Im Mai 2013 trat das neue Baugesetz (Ley de renovación turística) in Kraft, das Neubauten nur noch für Anlagen mit mindestens vier Sternen erlaubt bzw. Umbauten in Zusammenhang mit einer Qualitätserhöhung vorsieht (siehe auch unser Interview mit Tom Smulders in unserer Ausgabe Nr. 63). Die Inselregierung hat dafür finanzielle Anreizsysteme implementiert, doch der Effekt des Gesetz war laut Inselpräsident José Miguel Bravo de Laguna gleich Null. Im Gegenteil, seit Inkrafttreten der Regelung hat Gran Canaria insgesamt 30.000 Betten „netto“ verloren. Hauptsächlich lagen diese im Sektor der sogenannten „Extrahoteleros“ (Appartements und Bungalows), da diese die Qualitätserfordernisse nicht erfüllen konnten viele Eigentümer die finanziellen Mitteln für die benötigten Anpassungen bzw. Renovierungen nicht aufbringen konnten. Das habe dazu geführt, dass viele der Anlagen ihre touristische Vermietung nun illegal betreiben.
Kanaren: Spanienweit Pionier
Man schätzt den Anteil auf etwa zehn Prozent bzw. 53.000 Betten. Ricardo Fernández de la Puente, sowie der Generaldirektor der Kanarischen Hotelfachschulen HECANSA (Hoteles Escuela de Canarias), Pedro Calero, teilten am 29. September im Rahmen einer Pressekonferenz mit, dass man sich für das Schuljahr 2014/2015 über fünfhundert Anmeldungen freut, was der bisherige absolute Rekord ist. Im Dezember feiert HECANSA sein 25-jähriges Jubliäum. Die Kanaren sind mit diesem dualen Ausbildungssystem spanienweit Pionier. Es wurde erstmals im Jahr 2013 implementiert.
Duales Ausbildungssystem
Die Fachausbildung untergliedert sich mit dem vorwiegend theoretischen Unterricht an zwei Tagen der Woche in der Schule und drei Tagen Praxis im Hotel Santa Brígida auf Gran Canaria bzw. Hotel Escuela Santa Cruz auf Teneriffa. Insgesamt beträgt der praktische Ausbildungsteil sechs Monate in kanarischen, spanischen und auch internationalen Firmen. Damit kommt man den Anforderungen des Marktes nach, der mit dem steigenden Qualitätsanspruch der Touristen eine entsprechende fachliche Ausbildung an die Mitarbeiter (Köche, Rezeptionisten, Barmen, Food & Beverage Mangement etc.) stellt.