Agaete im Nordwesten der Insel hat viel zu bieten und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Im fruchtbaren Tal von Agaete wird neben Oliven, Zitrusfrüchten und Wein sogar Kaffee angebaut, als einzige Gemeinde auf Gran Canaria. Der kleine Hafen ist vor allem durch den Fährbetrieb bekannt, dem man von der kleinen Promenade aus zusehen kann, während man fangfrischen Fisch zu moderaten Preisen genießt.
Anfang August feiern die Bewohner ihr wohl wichtigstes Volksfest zu Ehren der „Virge de las Nieves“ - ihrer Schutzpatronin.
Keine Zaungäste - Los Gigantes
Giganten aus Pappmaschee haben auf Gran Canaria eine sehr lange Tradition bei Volksfesten und Agaete zählt neben Gáldar und Santa María de Guía zu den Hochburgen dieses Brauchs. Früher stellten diese Figuren Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dar, die so indirekt an den örtlichen Volksfesten teilnahmen und zwischen der Menschenmenge tänzelten und sie um Längen überragten. Heute finden sich immer mehr humorvoll gestaltete ‚Papahuevos‘ bzw. ‚Papagüevos‘. Inzwischen gibt es Fanclubs und Workshops zur Herstellung der Pappmascheefiguren, damit dieses Kulturgut erhalten bleibt.
Regenritual zu Ehren der Schneejungfrau
Was tun, wenn kein Regen fällt? Die Antwort der Altkanarier lautet „Bajada de la Rama“, ein Ritual zu Ehren des Regengotts, das im Rahmen der Fiesta ein Revival erlebt. Es ist einer der Höhepunkte des Volksfests, das jedes Jahr zehntausende Besucher in das beschauliche Agaete lockt. Dabei gehen die Einheimischen in die Bergregion von Pinar de Tamadaba und schneiden Äste von jungen Bäumen ab. Mit diesen ‚bewaffnet‘ ziehen sie zum Strand von Puerto de las Nieves. Dort schlagen sie im Meer auf das Wasser ein und bitten um das himmlische Nass. Allerdings hat die „Bajada de la Rama“ heute eher Partycharaker. Im Jahr 1972 wurde dieser historische Ritus zum nationalen touristischen Interesse erklärt.
Tipp: Meeresbad Las Salinas
Ein besonders hübsches Naturschwimmbad im Meer ist Las Salinas, das sie über die Promenade vom Puerto de las Nieves in östlicher Richtung nach etwa 500 Metern erreichen. Es ist herrlich auf einer der Bänke der Brandung zu lauschen und das Wasser zu beobachten, wie es auf der Oberfläche der Felsen herumtänzelt. Die Flut bringt kühleres Wasser, das sich zur Ebbe erwärmt. Es bietet herrliche Fotomotive und ist natürlich auch zum Schwimmen exzellent geeignet, Naturmassage inklusive. Zwar gibt es öffentliche Toiletten, aber keinen Kiosk mit Erfrischungsgetränken. Hier müssen Sie sich selbst versorgen und können einen Badetag fernab der überfüllten Sandstrände erleben. Den Einstieg erleichtern Stufen mit Geländer. Nur bei hohem Wellengang ist das Baden nicht zu empfehlen. Sehenswert in der
Sehenswertes in der Umgebung von Agaete
Sie können Ihren Ausflug ideal mit weiteren Sehenswürdigkeiten kombinieren:
• Rückweg über den Süden, Abstecher im „Charco Azul“, die einzigartige Felslagune mit Wasserfall, ca. 11,5 km hinter Agaete (siehe Viva Canarias Nr. 141 vom 1. Juli 2018)
• Besuch des kleinen botanischen Parks „Huerto de las Flores“ im Dorf Agaete, ungewöhnliche Bäumen und Sträucher. Adresse: c/Huertas s/n in Agaete Pueblo. Geöffnet: 9.00 bis 14.00 Uhr.
• Gräberfeld „Necropolis del Maipés“ an der Ortsausfahrt von Agaete mit über 675 zum Teil gut erhaltenen Grabtürme aus Stein. Der Besuch ist auch für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit möglich, da durch das ganze Areal einer der Wege mit ebenen Metallplatten ausgelegt wurde. Man erhält interessante Einblicke rund um die Bestattungsrituale und das Leben der Altkanarier. Geöffnet: Di. bis So. von 10.00 bis 18.00 Uhr (bzw. bis 17.00 Uhr im Winter). Eintritt: 3 Euro bzw. 2 Euro für Senioren, Kinder unter 14 Jahre und Studenten).
• Kaffee und Wein in der Finca in fünfter Generation, Las Lajas bzw. auch Bodega Los Berrazales. Adresse: Calle de los Romeros s/n im Valle de Agaete. Tel.: 628 922 588. Geöffnet: Täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr.