Ausgabe Nr.
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J M upload 01.12.2023, Viva Edition 206 | Print article

Ananasproduktion Kanaren: Die Piña Tropical in der Krise

Schon kurz nach der (Wieder)Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 gelangten viele exotische Pflanzen auf die Kanarischen Inseln, wie wir in unserem interessanten Bericht in der letzten Ausgabe vom 1. November 2023 erläuterten (nachzulesen auf unserer Webseite). Für Botaniker waren die Inseln mit ihrem ganzjährig milden Klima ein El Dorado zur Feldforschung. Erste Botanische Parks, Lexika und Datenbanken wurden angelegt. 

Zwölf dieser Obst- und Gemüsesorten aus der Neuen Welt gelangten spätestens im 18. Jhdt. zu einem wirtschaftlichen Exportgut von signifikanter Bedeutung und andere wurden vor allem regional verzehrt, wie beispielsweise Papaya (Papaya), Sternfrüchte (carambola), Zapote Blanco, Erdnüsse (man) sowie die ursprünglich in den Tropen beheimatete Ananas (piña tropical).

Ananasanbau Spaniens - ausschließlich auf den Kanaren

Spaniens einziger Ananasanbau erfolgt auf den Kanarischen Inseln bzw. mit einem Anteil von 98 Prozent fast ausschließlich auf der Insel El Hierro. Eines der wichtigsten Gebiete liegt in der Gemeinde La Frontera. Insgesamt wird die „piña tropical“ auf einer Fläche von 130 Hektar produziert und stellt somit einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor dieser kleinen Insel dar, die nur 11.422 Einwohner zählt. Nach den Bananen und Orangen steht die Ananas auf dem dritten Platz was die Exportmenge betrifft, die bei etwa 900.000 Tonnen liegt. 

Verboten: Anders als auf der Iberischen Halbinsel ist der Import von Ananas auf dem Archipel gesetzlich verboten, um die Einschleppung von Schädlingen zu verhindern. Ergo: Jede frisch kredenzte Ananas, die Sie in Geschäften, Hotels oder in Restaurants genießen, stammt von hier! Die hiesigen Ananas bestechen durch ihren intensiven Geschmack, ihre Süße und ihren hohen Saftanteil. Der hohe Gehalt an Vitamin C und Magnesium machen dieses köstliche Obst auch zu einem gesunden Lebensmittel, das vielseitig eingesetzt werden kann, sei es in Salaten, auf Toast und Pizza oder einfach als köstliches Dessert.

Produktion in der Krise

Die Kanarische Ananasproduktion ist in der Krise und hat sich aufgrund von Schädlingen in den letzten drei Jahren fast halbiert.

Ende November fand dazu eine Krisensitzung der Regionalregierung statt, bei der das Landwirtschaftsministerium den Kauf von 150.000 gesunden Pflanzen zum Stückpreis von 30 bis 40 Cent angekündigt hat, um den Anbau auf El Hierro zu retten.

Gleichzeitig wird das Institut für Agrarforschung ICIA (Instituto Canario de Investigaciones Agrarias) die Schädlinge (z. B. Wollläuse) und Krankheiten untersuchen, um eine weitere Ausbreitung bzw. einen zukünftigen Befall zu vermeiden. 

Quelle: Gobierno de Canarias vom 18. November 2023.
Fotos: https://lafast.org/pina-tropical-canaria/

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