Ein sehr warmer Winter hat dazu geführt, dass ein besonderes Naturschauspiel auf Gran Canaria eingesetzt hat. Die Mandelbäume stehen nämlich bereits in Blüte und sie sollten es wirklich nicht versäumen, nun auf Tour zu gehen und die Natur in ihrem schönsten rosa-weißen Festkleid zu erleben. Die schönsten Gegenden stellen wir Ihnen hier vor und wünschen Ihnen eine angenehme Entdeckungsreise mit den Vorboten des Frühlings. Genügsam, hitzeverträglich und windfest finden Mandelbäume ideale Bedingungen vor, um hier zu gedeihen. Die Sorte „Prunus dulcis“ bevorzugt höhere Lagen und wächst daher besonders in hochgelegenen bergigen Regionen.
Trotzdem schenkte man hier lange Zeit diesen Pflanzen keine allzu große Aufmerksamkeit. Erst in den letzten Jahren entdeckt man die Mandeln wieder. In der Agrarbewirtschaftung betreibt man inzwischen Initiativen zur Aufforstung, obwohl der Anbau vornehmlich als Nebenerwerb erfolgt. Die Flächte beträgt derzeit insgesamt um die 3.000 Hektar.
Mandeln gelten Gesundmacher. Sie sollen vor zu hohem Cholesterinspiegel und Herz-Kreislauferkrankungen schützen, die Knochendichte und die Nerven stärken sowie den Blutzuckerspiegel senken. Aufgrund ihres hohen Eiweißgehalts und der geringen Kalorien machen sie zudem nicht dick. Vielleicht erinnern Sie sich an unseren umfassenden Artikel in der Ausgabe Nr. 88 vom 4. Dezember. Sie kommen vielseitig zum Einsatz und nicht nur kulinarisch. In der Kosmetikindustrie haben sich die Mandeln längst etabliert.
Kanarische Mandelhochburgen
Die Mandelhochburgen auf Gran Canaria sind die Gemeinden Tejeda, Valsequillo und San Bartolomé de Tirajana. Es gibt auch welche in Artenara und im Barranco de Guayadeque. Die Berggemeinde Tejeda feiert zu Ehren der Mandel sogar ein großes Volksfest, dass alljährlich tausende Besucher anlockt. Diese „Fiestas del Almendro en Flor“ wurden vor ziemlich genau einem Jahr sogar zum touristischen Interesse erklärt. Klarerweise gibt es dort unzählige regionale Gerichte, in der Mandeln eine Hauptrolle spielen, wie z. B. der Mandellikör oder die Spezialität „Bien-me-sabe“, was soviel wie „schmeckt mir gut“ bedeutet. Es ist eine zähflüssige süße Nachspeise, die nur aus Mandeln, Zucker, Eigelb, Wasser, Zimt und etwas geriebener Zitronenschale besteht. Ein starker Espresso ist der ideale Begleiter.
Mandelfeste
Eine gute Möglichkeit die kanarischen Mandelgerichte zu verkosten ist bei den Volksfesten, die für gewöhnlich wie folgt angesetzt sind:
- San Bartolomé de Tirajana: Vorletztes Wochenende im Januar
- Tejeda: Letztes Wochenende im Januar (sehr sehenswert)
- Valsequillo: Erstes Wochenende im Februar
Wanderung Ayacata (bei Tejeda)
Eine der wohl schönsten Wanderrouten führt durch Ayacata im Herzen der Insel. Die Schlucht trennt die Gemeinden Tejeda und San Bartolomé voneinander. Auf 1.310 Metern Höhe wird der Naturliebhaber mit spektakulären Ausblicken belohnt und diese sind das ganze Jahr über sehenswert. Doch nun ist die rosa-weiße Blütenpracht ist unbeschreiblich schönes Extra.
Länge: 1,6 km
Dauer: 1 Std., 15 Min
Schwierigkeit: Sehr leicht.
Zugang: Auf Höhe 12,1 km vor Tejeda bzw. 11,3 km nach Tunte an der Straße C-60 (oder mit der Buslinie Nr. 18).
Wandertour Tejeda
Tejeda liegt im Herzen der Insel und ist wohl die wichtigste Hochburg der Mandeln. Auf fünf Hektar werden hier die Almendras angebaut. Bekannt ist die kleine hoch gelegene Gemeinde aauch aufgrund ihrer Felsformation „Roque Nublo“. Der Wolkenfels ist das Wahrzeichen von Gran Canaria.
Ebenso befindet sich in dieser Gemeinde der höchste Berg, der „Pico de las Nieves“ mit einer Höhe von 1.949 Metern. Die spektakulären Felsformationen mit den steil abfallenden Wänden wurden vom Dichter Unamno als das „Versteinerte Gewitter“ bezeichnet. Hier gibt es mehrere Wanderrouten, die im gleichnamigen Hauptstädtchen enden. Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Gemeindegebiets sind die Wege anspruchsvoll (Steigungen, Gelände).
Eine davon beginnt am Cruz de Tejeda und führt über die Degollada Becerra, Degollada Las Palmas, La Culata und Cruz de Timagada zum Ort Tejeda.
Dauer: 5 Stunden
Distanz: 10,8 km
Schwierigkeit: Mittel/Hoch.
