Für die Passagiere ist eine Kreuzfahrt auf einem der Schiffe der Aida-Flotte ein Vergnügen. 630 Besatzungsmitglieder sorgen für einen reibungslosen Ablauf, vor und hinter den Kulissen. Modernste Technik trägt das ihre dazu bei, dass der Aufenthalt an Bord zum Urlaubsgenuss wird. Vom Kapitän bis zum Maschinenmaat, vom Haubenkoch bis zur Aida-Club-Mannschaft, vom Croupier bis zum Fitnesstrainer stehen die Profis bereit um den bis zu 2.500 Passagieren den Spaß auf hoher See und im Hafen zu garantieren. VIVA-Canarias genoss das Privileg, die AidaSol während ihres Aufenthalts in Las Palmas besuchen zu dürfen. An einem strahlenden Herbsttag näherten wir uns dem beeindruckenden Riesenschiff, dass gut geschützt durch Zäune, Schranken, Stadtpolizisten und schließlich einem schiffseigenen Security-Mitarbeiter auf uns wartet.
Schwimmender Luxus
Kreuzfahrtschiffe werden gerne als schwimmende Luxushotels bezeichnet, die Aidasol übertrifft problemlos die dadurch geweckten Erwartungen. Von der Rezeption bis zum Swimmingpool, von den Restaurants bis zum Fitness-Center, vom Kasino bis zum Spa und von den Kabinen bis zum Atrium mit dem spektakulären Showprogramm findet der Passagier alles, was ein 5-Sterne-Hotel bieten könnte. Die vielseitige Crew sorgt überdies dafür, dass dem Gast jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Wir genossen den Rundgang durch die öffentlichen Bereiche der Aidasol in der charmanten Begleitung von Angie, der jungen Tanzmeisterin aus dem Aida-Club-Team. Ob sie denn wegen uns auf ihren Landurlaub verzichten musste, fragten wir. Zu unserer Beruhigung verneinte sie lachend und erklärte anschließend, wie so ein Tag im Hafen für die Crew aussieht. „Die Mannschaft der Aidasol ist in vier Teams organisiert. Eines davon bleibt an Bord um die notwendigen Aufgaben zu erfüllen, die ja auch anfallen wenn die meisten Passagiere an Land sind“. Die Teams sind natürlich so organisiert, dass aus jedem Bereich des Bordlebens jemand in jedem Team vertreten ist.
Ohne gute Organisation läuft nichts
Die Einrichtungen, das Programm, das Essen, die Ausflüge und vieles mehr müssen genau geplant sein. Viele Jahre Erfahrung stecken dahinter, viel Arbeit und viel Talent bei der Organisation. Selbst das großzügig bemessene Atrium kann nicht alle Passagiere auf einmal aufnehmen. Daher sind die Angebote der Freizeitgestaltung äußerst breit gefächert und abwechslungsreich. Es ist für jeden etwas dabei und so gelingt es, die 2.500 Passagiere zu unterhalten, ohne dass es zu Massenandrang bei einzelnen Attraktionen kommt.
Vom Biergarten bis zum Casino
Die einen lieben die Atmosphäre im Biergarten, andere betätigen sich sportlich, einige liegen gerne in der Sonne und lassen sich den salzigen Fahrtwind um die Ohren wehen, andere vergönnen ihren Ohren die Klänge der Live-Bands, so mancher riskiert de Kontostand seiner Aidacard bei Black Jack oder Roulette, andere verrenken ihren Körper lieber auf der Tanzfläche in der Bord-Disco. Wir konnten dies alles zwar nicht mit eigenen Augen sehen, die meisten Gäste waren ja auf Landausflug, aber Angie erzählte das ebenso überzeugend, wie viele Passagiere, die oft jahrelang von ihrer Kreuzfahrt schwärmen.
Auf der Bühne des 1.500 Zuschauer fassenden Atriums in der Schiffsmitte werden Spiele veranstaltet, die in jeder Fernsehshow Platz hätten. Manche davon schaffen es sogar ins Abendprogramm, versichert uns Angie. Insgesamt 19 Künstler schmeicheln dem Ego der Passagiere oder sorgen bei Bedarf für prickelnde Adrenalinstöße, wie die Seiltänzer die sich ohne Netz im drei Decks hohen Atrium artistisch durch die Luft schwingen. Unterstützung gibt es dabei von den sechs Technikern, die dafür sorgen, dass der richtige Ton erklingt und die Künstler im rechten Scheinwerferlicht erscheinen. Jedes Schiff der Flotte bietet eine original und exklusiv für seine Passagiere gestaltete Show. An diesen Shows wird gerne jemand aus dem Publikum auf die Bühne geholt, zum Gaudium der in den Zuschauerreihen verbliebenen Gäste. Nach dem ersten Lampenfieber genießen es auch die kurzfristig zu Showstars avancierten Gäste und machen unter der fachkundigen Führung des Showmasters recht gute Figur. Davon können sich die Passagiere selbst, ihre Mitreisenden und später ihre Familien leicht überzeugen, denn damit der Traumurlaub nicht wie so mancher Traum in Vergessenheit gerät, bekommt jeder Passagier auf Wunsch ein professionell gefertigtes Video von seiner Reise mit nach Hause.
