Frettchen sind nicht nur angenehme Haustiere, sondern auch hervorragende Helfer bei der Kaninchenjagd und zwar schon seit langer Zeit, wie aus einer Buchillustration aus dem 13. Jhdt. hervorgeht. Die „hurónes“, wie die Tiere hier bezeichnet werden, scheinen auch auf den Kanarischen Inseln willkommene Jagdhelfer zu sein. Leider kommt es immer wieder vor, dass Frettchen dabei verloren gehen oder, nach Beendigung ihres ‚Dienstes‘ sogar ausgesetzt werden. Vor der anstehenden Jagdsaison hat José Antonio Valbuena, der zuständige Minister, auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Frettchen sind fleischfressende und räuberische Säugetiere, die, falls nicht domestiziert, sehr aggressiv sein können.
Wenn sie wild sind, bedrohen sie als nicht ursprüngliche Bewohner der Inseln viele einheimische Tierarten, besonders jene, die in Bodennähe brüten. Gefährdet sind u. a. endemische Vogelarten, Rebhühner oder die gefährdete Rabiche-Taube. Vor diesem Hintergrund verwies Valbuena auf Artikel 7 des Kanarischen Jagdgesetzes, der die obligatorische Verwendung von Maulkörben vorsieht und bei Zuwiderhandlung strafbar ist.
Auf den Kanarischen Inseln haben Frettchen ideale Lebensräume gefunden, besonders auf La Palma, wo von 1998 bis 2007 an verschiedenen Orten 28 Exemplare identifiziert wurden. Auf La Gomera wurden 165 Vorfälle von 2016 bis 2019 registriert.
Sichtungen oder Fänge wurden auch auf Teneriffa, Gran Canaria und El Hierro gemacht, Tendenz steigend. (Quelle: Gobierno de Canarias vom 22.07.2020) jm