Was soll man nur tun, wenn kein Regen fällt und man unter der Trockenheit leidet? Die Altkanarier hatten da ein eigenes Ritual, nämlich die „Bajada de la Rama“. Diesen prähispanischen Brauch haben die Canarios auf der Suche nach ihrer Identität wiederauferstehen lassen. Zelebriert wird die „Fiesta de la Rama“ in verschiedenen Dörfern, aber der Umzug in Agaete zählt inzwischen zu den bekanntesten und wurde im Jahr 1972 sogar zum Fest von nationalem touristischen Interesse (Fiesta de Interés Turístico Nacional) erklärt.
Was ist die „Bajada de la Rama“
Sonntag, 4. August, ab 10.00 Uhr
In den frühen Morgenstunden pilgerten (manche) Einheimische hoch zum Pinar de Tamadaba, wo sie sich beispielsweise Pinienzweige abschnitten. Diesen Teil des Rituals lassen heute die meisten aus. Heute beginnt die Fiesta mit dem Gottesdienst in der Kirche „Iglesia de la Constitución“ von Agaete.
In den frühen Nachmittagsstunden pilgert der ausgelassene Festzug mit den Zweigen in den Händen durch die Straßen der Ortschaft in Richtung des Hafens, nicht ohne zu tanzen und zu singen und natürlich nicht ohne musikalische Begleitung.
Zwischen dem grünen Meer aus Zweigen ragen manchmal auch die überlebensgroßen Pappmascheefiguren heraus. Angekommen am „Puerto de las Nieves“ wird in der kleinen Bucht, wo einst die Felsformation „Finger Gottes“ thronte, weitergefeiert. Die Menschen laufen ins Meer, wo sie mit ihren Zweigen auf das Wasser einschlagen, um so „den Regengott milde zu stimmen und es regnen zu lassen“.