Bis zu 15 Meter hoch ragen die Avocadobäume in die Höhe und finden auf dem warmen und trockenen Terrain auf Gran Canaria ideale Bedingungen vor. Auf 23 Hektar werden die sogenannten Aguacates mit einer jährlichen Produktionsmenge von 166 Tonnen (etwa 9 Tonnen je Hektar) angebaut. Das Gemeindegebiet von Mogán ist eine Hochburg im Anbau von Avocados, dessen hohe Qualität der Früchte sehr geschätzt wird. Angeboten werden die Sorten fuerte, pinkerton und hass.
Der Reifetrick
Avocados reagieren sehr empfindlich auf Druck. Gibt die Außenhaut nach, dann ist sie reif. Im Handel sind sie das ganze Jahr über erhältlich, doch meist unreif. Dazu gibt es einen Trick: Wickeln Sie die Avocado gemeinsam mit einem Apfel in Zeitungspapier ein. Der Apfel verströmt das Reifegas (Ethylen) und damit reift die Avocado in ein bis drei Tagen nach. Idealerweise liegt sie an einem warmen Ort (aber nicht auf einer Heizung).
Reife Früchte lagert man im Gemüsefach des Kühlschranks bei mindestens sechs Grad Celsius. Die Schnittflächen verfärben sich schnell schwarz, was mit etwas Zitronensaft verhindert werden kann.
Vielseitige Frucht
Avocados besitzen einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und liefern zudem Kalium und die Vitamine E, B2 und B6. Aufgrund des sehr hohen Fettgehalts kommen sie auch für eine kontrollierte Gewichtszunahme zum Einsatz. Im medizinischen Bereich werden bestimmte Avocadosorten auch bei Durchfallerkrankungen und als Bakterizid (tötet Bakterien durch Schädigung der Zelle) verwendet. Avocados kommen aufgrund ihres Ölgehalts auch in der Kosmetik zum Einsatz. Der wird mit etwa 30 Prozent Fettgehalt nur noch von Oliven getoppt. Allerdings ist Avocadoöl realativ teuer und kostet etwa zehn mal soviel wie Erdnussöl.
Ursprünglich stammt die Avodaco aus dem tropischen und subtropischen Zentralamerika und wurde schon vor 10.000 Jahren von den Azteken verzehrt. Mit den Spaniern gelangte sie nach Chile, Madeira und in die Karibik. Auf den Archipel kamen die Avocados im 17. Jhdt. mit Rückkehrern aus Kuba und Venezuela. Bis zum 19. Jhdt. verbreitete sie sich schließlich auch nach Afrika, Madagaskar, Malaysien und den Philippinen. Den Mittelmeerraum eroberte die Avocado erst Anfang des 20. Jhdts.
Kalter Einsatz - Heiße Gerichte
Avocados sollten nicht gekocht, sondern nur schwach erhitzt werden. Ansonsten könnten sie bitter im Geschmack werden. Dieser erinnert normalerweise an Nüsse. Avocados sind vielseitig verwendbar, sei es für Dips, Suppen, Soßen, im Salat oder gar als Likör. Entfernt man den großen Kern, bietet sich der Platz für Füllungen verschiedenster Art an, sei es mit Huhn, Räucherfisch oder Meeresfrüchte.
KLASSIKER: Guacamole - unser Rezept
Zutaten: 2 sehr reife Avocados, 2 kleine Limetten, 1 kleine rote Zwiebel, 2 bis 3 Knoblauchzehen, Salz, Pfeffer und etwas Chilli-Gewürz und schon haben sie den perfekten Avocado-Dip alias Guacamole. Das ist das Grundrezept, das sie ganz nach Gusto auch variieren können.
Man kann das Fruchtfleisch auch nur aufs Brot schmieren und mit Salz und Pfeffer bestreuen, als Butterersatz sozusagen. In Taiwan und auf den Philippinen werden sie mit Milch und Zucker püriert und als Dessert getrunken. In Südamerika macht man Eis aus Avocados, die Japaner verwenden sie gerne bei ihren Sush-Variationen. Sehr beliebt ist die Avocado-Creme-Suppe mit Limonensaft und scharfen Chilis. Am bekanntesten ist der Einsatz als mexikanischer Dipp, der Guacamole.