Die Finca Condal, einst der südlichste Verwaltungssitz der Insel, war für uns schon mehrfach einen Bericht wert. Dieses „Tor zur Wüste“ konnte oder durfte man einst nur mit einem gültigen Passierschein betreten. Es war ein herrschaftliches Anwesen in kanarischer Architektur par excellence, das aus einem Hauptgebäude, Wirtschaftsräumen, Salon, Garten, Pferdeställen etc. bestand und von wo aus die gesamte Land- und Viehwirtschaft der Grafenfamilie, die fünfhundert Jahre die Geschichte von Gran Canaria im Bereich der Wirtschaft, Politik und Kultur maßgeblich beeinflusste.1)
In Zusammenarbeit mit der Inselregierung wurde in diesen historischen Räumlichkeiten die Geschichte von Gran Canaria verständlich aufbereitet und als äußerst sehenswertes Museum vor drei Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Alte Mauern vermischten sich harmonisch mit modernen Installationen, wie z. B. Beleuchtungssysteme und Informationstafeln. Der Charme der Zeitzeugnisse des Bauwerks, wie die geschnitzten Holzdecken, die Grundmauern, der mit runden Steinen ausgelegte Innenhof u.s.w. blieben erhalten. Und so taucht man in die Vergangenheit ein und kann zudem in der oberen Etage auch ein wenig mehr von der Geschichte und den Errungenschaften dieser Adelsfamilie erfahren.2) Der Weinanbau hatte für die Grafschaft schon immer eine große Bedeutung und eine sehr lange Tradition, was in der Bodega ersichtlich ist. Die schöne Gartenanlage umrahmt diesen einstigen Verwaltungssitz und er wird mit einem Galasaal, Oldtimer-Fuhrpark des Grafen, einem Olivenhain und verschiedenen Räumlichkeiten, wie z. B. Kaminzimmer und Hochzeitssuite, komplettiert. Eine besondere Erwähnung verdient die Kapelle …
Kapelle Guadalupe - Konzerte inklusive
Sa., 8. Juni, 12.30 Uhr
Die „Ermita de Nuestra Señora de Guadalupe“ ist eine der ältesten Kapellen der Insel, die der damalige Graf auf der Finca Condal Vega Grande im 17. Jhdt. erbauen ließ, damit seine Landarbeiter nicht den weiten Weg bis zur nächst gelegenen Kirche auf sich nehmen mussten.
Gewidmet ist sie der Heiligen Jungfrau Guadalupe (siehe Foto o. re.) und zudem sind dort drei Vorfahren der Grafenfamilie beigesetzt.
Erwähnenswert sind die aufwändigen Holzschnitzereien an der Decke, sowie der Altar mit der Skulptur der „Virgen“. Der dreifaltige Altar zeigt den Heiligen Domingo, Santa Lucía sowie Santa Catalina. Ihn hat der kanarische Barockmaler Juan de Miranda (1723 – 1805) erschaffen. Über einen Seitenausgang im hinteren Bereich gelangt man in das kleine Sakralmuseum. Seit einigen Jahren verfügt die Kapelle über eine Orgel und die Marketingdirektorin Rosa Fey erkannte, wie gut sich dieser Ort aufgrund seines Charmes und vor allem aufgrund der grandiosen Akustik auch für Konzerte hervorragend eignet.
Nächstes Konzert
Am 8. Juni findet anlässlich des dreijährigen Jubiläums der Wiedereröffnung um 12.30 Uhr ein Konzert mit dem Titel „Música para una Catedral“ des Ensembles Aura Sonora statt. Es ist zwar kostenlos, doch es wird aufgrund der limitierten Plätze um Reservierung gebeten. (museo@fincacondal.com)
Führungen mit Wein & TAPAS
Sa., 8. und Sa., 15. Juni, 11.00 Uhr
Kosten: 10 Euro. Reservierung per Whatsapp: 637 610 548 oder Email: museo@fincacondal.com