Ausgabe Nr.
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J M upload 31.08.2012, Viva Edition 17 | Print article

Rätsel der Natur - Die Monarchfalter

Im Jahr 1975 ist man auf die Schmetterlingswanderungen aufmerksam geworden, die noch heute den Wissenschaftlern Rätsel aufgeben. Konkret handelt es sich um die Monarchfalter, die in Schwarm-Verbänden im Herbst eine über viertausend Kilometer lange Reise machen, um zu überwintern. Doch das alleine ist noch nicht das Kuriosum...

Natürlich ist es eine enorme Leistung dieser filigranen orange-schwarzen Schönheit mit ihren Miniaturmuskeln die Distanz zu meistern. Dass sie dabei die Luftdruckunterschiede nutzen, erforschten die (meist ehrenamtlichen) Wissenschaftler, die von diesen schönen Schmetterlingen fasziniert sind.

Das kuriose an der Überwinterung ist, dass die Schwärme sich in Flugverbänden zeitnah im Süden von Kansas (USA) auf den Weg machen, um über viertausend Kilometer entfernt auf einer nur wenigen Hektar großen Waldfläche im mexikanischen Sierra Nevada zu überwintern. Würde man diese auf den Menschen ummünzen, dann entspräche dies einer elfmaligen Erdumrundung.

Der 'Sonnenkompass'

Die Tiere verfügen offenbar über ein Protein, dass Ihnen hilft ihren „Sonnenkompass“ und innere Uhr zu verbinden. Dies bedeutet, dass es ihnen möglich ist einen geradlinigen Kurs zu halten, obwohl sich während des Fluges die Sonnenstrahlen verändern. Auch scheinen die Magnetfelder eine Rolle zu spielen.

Anfang November landen mehrere hundert Millionen (!) der Monarchfalter, lat. Danaus plexippus, in einem Wald im Süden Mexikos. Dicht aneinander geschlungen nutzen sie die Wärme der Baumstämme wo die Edelfalter ohne Bewegung und ohne Futter fünf Monate lang überwintern. Dreißig dieser Überwinterungskolonien verteilen sich auf neun getrennte Vulkanmassive. Eine andere, deutlich kleinere Population, überwintert in Kalifornien, der Ostküste Amerikas.

Kanarische Populationen

Auf den Kanarischen Inseln, mit Ausnahme Fuerteventura und Lanzarote, findet man eine eigenständige Population mit einer etwas helleren Grundfarbe und bis zu 12 Zentimetern Spannweite. Sie sind in Küstennähe anzutreffen oder auf Höhe von Baumkronen wie z. B. bei Bougainvilleas.