Grünes Villenviertel: Parque Doramas, 7 Gründe für einen Besuch

Natur, Kultur, Geschichte und Architektur?

Die exotische Vielfalt der Pflanzen auf den Kanarischen lässt sich am Besten mit einem Besuch in einem der Botanischen Parks auf den Kanarischen Inseln erahnen, deren ältester per Dekret vom 17. August 1788 der Jardín Botanico in Puerto de la Cruz auf Teneriffa ist und noch heute historisches Flair versprüht, so wie der Herzoginnenpark in Arucas. Extravagantes wird in Europas größtem Kakteenpark Cactualdea geboten. Einen Überblick der fünf schönsten Parks haben wir in unserer Ausgabe Nr. 167 vom 1. September 2020 vorgestellt²⁾ (siehe QR-Code).

Die erlesene Auswahl der Parks erweitern wir mit dem Parque Doramas, dem wunderschönen Stadtpark von Las Palmas de Gran Canaria. Klein, aber fein, trifft zwar zu, allerdings bietet der Park und seine unmittelbare Umgebung mehrere Highlights als Orte der Muße, der Begegnung sowie der Kunst und Kultur.

Ciudad Jardín - grünes Villenviertel

Der renommierte Stadtarchitekt Miguel Martín Fernández de la Torre, damals erst 26 Jahre alt, wurde im Jahr 1922 mit der Gestaltung eines neuen Stadtteils beauftragt und zwar in einer neuen und modernen Weise im Stil des sogenannten „racionalismo“ aus Europa. Diesem Konzept folgend entstand eine elegante Villa nach der anderen, höchstens 2 bis 3 Stockwerke hoch und umgeben von Alleen. Auch heute ist es die nobelste Wohngegend der Stadt, wo zudem Privatschulen (z. B. Lycée Français) und Privatkindergärten anzutreffen sind.

Parque Doramas

Eingebettet in dieses elegante Villenviertel befindet sich der mindestens ebenso schöne und gepflegte Parque Doramas mit einer Fläche von etwa 4,8 Hektar. Namensgebend war der tapfere kanarische Krieger Doramas aus dem späten 15. Jhdt. Der Park erhebt sich zu einem Hügel von knapp zwanzig Metern. Kleine Wasserläufe fließen durch die Kaskaden und sorgen für angenehmes Plätschern, so wie diverse Springbrunnen, die in den Nachtstunden durch die Beleuchtung besonders reizvoll sind.

Charakteristische und autochthone Pflanzenarten der Kanarischen Inseln, wie z. B. Drachenbäume, Ficus, Palmen, dominieren die Flora. Die östliche Flanke gibt durch den abschüssigen Hang einen Blick auf das Meer und den Sporthafen frei.

Am westlichen Eingang über den Paseo Chil befindet sich ein kleines Amphitheater, wo regelmäßig Konzerte und Kulturevents veranstaltet werden. (Auditorio José Antonio Ramos, Parque Doramas, c/Emilio Ley s/n in Las Palmas de Gran Canaria)

‚Königliches Versteck‘ A Royal Hideaway

1890 entstand in diesem grünen Park, auf Initiative eines Briten, das Hotel Santa Catalina,³⁾ das älteste auf Gran Canaria. Illustre Gäste und Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur wählten lange Zeit nur dieses geschichtsträchtige Haus. Im Vorjahr wurde es nach gelungen und umfassenden Renovierungsarbeiten wiedereröffnet und erhielt dafür sogar den spanischen „Tourismus-Oscar“.

Tipp: Gönnen Sie sich auf der neuen Rooftop Bar des Hotel Santa Catalina A Royal Hideaway den herrlichen Ausblick über die Dächer der Stadt und genießen Sie das Ambiente bei einem Glas Wein oder einem Snack (siehe Foto re. Seite).

Tipp 2: Das Restaurant Poemas by Hermanos Padrón im Hotel Santa Catalina hat sich binnen kürzester Zeit die Herzen der Gourmets erobert und punktet mit außergewöhnlichen Kreationen und dem überaus freundlichen Service. Wer sich das Besondere in einem eleganten Ambiente gönnen möchte oder das Außergewöhnliche für spezielle Anlässe sucht, der wird hier begeistert sein. Es gibt zudem diverse Degustationsmenüs mit und ohne Weinbegleitung. Hotels mit Geschichte - Hotel Santa Catalina A Royal Hideaway

Kunst(sinnig)

Gegenüber des Hotels befindet sich das im Jahr 1981 von Manuel Bethencourt Santana gestaltete Monumento Atis Tirma. Die Aufschrift: „Als der tapfere Kanarier Tasarte sah, dass die meisten seiner Leute dem Diktat eines Feiglings folgten, rannte er in einem Anfall von Schmerz und Raserei an den Rand der berühmten Tirma-Klippe und schrie: ‚Atis Tirma!‘“

Kanarisches Dorf bald in neuem Glanz

Der Bruder des eingangs erwähnten Architekten hieß Nestór Martín und war ein gefeierter facettenreicher Künstler.¹⁾ Beide verband die Liebe zu ihrer Heimat und die Bestrebung die kanarische Kultur und das Brauchtum der Welt von seiner besten Seite zu präsentieren. So reifte die Idee zum Bau eines ‚kanarischen Dorfs‘ als eine architektonische Komposition des kanarischen Kulturguts. Und es gelang mit dem „Pueblo Canario“ auf wunderbare Weise als Ode an die kanarische Architektur und das Kulturgut. In diesem Zusammenspiel finden sich die typischen Holzbalkone, Steinböden, Höfe, Malereien, Türmchen, die an Castillos erinnern etc.

Das Brauchtum wurde mittels der sonntäglichen kanarischen Frühschoppen samt Folkloretänzen und Live-Musik zelebriert, ist allerdings  aufgrund der laufenden Renovierungsarbeiten sistiert. Das darin integrierte und sehr sehenswerte Museo Néstor Martín ist derzeit wegen Renovierungsarbeiten leider geschlossen.

Tipp: Das im August 2020 unter neuer Führung   wiedereröffnete Restaurant El Bodegón führt seinen regulären Betrieb und offeriert fein ausgearbeitete Speisen mit kanarischem Flair, die Tradition und Moderne verbinden.

Schritt für Schritt - auf Entdeckungstour

In weniger als einer Stunde können Sie vom Pueblo Canario bis zum Stadtstrand Playa de las Alcaravaneras gleich mehrere Sehenswürdigkeiten und Spots erkunden.

1. Parque Doramas
2. Hotel Santa Catalina A Royal Hideaway (tolle Dachterrasse mit edlem Flair)
3. Monumento Atis Tirma
4. Pueblo Canario Pueblo Canario - Wiedereröffnung des 'kanarischen Dorfes'
5. Tao Club & Garden ist ein Szenetreff in der Nacht bzw. auch als ein After Work Club. Er befindet sich im Parque Romano am Paseo Alonso Quesada s/n. www.taolaspalmas.com
6. Zurück an der Küste befindet sich der Sporthafen von Las Palmas, wo sich alljährlich im November hunderte Segelboote und Katamarane aus aller Welt für den Start zur internationalen ARC Regatta einfinden.
7. 1 km nördlich befindet sich der beliebte Stadtstrand Playa de las Alcaravaneras. Hier wird gerne Volleyball und Strandfußball gespielt und ist ein perfekter Ort für Kinder. vornehmlich von Einheimischen frequentiert, authentisches kanarisches Flair.

*Anm. Verweise auf Seite 7.