Viva Canarias Online 13.03.2020 | 20.36 h | Update Kanaren, Spanien und globale Sicht sowie Handlungsempfehlungen zur Handhygiene und Infoblatt: Inzwischen ist die Zahl der am Coronavirus Infizierten auf insgesamt 70 Fälle auf den Kanarischen Inseln gestiegen (63 aktiv COVID-19). Auf Inselebene sieht es wie folgt aus:
Teneriffa: 50 Fälle (45 aktiv, 5 neu)
Gran Canaria: 13
Lanzarote: 2
La Palma: 2
Fuerteventura: 1
La Gomera: 2 (genesen)
18 COVID-19 Virus Erkrankte auf dem Archipel werden derzeit in Krankenhäusern behandelt. Drei davon sind schwer erkrankt (2 auf Gran Canaria, 1 auf Teneriffa).
Telefonnummern
Für Fragen rund um das Coronavirus wurde die Infohotline 900 112 061 eingerichtet (z. B. wenn Symptome wie Husten, Fieber, Kopfschmerzen etc. auftreten). Die Notrufnummer 112 ist ausschließlich für Notfälle gedacht.
Nahrungsmittelversorgung sichergestellt
Die Kanarenregierung hat am 13. März 2020 untermauert, dass dank der vollen Warenlager der Supermarktketten die Nahrungsmittelversorgung auf dem Archipel gesichert sei. Das ist das Ergebnis eines Meetings, an dem Vertreter von Mercadona, Lidl, Carrefour sowie die Gruppen Tomás Barreto S.A., Asuican (Asociación de Supermercados de las Islas Canarias) und nicht zuletzt Asodisan, der Vereinigung der Distributoren Asodiscan, teilgenommen haben.
Mitarbeit der Bevölkerung ist weiterhin gefragt
Vor allem wird gebeten, die sozialen Kontakte weitestgehend einzuschränken. Insbesondere gelten folgende Regelungen (Quelle: Gobierno de Canarias):
- Verbot von Besuchen von Kranken in Hospitälern (außer bei Minderjährigen oder Senioren, die Unterstützung benötigen) bzw. in begründeten Ausnahmesituationen (in diesem Fall nur in Begleitung der Hospitalleitung). In jedem Fall darf neu eine Begleitperson zugegen sein. Die Restriktionen gelten vorläufig für die nächsten 15 Tage ab 12. März 2020.
- Schutz der Senioren (Besuchsverbot von Seniorenheimen, außer in begründeten Ausnahmesituationen und dann nur in Absprache der Direktion; Schließung aller Seniorenclubs und Freizeitaktivitäten für Senioren)
- Veranstaltungen mit über 1.000 Menschen sind bis auf weiteres untersagt.
- Kleinere „Indoor“-Veranstaltungen (unter 1.000 Personen) dürfen nur dann stattfinden, wenn das Forum maximal zu einem Drittel besetzt ist, um eine gewisse Distanz zwischen den Menschen zu ermöglichen.
Coronavirus: Zahl der Infizierten stieg auf 51 auf den Kanarischen Inseln - update 12.3.2020/22:09
Spanien ruft "Alarmzustand" aus
Aktuell gibt es spanienweit 4.297 Fälle (inkl. Kanaren). Mit heutigem Datum ist Madrid mit 2.078 Infizierten und 40 Toten die am meist betroffene Region. Danach folgt das Baskenland und Katalonien (siehe Infografik). Einige Maßnahmen wurden bereits initiiert, weitere folgen. Die Krise rund um das Coronavirus und die rasante Verbreitung in Spanien zwingt die Zentralregierung in Madrid den Alarmzustand auszurufen.
Was bedeutet das konkret?
Es handelt sich um außerordentliche Maßnahmen und Restriktionen, die grundsätzlich 15 Tage gelten und bei Bedarf vom Abgeordnetenkongress verlängert werden können. Sie können für das gesamte Staatsgebiet gelten oder auf bestimmte Territorien limitiert sein. Die genauen Maßnahmen werden beim Ministerrat am 14.3.2020 festgelegt und kommuniziert. (siehe Coronavirus: Ausnahmezustand Spanien "Hausarrest" ab Montag 16. März 2020 )
Weitere Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger können wie folgt sein: Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit beispielsweise zu bestimmten Zeiten, sowie das Unterbinden von Menschenansammlungen - je nach Beschluss durch die Regierung. Ministerpräsident Sánchez räumte ein, dass schwierige Wochen bevorstehen und um die 10.000 davon betroffen sein könnte. Daher sei es wichtig, dass alle Ressourcen des Staates mobilisiert werden, einschließlich des Militärs, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen.
Die oberste Alarmstufe in Spanien wäre die sogenannte „Sitio“, die prinzipiell nur bei einem Aufstand zu tragen käme, der die Souveränität des Staates, Spaniens Unabhängigkeit oder oder die Konstitution betrifft
Hintergrund: Der erste Coronavirus in Spanien wurde am 1. Februar 2020 auf La Gomera gemeldet und der nächste am 10. Februar 2020 auf Palma de Mallorca. Auf der iberischen Halbinsel wurde der erste Fall am 3. März 2020 festgestellt. Dabei handelte es sich um einen bereits am 13. Februar verstorbenen Mann, bei dem nachträglich das COVID-19 festgestellt wurde.
Offizielle Quelle Spaniens
Situation weltweit
Die Zahlen steigen weltweit drastisch an. Während China die Ausbreitung inzwischen rückläufig ist, ist die Situation in Italien verheerend! 2.547 neue Infektionen an einem Tag bzw. 250 Tote an einem Tag und summiert sich nun auf 17.660 Coronafälle in Italien, wo inzwischen 1.266 Tote zu beklagen sind.
Stand: 13.03.2020 | 21:14 MEZ-1 (ohne Aktualisierung Italien und Frankreich)
132.536 Fälle in 123 Länder, davon 5.077 gestorben
Quellen:
WHO (interaktive Weltkarte der Coronafälle von der Weltgesundheitsorganisation)
https://www.worldometers.info/coronavirus/