Der Mensch lebt nicht nur von der Kunst allein, auch wenn die auf der AidaSol auftretenden Artisten zum Anbeissen sind, wie wir feststellen können. Für das leibliche Wohl sorgen die sieben Restaurants an Bord, in denen so ziemlich alles zu finden ist, was dem Gaumen schmeichelt. Unter anderem gibt es einen echt bayrischen Biergarten, und dort überrascht uns Angie mit dem Besuch der Bordbrauerei. Kaum zu glauben, aber Tatsache: die Aidasol braut ihr eigenes Bier auf hoher See. Und der Gerstensaft kann nie versiegen, denn das Bier wird aus Meerwasser gebraut, und davon sollte es eigentlich genug rund um die AidaSol geben. Braumeister Karl sorgt persönlich dafür, dass auch Hopfen und Malz in der richtigen Mischung dazu kommen und dass die Fässer immer gut gefüllt sind. Einen Teil des Brauens übernehmen die Wellen, schmunzelt Karl bei unserem Besuch, denn solange das Schiff auf ihnen ein wenig schwankt, braucht der Kessel nicht umgerührt werden. Dank der modernen Entsalzungsanlagen kann die AidaSol das auf der Kreuzfahrt benötigte Trinkwasser selbst erzeugen, bestätigt Angie.
Sicherheit groß geschrieben
Wer an Bord will, muss natürlich seine Bord- oder Besucherkarte vorweisen. Der freundliche Securitymann bei der Gangway gibt sich aber nicht zufrieden mit dem lockeren Schwenken der codierten Plastikkarte. Er fordert die Passagiere, und auch Besucher wie uns, dazu auf, sich doch die Hände in den dafür angebrachten Geräten ordentlich zu desinfizieren. Eine sonderbare Vorschrift, könnte man sich denken. Aber der junge Sicherheitsexperte in Uniform erklärte dies überzeugend als Schutzmaßnahme, denn Keime dürfen nicht an Bord kommen. Zumindest nicht an den Händen, denn andere Körperteile oder Schuhsohlen werden nicht desinfiziert.
Nun sind wir im „Bauch“ der AidaSol, aber bevor wir weiter ins Innere dringen konnten, wurden wir wie auf einem Flughafen per Metalldetektor gescannt. Draußen am Kai listet zwar eine große Tafel alles auf, was nicht mit an Bord genommen werden darf, aber es könnte ja jemand das Schild nicht gesehen oder nicht verstanden haben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, auch auf einem Kreuzfahrtschiff. Unter den verbotenen Dingen findet man Vernünftiges, etwa Drogen oder Waffen, Exotisches, auch Armbrüste müssen zum Beispiel an Land bleiben und sogar Unverständliches wie das Verbot „Gefährliche Güter in großen Mengen“ an Bord zu bringen. Vielleicht wäre es angebracht, gefährliche Dinge auch in geringen Mengen draußen zu lassen, schlägt ein freundlicher Reisender vor.
Ein Grund dafür, dass sich die Passagiere so wohl fühlen ist die umfassende Sicherheit, die ihnen geboten wird. Das beginnt schon bei der Mutterfirma, der in den USA ansässigen Reederei Carnival Cruise Lines. Alle ihre Schiffe, also auch die sechs der Aida-Flotte werden nach den strengen US-amerikanischen Sicherheitsbestimmungen ausgestattet und überprüft. Das ist schon einmal beruhigend, aber auf See ist ein Schiff, auch wenn es noch so groß und sicher ist, immer unvorhergesehenen Ereignissen ausgesetzt. Nun, die Passagiere bekommen schon vor dem ersten Auslaufen einen Sicherheitskurs in Form einer Übung verpasst. Davor kann sich niemand drücken, erklärt Angie. Hin und wieder versucht es einer, der wird aber schnell aus seiner Kabine geholt und unter dem freundlichen Hinweis, dass diese Übung auch seiner Sicherheit dient, zu den anderen Passagieren gebracht. Diese sollten dann bereits auf dem richtigen Deck mit den in ihren Kabinen bereit liegenden Schwimmwesten bekleidet ordentlich an den zugewiesenen Plätzen auf die Anweisungen der Crew warten. Die Rettungsboote werden bei diesen Übungen allerdings nicht ins Wasser gelassen, das wäre dann wohl zu aufwändig, aber zumindest weiß jeder an Board schon vor der Fahrt, wo er gegebenenfalls hin muss. Schwimmwesten gibt es übrigens natürlich in ausreichender Zahl an diesen Sammelpunkten, es muss also niemand in die Kabine zurücklaufen, wenn er in der Hektik seine Rettungsutensilien vergessen haben sollte.
Nicht weg vom Fenster
Wer dagegen seinen Laptop an Land vergessen hat und nicht auf das Internet verzichten will, kann für 20 Euro eine ganze Woche an Bord surfen, egal wie sich der Wellengang rund um die AidaSol entwickelt. Auch Handys funktionieren fast überall, je nach Land oder Satellit kann der Telefonspaß allerdings ziemlich teuer werden.
Ein Tipp von hier aus: Ohne Handy ist die Kreuzfahrt in jedem Fall besser zu genießen. So ein Handy würde ja bei vielen Vergnügungen an Bord ohnehin nur störend wirken.
Kuschelmuschel und rasende Reporter
Bei der Akrobatikshow, wenn die Seiltänzer zehn Meter über dem Deck schweben, könnte ein plötzliches Klingeln die Stimmung trüben, selbst wenn der Klingelton noch so originell oder exotisch ist. Das gilt auch für das Kasino, und im 4D-Kino müssen die Dinger sowieso ausgemacht werden. Schwer vorzustellen ist auch, wie sich eine romantische Stimmung in der originellen und bequemen „Kuschelmuschel“ einfinden soll, wenn auf einmal das Mobiltelefon klingelt. Die Kuschelmuschel ist laut Angie ein voller Erfolg bei den Gästen. Auf einem großzügig dimensionierten runden Sofa können sich bis zu zwei Personen räkeln und dabei das ganze Angebot auf dem Bildschirm genießen, das auch in der Kabine zur Verfügung steht. Und wenn das Auge vom Bildschirm loskommt, blickt es auf den Ozean, oder je nach dem, auf die Skyline einer Hafenstadt. Hier könnte es machmal zur Überbuchung kommen, vermuten wir, und Angie enthält sich in vielsagender Weise eines Kommentars.
Einen Kommentar konnte sich dagegen Ihr Reporter beim Verlassen des Schiffes nach dem überaus netten Besuch auf der AidaSol nicht verkneifen. An der Sicherheitskontrolle, die wir natürlich beim Aussteigen nur am Rande passierten, fragte ich den jungen Mann am Scanner, ob er mir wohl die Armbrust wieder geben könne, die ich beim Betreten des Schiffes hier abgeben musste. Nach einer verwirrten Schrecksekunde grinste er breit und versicherte mir, dass diese Dinger ins Hafenmuseum für beschlagnahmte exotische Gegenstände gekommen sind, wo sie schon auf mich warten, um den verrückten Besitzer kennen zu lernen. Spaß muss sein, auch wenn es uns viel mehr Spaß gemacht hätte, an Bord zu bleiben und mit der AidaSol in See zu stechen. pj
Die Kreuzfahrt-Saison ist jetzt voll angelaufen. In Kanarischen Gewässern kreuzt die AidaBella (z. B.: 17. 12., 10 Tage ab 699,- Euro p. P./Doppelkabine, 27. 12., 11 Tage ab 1.049,- Euro p. P., etc.) und die AidaCara (z. B.: 4. 1. 2013 10 Tage ab 749,- Euro p. P./Doppelkabine, 14. 1. 11 Tage ab 779,- Euro p. P., etc.) ab und bis Hafen Las Palmas bzw. die AidaSol (z. B.: 15. 12., 7 Tage ab 549,- Euro p. P./Doppelkabine, 22. 12., 7 Tage ab 799,- Euro p. P., 29. 12., 7 Tage ab 949,- Euro etc.) ab Santa Cruz de Teneriffe.
Kreuzfahrt-Profi Mara von Condor Travel betreut kompetent seit vielen Jahren. Tel.: 928 764 200 von Mo. bis Fr. von 9.30 bis 13.30 und 15.00 bis 19.00 Uhr. Av/Tirajana 10, Haus Excelsior 1. Wenn Sie eine Beratung oder Buchung möchten, empfehlen wir Ihnen eine Terminabspache, so verhindern Sie längere Wartezeiten - die Interesse an Kreuzfahrten ist zur Zeit groß.