auseinander. Eine beliebte Fischart ist der Rote Thun. Ende März wurden an nur zwei Tagen 25 dieser Giganten (Foto 03) mit einem Gesamtgewicht von 6 Tonnen gefangen. Allerdings ist die Fangquote aufgrund der kritischen Entwicklung der letzten Jahre (siehe Kasten re.) auf jährlich 255 Tonnen festgelegt worden.
Vielleicht ist für diese erfreuliche Entwicklung die „Virgen del Carmen“ verantwortlich, gilt sie doch als die Schutzheilige der Fischer und Seeleute. Ihr zu Ehren findet alljährlich am 16. Juli das größte Volksfest in Arguineguin statt, in der die Meeresprozession mit Partystimmung der absolute Höhepunkt ist.
‘ich steh‘ drauf‘ - 1. Internationaler SUP Wettbewerb
Seit einigen Jahren kann man in der kleinen Bucht von Arguineguín die „SUPs“ auf ihren Boards beobachten. Dieser Strandabschnitt heißt Playa de Las Marañuelas. Zur Erinnerung: Dabei handelt es sich um „Stand-Up-Paddeln“, bei dem man sich stehend auf einem Board mithilfe der Paddel fortbewegt. Der Vorteil gegenüber dem Surfen ist, dass man weniger Frustrationspotential aufbaut. Schon nach kurzer Zeit schafft man es sich auf dem Board zu halten. Und auch die Perspektive ist eine andere, als wenn man im Meer schwimmt und trotzdem die Verbundenheit mit der Natur spürt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man SUP unabhängig von Alter oder körperlicher Fitness betreiben kann. Die leichten Bewegungen zum Ausbalancieren am Board aktivieren Muskeln, von denen wir gar nicht wußten, dass wir diese haben.
Entwickelt hat sich SUP im 20. Jhdt. in Hawaii.2) Surflehrer begannen damit aber ursprünglich um konfortabel eine Übersicht über ihre Schützlinge zu haben. Heute ist es ein Boom und man sieht sogar Yoga auf dem Board etc. Vergangenen Samstag fand die erste internationale SUP Meisterschaft Pro & Amateur mit 50 Teilnehmern aus mehreren Ländern statt, wie z. B. Deutschland, Italien, Ungarn, Norwegen, Frankreich, Spanien, Slowakei und Tschechien. Gesiegt hat der Iraliener Pablo Marconi, der die vier Runden bzw. 16 Kilometer in einer Zeit von 1 Stunde 46 Minuten meisterte. Es gab auch eine Kategorie Amateur mit einer Distanz von 8 Kilometern, also zwei Runden. Bei den Damen siegte die Spanierin Susak Molinera.
Triathlon Gloria Challenge Mogán
Sport boomt und immer mehr ausländische Hobby- und Profiatlethen kommen eigens dafür auf die Kanarischen Inseln. Erst in unserer letzten Ausgabe berichteten wir über den Besucherrekord mit 4.000 Teilnehmern der diesjährigen Edition des Ultratrails Transgrancanaria HG. Oder wir denken an den Trail von Moya oder die Radwoche Cicloturista, die seit drei Jahrzehnten über die Bühne gehen. Seit drei Jahren veranstaltet die Gemeinde Mogán den Triathlon Gloria Challenge, für den sich 300 Teilnehmer (40 Prozent Ausländer) angemeldet haben.
Termin: 21. April 2018 - 3. Edition.