In unserer letzten Ausgabe stellten wir Ihnen das Projekt „Ein glücklicher Tag für Kinder aus armen Familien“ vor, in dem wir von der Hilfs- und Spendenbereitschaft vieler Menschen überwältigt waren. Es ist ein Beleg dafür, dass die Welt doch nicht durchwegs schlecht ist, auch wenn manche Pessimisten diese Stimmung verbreiten. Lassen Sie sich nicht anstecken! Umso mehr freut es mich, dass ich Ihnen ein ganz anderes Projekt vorzustellen.
Dafür begebe ich mich zu Dr. med. A. Valenzuela Bossmeyer, der in der Avda. Gran Canaria seine zweite Praxis einrichtete und diese mit den modernsten technischen Geräten aus Deutschland und der Schweiz ausstattete. Er wollte für alle Notfälle gerüstet sein und das auf dem letzten Stand. Jedoch befanden sich in dieser Arztpraxis viele gute und funktionierende Geräte noch vom Vorbesitzer. Dr. Valenzuela war klar, dass er diese für seine Profession nicht nutzten wird, wie z. B. Blasenspiegel oder ein Ultraschallgerät. Doch wegschmeißen ist einfach zu schade. Immerhin hat b dieses Equipment einen Wert von 32.000 Euro. Nein, eine andere Lösung musste her.
Solidarisch als Arzt ohne Grenzen
Was viele nicht wissen ist, dass Dr. Valenzuela nicht nur eine Koryphäe in seinem Fachgebiet ist, er ist auch ein sogenannter Gutmensch. Seit drei Jahren schließt er im Sommer seine Praxis auf Gran Canaria und begibt sich auf eigene Kosten auf den Nachbarkontinent, konkret nach Senegal, wo er Kranke behandelt. Seitdem hat er seine Seele an dieses schöne Land verloren.
Er formuliert es so: „Das Paradies ist nicht hier, es ist dort. Die Menschen sind so offen und herzlich. Es gibt zudem viele historische Gebäude aus dem 17. und 18. Jhdt. und fantastisches Essen.“ Der Arzt beginnt zu schwärmen und fährt fort: „Was man zurück bekommt, belohnt die Arbeit mehr als man beschreiben kann. Nicht vorhanden sind allerdings medizinische Geräte. Manchmal müssen die Ärzte zu beinahe archaischen Mitteln greifen, weil es keine Alternativen gibt. Die afrikanischen Ärzte müssen ihre Patienten aufschneiden, nur um die Blase zu sehen und sie keine andere Möglichkeit haben. Oder, die Patienten müssen hunderte Kilometer in die Hauptstadt Dakar, weil beispielsweise das Hospital Regional de Saint Louis diese Untersuchungen nicht machen kann. Mit dieser medizinischen Ausstattung wäre Ihnen sehr geholfen.“
Einzige Urologie in der Region: Hospital Saint Louis
Spanien ist mit 74 Millionen Euro jährlich der größte Spender für Afrika. Dr. Valenzuela begann also seine Kontakte zu aktivieren, denn so ein Transport ist teuer. Vor allem ist es wichtig, dass die medizinischen Geräte dort ankommen, wo sie benötigt werden, dass sie richtig installiert werden und es natürlich vor Ort Ärzte gibt, die diese auch bedienen können.
Innerhalb weniger Wochen fand er sein Projektteam und Unterstützer, wie z. B. dem Leiter der Casa Áfrika in Las Palmas oder der Fluglinie Binter, die diesen Transport kostenlos abwickelte. Jeder half im Rahmen seiner Möglichkeiten. Fünf Kubikmeter Transportkisten wurden offiziell am 19. Dezember 2015 übergeben. Er reiste zudem persönlich nach Senegal, und das Krankenhaus ist nun das Erste und einzige das über Urologische Geräte der Region verfügt und so den kranken Menschen schneller und besser behandeln kann.
„Tue Gutes und rede darüber, vielleicht steckt es an“, das ist mein persönliches Motto und deshalb stelle ich Ihnen solche außergewöhnlichen Projekte vor. Bisher geben mir meine Erfahrungen mit dieser Lebenseinstellung absolut recht, denn wer gutes tut bekommt es auf anderem Weg doppelt zurück und es macht wirklich glücklich. Ich danke Herrn Dr. Valenzuela für seine Zeit und wünsche alle Gute.
Julija Major
Anm.: Offizielle Übergabe der medizinischen Geräte von Dr. med. A. Valenzuela (Dritter von rechts) an das Hospital am 19. Dezember 2015 im Wert von 32.000 Euro.
Projektteam: Luis Padrón, Botschafter Senegal
Alberto Virella, Direktor Gesundheitsministerium Senegal
Saliou Diallo, Direktor des Hospital Regaional de Saint Louis
Repräsentant Binter Airlines
Seynabou SY, Koordinator Spanien-Senegal Rafael García