60 Prozent des Energiebedarfs von Gran Canaria sollen mit einem neuen Pumpspeicherkraftwerk gedeckt werden, wie aus einer Pressemitteilung der Gemeinden Mogán und San Bartolomé de Tirajana vom 5. März 2019 hervorging.
Die spanische Energieversorgungsgesellschaft REE (Red Eléctrica de España) schätzt, dass mit diesem 320 Millionen Euro Projekt „Central Hidroeléctrica Reversible Soria Chira“ etwa 500 Arbeitsplätze geschafft werden.1) Täglich sollen 200 Megawatt Strom erzeugt werden, was 36 Prozent des aktuellen Energiebedarfs zu Spitzenzeiten beträgt. Damit wird die Stromversorgung gesichert. Die beiden Stauseen Soria und Chira werden mit einer etwa 2 Kilometer langen Verbindungstunnel verbunden (siehe Skizze unten).
- Soria: Höhe: 607,50 m, Vol. 32,3 Hm3
- Chira: Höhe: 901 m, Vol.: 5,6 Hm3
Das Projekt umfasst zudem eine 20 Kilometer lange Kanalisation, 8 km Straßenanbindung, und mehrere unterirdische Zugänge.
Prinzipiell funktioniert dieses Kraftwerk folgendermaßen:
Ein Stausee liefert potenzielle Energie (Lagerenergie). Das Wasser wird durch Pumpen im vorliegenden Projekt vom unteren in den oberen Wasserspeicher befördert und domit gespeichert, um bei Bedarf durch den Antrieb von Turbinen Strom zu erzeugen. Der Vorteil daran ist, dass bei Spitzenlasten Strom bedarfsgerecht ins Netz abgegeben wird, während in nachfrageschwachen Zeiten, wie beispielsweise in den frühen Morgenstunden, das Überangebot von elektrischer Energie im Stromnetz aufgenommen werden kann und die Versorgung mittels sauberer Energie erfolgt. Der Wasserzyklus kann beliebig wiederholt werden.
Pumpspeicherkraftwerke sind nicht neu und wurden erstmals 1863 im schweizerischen Gattikon installiert. Durch die Variabilität dieses reversiblen Wasserkraftwerks hinsichtlich der Produktionsmenge im Vergleich zu Windkraft kann der Strom bedarfsgerechter produziert werden. Die Realisierung dieses Projekts ist ein Schritt in das Bestreben der Nachhaltigkeit und der verstärkten Nutzung von erneuerbaren Energien auf sichere Weise. Dadurch wird gleichzeitig die Abhängigkeit der Importe von fossilen Brennstoffen reduziert. Das Projekt umfasst zudem eine Entsalzungsanlage.
Quellen: Pressemitteilung vom 5. März 2019
Skizze: REE (Red Eléctrica de España) www.ree.es
www.energias-renovables.com
