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J M upload 02.12.2019, Viva Edition 158 | Print article

Innovation Clima-Risk: Kooperationsprojekt für Afrika

Pozo Izquierdo an der Ostküste von Gran Canaria ist aufgrund der vorherrschenden Wind- und Wellenverhältnisse das Mekka der Wind- und Kitesurfer der Insel. In diesem verschlafenen Küstenort befindet sich allerdings eine der Außenstellen des kanarischen Forschungsinstituts ITC (Instituto Tecnológico de Canarias).1) Unter Beisein des Kanarenpräsidenten Ángel Víctor Torres wurde der Prototyp Clima-Risk im Rahmen eines innovativen Projekts mit internationaler Tragweite präsentiert.

Dabei handelt es sich um Container, die dank Solarstroms die Möglichkeit bieten Wasser aufzubereiten oder Strom zu liefern. Das ist insbesondere bei entlegenen Gegenden mit fehlenden Infrastrukturen von großer Bedeutung, wie beispielsweise in vielen Ländern Afrikas. Das Projekt orientiert sich an der nachhaltigen Entwicklungshilfe der Vereinten Nationen für Länder mit wenig entwickelten Infrastrukturen, um das Gleichgewicht zwischen Wirtschaftswachstum und nachhaltige Entwicklung im Gleichklang zu halten. Vorgesehen ist die Implementierung auf dem Nachbarkontinent Afrika als Kooperationsprojekt, um die Lebenssituation zu verbessern und dadurch die Bevölkerungsabwanderungen zu verhindern. Torres wies zudem auf die soziale Bedeutung des Projekts und die notwendige Solidarität mit dem Nachbarkontinent hin. 

Clima-Risk wird vom kanarischen Technologieinstitut ITC in Zusammenarbeit mit der Universität Las Palmas de Gran Canaria  sowie dem afrikanischen Kooperationszentrum des Roten Kreuzes in Las Palmas durchgeführt. Das Projektbudget umfasst 2,5 Millionen Euro, das zu 85 % vom Program Intereg MAC 2014-2020 aus dem EU Entwicklungsfonds finanziert wird. Es umfasst Studien, Forschungen, technologische Implementierung und Projekte, die in jeder Region der Welt durch die Auswirkungen des Klimawandels extrapoliert werden können.

Clima-Risk wurde als bestes internationales Kooperationsprojekt für Energetik ausgezeichnet, das vom Club für Nachhaltigkeit gesponsert werden.

Carolina Darias vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeit lobte dieses Vorzeigeprojekt, das die Kanaren in den Fokus für die Implementierung von nachhaltigen Umweltprojekten in afrikanischen Ländern, wie z. B. Senegal, Kabo Verde oder Mauretanien, rückt. Sie sagt: „Afrika ist nicht die Zukunft, Afrika ist die Gegenwart.“

Quellen. www.itccanarias.org
www3.gobiernodecanarias.org

 

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1)ITC: Es handelt sich um ein vor 25 Jahren gegründetes staatliches Forschungsunternehmen der Kanarischen Inseln, das in folgenden Bereichen tätig ist: Umweltanalysen, Wasser, Biotechnologie, Innovationen, Metrologie, Computerwissenschaften und Technologie, Erneuerbare Energien und Medienkommunikation.

Über 70 Prozent des 180-köpfigen Teams sind hochqualifizierte Akademiker mit einschlägigen Erfahrungen für die Durchführung und Koordination von internationalen Forschungsprojekten.