In den letzten Monaten habe ich Sie in die schönsten Gegenden der Insel entführt und bin mit Ihnen durch außergewöhnliche Landschaften gewandert, wie z. B. bei der Mandelblütenroute von La Culata de Tejeda mit ihren wunderbaren Panoramaausblicken. Die Tour der Blauen Natternköpfe besticht durch diese reizende endemische Pflanze vor allem im März. Eine der reizvollsten Stauseenwanderungen sowie die Tour am Rande des Kraters zu den Höhlen des Herrn standen im April auf dem Plan. Im Februar wanderten wir auf den Spuren der (un)vergessenen Caminos, dem Jakobsweg auf Gran Canaria. All diese können Sie natürlich auf unserer Webseite nachlesen und ‚nachwandern‘.
Caldera de Bandama oder das Golfen am Abgrund des Vulkankraters
Dieses Mal erkundeten wir die Insel mit dem Auto und versuchten das Maximum an Schönheit mit dem Minimum an Zeitaufwand zu erleben. Dazu eignen sich die Weingegenden, die im Osten von Gran Canaria liegen, sehr gut. Wir fuhren die Autobahn GC-1 nordwärts bis wir vor Las Palmas auf die GC-3 wechselten und später die Ausfahrt Nr. 3 in Richtung Tafira/Santa Brígida nahmen. Nach etwa sechs Minuten der GC-802 folgend, erreichten wir die Caldera de Bandama, dem wohl beeindruckendsten Vulkankrater der Insel. Selbst wenn der Durchmesser nur knapp einen Kilometer misst, bieten sich jedoch sensationelle Ein- und Ausblicke. Zudem befindet sich am Rande des Vulkankraters der älteste Golfplatz Spaniens. ( siehe Bodegón Vándama - Wein am Vulkankrater )
Santa Brígida und die „Ruta del vino“
Nun geht es weiter nach Santa Brígida, dem noblen Städtchen südwestlich von Las Palmas, das während der historischen Piratenangriffe im 16. Jhdt. für Frauen und Kinder der Zufluchtsort war. Heute ist die Gemeinde mit den knapp 20.000 EinwohnerInnen für seine Schnittblumen, die schönen Wanderrouten und vor allem den Wein bekannt. Von dort stammt der ursprungsgeschützte „El Monte Lentiscal“.
Die Gegend ist das älteste Weinanbaugebiet der Insel. Entlang der „Ruta de vino“ auf der Carretera La Atalaya wird man in einer der Bodegas garantiert fündig. Santa Brigida ist für viele wohlhabende Städter eine beliebte Wohngegend, was angesichts der schönen Villen nicht zu übersehen ist. Der historische (Mini)Stadtkern wirkt in den Vormittagsstunden, aufgrund der wenigen Touristen und der fehlenden lebhaften Gespräche der Einheimischen, fast wie eine Geisterstadt. Das bietet allerdings Mußedie Häuser zu goutieren.
Vega de San Mateo - vom Wochenmarkt und Wein
Nach dem kurzen Rundgang durch die Altstadt von Santa Brígida folgen wir der Straße GC-15 etwa acht Kilometer bis nach Vega de San Mateo. Die Gemeinde hat nur 7.500 EinwohnerInnen und trotzdem wird in diesem Gebiet der meiste Wein hergestellt. Allerdings muss die hiesige Produktion relativiert werden, da es beispielsweise auf Lanzarote neun mal so viel Hektar Weinanbaufläche gibt.
Vega de San Mateo punktet auch mit Käse und Honig und Schnittblumen und während Sie an den üppigen Blumenwiesen entlang der Strecke fahren wird klar, warum das so ist.
Bei Touristen ist die Gemeinde vor allem durch den großen Wochen- und Bauernmarkt bekannt geworden und an Sonntagen wurde auf dem Platz davor auch kanarische Folklore geboten. Musik gibt es im Moment noch nicht, doch der Markt ist nun wieder von Freitag bis Sonntag geöffnet, wobei der Haupttag nach wie vor letzterer ist.
Wir empfehlen ebenfalls einen kurzen Rundgang durch die pittoreske Altstadt mit seinen hübschen Fassaden.
Teror - die Hochburg der Inseljungfrau
Die „Virgen del Pino“ thront in der Basilika von Teror und rückt alljährlich im September in den Mittelpunkt des Inselgeschehens. Die Stadt besticht mit seinen hübschen historischen Fassaden im Stadtkern, viele davon mit Balkonen mit typisch kanarischen Holzschnitzereien. Der Sonntagsmarkt lockte auch hier regelmäßig jede Menge Touristen an, was hoffentlich mit der Lockerung der Reisebeschränkungen bald wieder der Fall sein wird. Wer die Stadt besucht, sollte unbedingt das Innere der Basilika besuchen, die neben der Kirche von Arucas über die meisten und schönsten sakralen Kunstwerke verfügt. Viel Spaß!
Siehe auch Lo Nuestro - typisch kanarisch?
