Seehunde tummelten sich einst im ganzen Mittelmeerraum, Mauretanien, dem Gewässer vor der Ostsahara, Madeira, den Kanarischen Inseln und den Azoren und die Population dieser Meeressäugetiere hat sich auf weniger als 700 Exemplare reduziert. Alleine bei der Riesenwelle vor Kabo Verde im Jahr 1997 starben etwa 200 Seemöwen.
Die Loro Parque Stiftung hat am 12. Mai 2019 ein in Zusammenarbeit mit der Fundación CBD Habitat initiiertes Schutzprojekt vorgestellt. Dieses konzentriert sich auf ca. 25 Tiere vor Madeira, die isoliert beobachtet und dafür mit GPS-Sendern versehen wurden. Die Wissenschaftler erforschen das Einzugsgebiet, um eventuelle Überschneidungen mit Schiffsrouten, insbesondere aus dem Bereich des Hochseefischens, zu identifizieren. Solche Unfälle mit Anglern sind nach wie vor die größte Bedrohung der Seehunde. Diese Herde lebt aufgrund der Entfernungen isoliert vom Archipel, was die Schutzmaßnahmen erschwere. Zudem werden Ihr Rückzugsgebiet an küstennahen Höhlen überwacht, was aufgrund der schweren Zugänglichkeit und der rauen Brandung eine große Herausforderung an das Team und das Equipment darstellt. Man hofft, dass sich die Population in den nächsten Jahren erholen werde. Die Internationale Naturschutzorganisation UICN plant eine neuerliche Evaluierung für das kommende Jahr 2020.
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Hinweis: Schutzprojekt: LIFE13NAT/ES/00974
Fotos: Instituto das Florestas e Conservação da Natureza da Madeira und großes Unterwasserfoto von Nuno Sa.