Ostern steht vor der Tür und so plauderte ich neulich mit Anwalt José Antonio Pérez Sánchez über Osterbräuche aus meiner Heimat und dem Osterspaziergang, den schon Goethe in einer Passage von Faust würdigte. Und so ergab sich eine neue Idee. Der Pflanzenkenner und -liebhaber erklärte mir mit leuchtenden Augen: Das tolle daran ist, dass man nicht quer durch die Insel hetzten muss, um die vielen Exoten zu bewundern, denn wir haben die ganze florale Welt hier in Maspalomas vereint.“
Ich lade Sie ein, diesen Rundgang mit uns zu machen und verspreche Ihnen, danach werden Sie die Gegend mit anderen Augen sehen. Allerdings werden wir unseren Fokus nicht auf die ohnehin oftmals beschriebenen endemischen Pflanzen legen, wie z. B. die weit verbreiteten kanarischen Dattelpalme (phoenix canariensis), die Palmera Real, die Oleander, Hibiskus etc. Wir konzentrieren uns hier auf tropische und exotische Schönheiten aus fernen Ländern.
Beim Gärtnern lernt man viele Lektionen für das Leben: Geduld, den richtigen Platz für jede Pflanze zu finden und falsche Entscheidungen, die Geld kosten zu bereuen und sich an den einfachen Dingen im Leben zu erfreuen.
Start in San Fernando
Wir vereinbarten gleich am Samstag- vormittag unsere Erkundungstour und trafen uns vor dem Kulturzentrum in San Fernando auf der Avda. Tejeda. Direkt neben der Café Bar steht ein falscher Pfefferbaum (Schinus) aus Latein- und Südamerika. Markant sind seine eleganten herabhängenden Äste und vor allem die Beeren, weshalb dieser schnell wachsende Baum auch viel Mist macht.
Die Birkenfeige (Ficus benjamina) stammt ursprünglich aus Indien und es gibt sie hellgrünen und dunkelgrünen Blättern und vor dem Gericht (Juzgado) steht sogar eine Kreuzung aus beiden Varianten. Das Tolle ist, dass sie in jede beliebige Form geschnitten werden können, wie beispielsweise in Würfelform auf den Straßen Av. de Gran Canaria (02) und Av. de Tirajana.
Das orange blühende Kap-Geissblatt (Tecomaria capensis) aus Südafrika sind in vielen Zonen von Playa del Inglés anzutreffen (03).
Einige Meter vor in Richtung des Eingangs des Kulturzentrums findet man die weit verbreiteten Tabaibas (bei der Skulptur) sowie ein japanischer Palmfarn (Cycas revoluta), der genetisch betrachtet so alt ist wie die Dinosaurier (04).
Die bunten invasiven Wandelröschen (Lantana camara) kommt ursprünglich aus Mexiko und der Karibik und setzen überall herrliche Farbakzente, wenngleich sie stark giftig ist wie viele anderen exotischen Schönheiten (05).
Am Kreisel vor dem Kulturzentrum thront die Bismarckpalme mit ihrer bläulichen Farbe und den fächerartigen Wedeln, dessen Form an eine Hand erinnert. Sie stammt aus Madagaskar. Schöne Exemplare stehen auch auf dem Kreisel vor dem Sonnenland (06).
Die exotische Schönheit Plumeria aus der Karibik wächst zwar langsam, dafür sind ihre Blüten atemberaubend schön. Es gibt sie in weiß, rosa oder gelb. Der Blütenduft ähnelt jenem von Vanille (07).
Der Flammenbaum (Flamboyant, Delonix regia) bietet mit seiner flachen, jedoch weit ausladenden breiten und dichten Baumkrone einen wunderbaren Schatten. Ein Highlight ist er zur Blütezeit, wenn er in leuchtendes Rot getaucht ist (08). Auf der Straße zum Markt (Av. de Castillo) wechseln sich rot und orange Blühende Pflanzen ab.
Nun schlendern wir die Avda. Tirajana in südliche Richtung, wo die Seekiefern (Pinus maritima) in Reih und Glied als Windschutz gepflanzt wurden.
Rund um Av. Tirajana
Vor dem Edificio Mercurio finden wir eine Kokospalme (Coco plumosa).
Ein farbliches Highlight sind die wunderschönen Tulpenbäume (09), die es an mehreren Plätzen in Playa del Inglés gibt. Der aus dem afrikanischen Gabon stammende Baum hat besonders große leuchtend orangefarbene Blüten. Der schönste Tulpenbaum von Playa del Inglés befindet sich auf der Avda. Gran Canaria ggü. der Anlage Monte Carlo.
Die großblättrige Costilla de Adán (Köstliches Fensterblatt) im Eingangsbereich des RIU ist leicht zu pflegen und eine schöne, weit verbreitete Zierpflanze mit Ursprung im tropischen Amerika und verträgt keine Minusgrade (10).
Hier steht zudem ein besonders prachtvolles Exemplar der Baum-Strelitzie (strelizia nicolai), geradezu majestätisch (11).
Die einzige europäische Palme ist die Palmito chamaerops humilis, die neben dem Tulpenbaum anzutreffen ist.
Die Yucca Palmen und Agaven gibt es, ebenso wie den Ficus, in hellgrün und dunkelgrüner Ausführung.
Vor dem Hotel Ronda befinden sich überdimensionale afrikanische Kakteen, wie beispielsweise der Wolfsmilchkaktus (Euphorbia ingens). Die weiße Milch wirkt ätzend und wurde früher zur Warzenentfernung verwendet. Amerikanische Kakteen schließen tagsüber ihre Poren und haben dünne Stacheln während die afrikanischen Varianten immer dicke Stacheln haben.
Entlang der Avda. Tirajana finden sich Agaven, aber ohne Stachel, dafür mit sehr interessanten überdimensionalen Blütenständen (12).
Ein gigantisches Exemplar der schnellwachsenden chilenischen Araukarie befindet sich vor dem Hotel Rey Carlos (13).
Auf dem dort in der Nähe errichteten neuen Aussichtspunkt stehen mehrere Exemplare der gelblichen Palmera Mascarena (14). Von hier aus überblickt man den Golfplatz, wo einige Lorbeerbäume gepflanzt wurden. Rechts steht eine im Sommer gelb blühende Mimose.
Ein herrlicher Glücksbaum (Brachychiton) aus Australien erfreut sich keine zwanzig Schritte entfernt vom zuvor erwähnten Aussichtspunkt und zwar direkt vor dem Kreisverkehr seines ‚rotgefärbtem pflanzlichen Lebens‘ (16), eine Augenweide.
Vor der Anlage Vital Suites finden sie die hübsche, schnell wachsende Eureka Palme.
In vielen Plätzen in Playa del Inglés stehen zudem die immergrünen Bäume Araucarien, ursprünglich nur auf der Südhalbkugel zu finden und die wirken. als würden ihre Zweige falsch rum wachsen. Ein besonders schönes Exemplar steht auf der Avda. Bonn.
Der sogenannte Zylinderputzer (Callistemon) kommt ebenfalls ursprünglich aus Australien und hat sich wegen dem hiesigen Klima sich auf den Kanaren weit verbreitet. Zu finden beispielsweise in der c/Finnlandia (17).
Der schönste Drachenbaum steht im Garten neben dem Hotel Bohemia Suites & Spa (15).
Im Parque Urbano del Sur, dem Stadtpark von Maspalomas, findet man die lila-blau blühenden Jakarandabäume, die zu den Trompetenbaumgewächsen zählen und jetzt noch bis Ende April ihre Blütezeit haben (18).
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei Ihrer Erkundungstour durch Maspalomas!