Ausgabe Nr.
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J M upload 17.08.2018, Viva Edition 133 | Print article

Poema del Mar - Besuch des Riesenaquariums

In unserer Ausgabe Nr. 130 vom 29. Dezember präsentierten wir Ihnen das Riesenaquarium mit dem poetischen Namen „Poema del Mar“ in las Palmas de Gran Canarias aus dem Preopening vom 17. Dezember. Seit 12. Januar ist es nun auch für die Öffentlichkeit zugänglich und wir haben es jetzt im Live-Betrieb nochmals besucht. Denn beim ersten Besuch stürmten 500 geladene Gäste gleichzeitig hinein und man schob sich durch die Gänge, was eine echte Wahrnehmung aller Details fast unmöglich machte. 

Das Gebäude ist ein architektonisches Highlight der Stadt. In der Nacht, wenn die kreisrunden Beleuchtungen an der Fassade eingeschaltet sind, erkennt man erst einen überdimensionalen Hai. Poema del Mar befindet sich an einer strategisch optimalen Lage: direkt neben dem Einkaufszentrum El Muelle und in unmittelbarer Nähe zu den Kreuzfahrschiffen. An Wochenenden stehen bis zu vier dieser Luxusliner im Hafen von Las Palmas, was potenziell  über 10.000 zusätzliche Gäste bedeutet. 

Als wir uns zum Ticketschalter begaben, merkten wir anhand der Gespräche der Wartenden in der kurzen Schlange, dass es sich tatsächlich auch um Kreuzfahrttouristen handelte. Für sie ist ein Besuch des Riesenaquariums mit 25 Euro Eintritt ein Schnäppchen. Für Residente gibt es einen Sonderpreis von 17,50 Euro (siehe Kasten am Ende des Berichts). Das Riesenaquarium ist in drei Bereiche unterteilt:

  • Dschungel
  • Tiefsee
  • Korallenriffe

Dschungelfeeling

Der Dschungel ist die erste Zone im Poema del Mar. Ein schmaler Weg schlängelt sich durch die große Halle, die mit viel Pflanzen, Wasserläufen und -fällen ‚Dschungelfeeling‘ aufkommen lassen sollen. Unterstrichen wird das mit afrikanischer Musik bzw. Trommeln. Ich bin sehr Lärmempfindlich und mir war diese ein wenig zu laut. Hier werden die  oberflächennahen Ökosysteme präsentiert und Süßwasserfische. An manchen Stellen besteht der Weg aus Glas und so bietet sich eine freie Sicht auf die Lebewesen in den Becken darunter. Es gibt sogar eine kleine Hängebrücke, die so konzipiert ist, dass sie ein wenig wackelt. Besonders für Kinder ist das ein Highlight. Überhaupt beobachte ich, dass manche Besucher scheinbar ein Wettrennen veranstalten und sich gar nicht die Muße gaben, die Tiere in den einzelnen Vitrinen betrachten. Sehr schade finde ich.  

Vor den einzelnen Stationen befinden sich Bildschirme mit Informationen, doch sind diese noch nicht durchgehend korrekt ausgeschildert. Auf Rückfrage erfuhr ich, dass noch nicht alle Fische bzw. Tiere „eingetroffen“ sind und manche sich in einer Zwischenstation befinden. In einigen Wochen soll dies abgeschlossen sein, dann kann man sich als Besucher ein umfassendes Bild über die gezeigten Tiere machen. Die Kreativität der Natur ist unschlagbar und auch die Farbenvielfalt. Davon konnten wir uns immer wieder überzeugen (siehe Kaiserskorpion, Foto 02), dem Türkischen Zwerggecko, Rotstreifenbarbe etc.

Korallenriffe

Nun verlassen wir die helle Zone des Dschungels und begeben uns über mehrere verwinkelte Gänge zum Bereich der Korallenriffe. Die Wege sind mit schwarzem Teppich ausgelegt und die Beleuchtungen setzen die Glasvitrinen in Szene. Auch das Musikkonzept hat sich hier verändert und nun hören wir ein (schweres) klassisches Klavierstück. In den Vitrinen sind exotische Tiere zu sehen, wie z. B. Quallen, Seepferdchen oder Octobusse. Am Ende dieses Weges gelangen wir zu einem riesigen Glaszylinder mit einem Fassungsvermögen von 400.000 Litern Wasser. Hier wurde eine bunte Korallenwelt nachgestellt, einschließlich der Fische, die dort ihren Lebensraum haben. Diese Zone kann von den Besuchern auf verschiedenen Ebenen eingesehen werden. Wir haben uns einfach auf den Boden gesetzt, um das gemächliche Treiben der Bewohner zu beobachten. Abgesehen von den bunten Fischen in allen erdenklichen Mustervariationen (siehe nächste Seite) haben wir sogar einige Moränen entdeckt. Konkret waren es Tigermoränen, doch hinter dem schützenden Glas machten sie uns keine Angst.  

