Etwas nördlich von diesem Fischerort liegt der Leuchtturm „Faro de Punta Sardina“ auf einer Landzunge. Die Natur zeigt sich hier von ihrer brachialen, aber faszinierenden, Seite. Starke Winde sorgen für teilweise sehr hohe Wellen, die mit einem lauten Donnern auf den rauen, fast schwarzen, Klippen brechen. Man kann nicht umhin, als einige Minuten dieses wunderbare Naturschauspiel zu beobachten. Manchmal schießen sie dermaßen in die Höhe, dass sie bis zu fünf Meter über die Felsen brechen (siehe Foto oben). Herrlich empfehlenswert! Linker Hand blickt man auf den Küstenstreifen, der sich südwärts zieht.
Wir froren und konnten es nicht fassen, dass es tatsächlich Menschen gab, die sich erstens hinunter wagten (in die Nähe dieses tosenden Wassers) und zweitens scheinbar auch noch ihr Sonnenbad genossen. Sehen Sie selbst auf dem Foto oben.
Leuchtturm mit Geschichte
Der Leuchtturm in seinen klassischen Farben in rot und weiß gestrichen ist ansonsten die einzige Spur einer Zivilisation. José Casado y Rojas begann am 20. Juli 1888 mit dem Bau. In Betrieb genommen wurde er schließlich am 15. Februar 1891. Die Beleuchtung wurde 1928 durch ein moderneres System mit einer Reichweite von 16.000 Seemeilen ausgetauscht.
Der ursprüngliche Leuchtturm, der auch einen Wärter hatte, wurde in den 1980er Jahren gegen den derzeitigen Neuen ersetzt, der am 14. März 1985 in Betrieb ging. Er markiert den nordwestlichsten Punkt von Gran Canaria. Leider kann man mit Worten das Gefühl nur bedingt transportieren, denn es fehlt der Geruch, das Geräusch und das Gefühl des Windes.
Nun aber wirklich, wir setzen auf dieser GC-202 unsere eigentliche Erkundungstour zur Necropolis de Agaete fort. Die Sonne schmeichelte mit ihren sanft gelborangefarbenen Strahlen dem Profil der Häuser, Bäume und auch unseren Gesichtern (sehr vorteilhaft für schöne Fotos). Nach etwa acht Kilometern waren wir schließlich in Agaete angelangt, nicht in Puerto de Agaete! (Dort können Sie übrigens auch sehr schön am Hafen fangfrischen Fisch genießen).
Wir fuhren durch die (zugegebenermaßen verwirrenden Einbahnstraßen von Agaete) dieser kleinen Ortschaft, bis wir fast schon wieder durch waren. Dabei folgten wir beharrlich den Schildern „Maipais“ (was soviel bedeutet wie schlechtes Land). So ist nämlich dieser wunderbare Archäologiepark ausgeschildert. Doch leider kamen wir zu spät (fast wären mir die Tränen der Verzweiflung gekommen). Wir schossen in letzter Minute hinein und übten uns in einer Art „Speed-Fotografie“ bzw. „Speed-Recherche“. Aus diesem Grund beschreibe ich Ihnen die Details der Gräber und Bestattungsmethoden in meiner nächsten Ausgabe. Ungeachtet davon, können Sie anhand der hier vorliegenden Fotos einen Eindruck gewinnen, was sie erwartet.