Hier befindet sich zudem ein nettes Café, doch war es leider bis zum letzten Platz besetzt. Hier werden Snacks und Erfrischungsgetränke geboten.   

Die Tiefseebewohner

Die letzte Zone im Poema del Mar widmet sich den Tiefseebewohnern und ist die wohl größte Attraktion des Parks. Spektakulär ist das gigantische Glasfenster, das eigens für Poema del Mar in Livorno in Italien angefertigt wurde. Das leicht gebogene 36 Meter breite Fenster, mit einer Höhe von 7,3 Metern, ist angeblich die größte gebogene Glasscheibe der Welt! Dieses imposante Großaquarium fasst 5,5 Millionen Liter Wasser. Die Lieferung und Montage dieses 142 Tonnen schweren Giganten war eine logistische Meisterleistung.

An manchen Stellen fühlt man sich den Meeresbewohnern so nah, als ob man mit ihnen ‚tauchen‘ würde. Runde Sitzgelegenheiten laden zum „Chillen“ ein, wie die Jugend heute sagt. Die vielen Bewohner in diesem riesigen Aquarium wirken auch sehr entspannt und schweben herum. Immer wieder kommen sie, zum Teil in Schwärmen formiert, an die Glasfenster und beäugen uns Besucher (so scheint mir). Es ist höchst spannend und interessant, die Fische so nah zu sehen bzw. zu erleben. Die Menschen versuchen dieses Erlebnis mit ihren Mobiltelefonen einzufangen (siehe Foto der ersten Seite dieses Berichts). Aber auch die Kinder sind ganz aus dem Häuschen.

Hier vergisst man Raum und Zeit. Ein Klavierstück untermalt musikalisch die Szene, wenngleich meiner Meinung nach nicht sehr passend. Vielleicht hatte ich bei diesem zweiten Besuch auch nur einfach Pech, aber mich bzw. uns hat dieses schwere klassische Stück eher aufgewühlt als entspannt. Vielleicht wird das Musikkonzept noch geändert, mitgeteilt habe ich es .

Das Restaurant Poema del Mar

Zwei Stunden sind wie im Flug vergangen und es macht sich schön langsam Hunger breit. Wie gut, dass wir das Restaurant entdeckt haben. Wir waren sehr positiv überrascht, ob des Niveaus und der professionellen und überaus freundlichen Bedienung. Meine Erwartungshaltung in Parks ist leider diesbezüglich gleich Null. Die Tische sind mit Stoffservietten gedeckt und die schönen Gläser sogar graviert. Wir haben gut gegessen, von Nuggets bis Hamburger und Spaghetti Bolognese. 

Nun kommen wir dem Namen auf die Spur. „Poema del Mar“, der poetische Name des Riesenaquariums bedeutet ins Deutsche übersetzt „Gedicht des Meeres“ und ist inspiriert von dem kanarischen Jugendstilmaler Néstor Martín, der eine gleichnamige Gemäldeserie herausbrachte.  Diese können Sie ab jetzt nicht nur in dem Museum im Pueblo Canario genießen, denn sie zieren als überdimensionale Replika die Wände dieses großen Saals.

Fazit

Der Besuch des Museums ist lohnenswert, auch wenn da und dort noch kleinere Kinderkrankheiten vorhanden sind. Spektakulär ist vor allem das Riesenfenster, in dem sie mit Haien und Fischen quasi auf Tuchfüllung gehen können. Mein Rat ist: Nehmen Sie sich Zeit, um die Unterwasserwelt zu erkunden und genießen sie einfach nur den schönen Anblick. Lassen Sie sich den Besuch von Neidern nicht vermiesen, sondern machen Sie sich selbst ein Bild. Ich bin fasziniert und komme auf jeden Fall wieder.            

Kontakt

Poema del Mar, Riesenaquarium in der Muelle Sanapú (neben dem C. C. El Muelle), Las Palmas de Gran Canaria. Preis: 25 Euro (Residenten: 18 Euro bzw. 13 Euro Kinder von Residenten).
Ticketverkauf
http://tickets.poema-del-mar.com