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Coronavirus Wochenbericht 22. Januar 2021

Viva Canarias Online 23.1.2021 | In den letzten vier Wochen sind die Fallzahlen spanienweit wieder deutlich angestiegen und inzwischen liegt die 7-Tage Inzidenz* bei einem Rekordwert von 401,25. Am schlimmsten ist die Situation nach wie vor in Extremadura (704), wenngleich dieser leicht gefallen ist. Danach folgen die Regionen Castilla y León (694), Murcía (563,89) und Castilla la Mancha (642). Den niedrigsten Wert spanienweit weisen die Kanarischen Inseln aus (90), obwohl die Situation von Insel zu Insel stark variert und sich dadurch verschiedene Alarmstufen ergeben.

 

Alarmstufen

Die kumulierten 7- bzw. 14-Tage-Inzidenzen je 100.000 Einwohner (KI 7T, KI 14T) sind zur Bewertung der epidemiologischen Situation wesentliche Kriterien. Berücksichtigt werden darüber hinaus die Bettenkapazitäten sowie die verfügbaren intensivmedizinischen Einheiten (UCI) und deren Anteil an Covid-19 Patienten, die Nachvollziehbarkeit der Kontakte von möglichen Infizierten, die Positivitätsrate der PCR Testungen sowie der Anteil der Infizierten in der vulnerablen Bevölkerungsgruppe über 65 Jahre. Basierend auf dieser transparenten, auf wissenschaftlichen Daten und Erkenntnissen basierenden, Kriterien bewertet der kanarische Krisenrat in wöchentlichen Treffen die Situation für jede einzelne Insel. Gemäß dem definierten Ampelsystem kommen daraufhin die weiteren Maßnahmen zu tragen.

Aktuell gilt:
Alarmstatus 1: La Palma, La Gomera (bis 28. Januar 2021)
Alarmstatus 2: El Hierro (bis 4. Februar 2021), Fuerteventura (bis 28. Januar 2021), Teneriffa (bis 1. Februar 2021)
Alarmstatus 3: Gran Canaria (bis 1. Februar 2021)
Alarmstatus 4: Lanzarote, La Graciosa (bis 4. Februar 2021)

Wochenbericht vom 7. - 22.1.2021

Auf den Kanarischen Inseln steigen zwar die Fallzahlen stark an, doch ist der 7-Tage-Inzidenzwert mit 90 landesweit noch immer am niedrigsten. Seit Beginn der Gesundheitskrise sind 32.943 Personen mit dem Coronavirus identifiziert worden, davon knapp 2.000 erst in der vergangenen Woche. Ein Viertel davon ist aktiv.

490 Personen sind mit oder an der Covid-19 Erkrankung bisher gestorben (+28 Tote). Die Mortalitätsrate liegt bei 1,49 % -  unter dem landesweiten Durchschnitt von 2,8 %. Die meisten Toten sind auf Teneriffa zu beklagen (313), mehr als doppelt soviele wie auf Gran Canaria.

Hospitalisiert sind 327 Personen, womit 5,63 % der verfügbaren Bettenkapazitäten durch Covid-19 Patienten belegt sind (insgesamt 5.696, Status: Mittel).

In intensivmedizinischen Einheiten (UCI, Unidades de Cuidados Intensivos) liegen 53 Personen, was einem Anteil von 13,32 % der verfügbaren Kapazitäten entspricht (Status: Mittel). 24  liegen auf Teneriffa, 208 auf Gran Canaria und 4 auf Lanzarote. Spanienweit ist die Auslastung des Gesundheitssystems teils erschreckend hoch. 20,87 % Krankenhausbetten bzw. 36,28 % der UCI-Betten.

Cluster/Importierte Fälle

Nach wie vor sind die meisten Fälle im familiären Umfeld identifiziert worden (knapp 50 %) und knapp ein Viertel im sozialen Umfeld. Nur 91 der 32.000 Lehrkörper auf den Kanarischen Inseln befinden sich wegen Verdacht auf eine Infektion in Quarantäne und 343 der 335.000 Schüler, was einem Wert von 0,2 % entspricht.

24 importierte Fälle gab es in der vergangenen Woche gemäß dem Bericht des spanischen Gesundheitsministerium (Actualizacion_29_Covid-19) und somit summiert sich die Zahl nun auf 928 seit dem 19. Mai 2020. Beinhaltet sind alle registrierten Fälle von Touristen sowie von illegalen Migranten. Ergo: Tourismus und illegale Migrationen haben nur sehr geringe epidemiologischen Auswirkungen.

PCR Tests 

Bisher wurden 754.356 PCR-Tests durchgeführt, das entspricht einem statistischen Wert von 1.519 je 100.000 EW, also unter dem Durchschnitt Spaniens (3.007). Die Positivitätsrate liegt bei 6,76 % (Status: mittel). In der vergangenen Woche wurden 22.465 Tests durchgeführt.

Auf Inselebene

Teneriffa hat nach wochenlangen strengen Auflagen und 346 identifizierten neuen Fällen in der vergangenen Woche die 7-Tage Inzidenz auf 37,4 senken können und ist aktuell in der Alarmstufe 2, was sich voraussichtlich mit der nächsten Bewertung am 1. Februar  ändern wird - falls die Entwicklung weiterhin so positiv bleibt.

Gran Canaria weist dafür starke Zuwächse auf und registriert 940 neue Infizierte. Von insgesamt 12.991 Fällen sind ein Fünftel aktiv.

Lanzarote registriert in den letzten beiden Wochen eine dramatischste Entwicklung, bezogen auf die Größe und Einwohnerzahl. Mit 571 neuen Fällen zählt die Feuerinsel 2.932 Infizierte, davon ein Drittel aktiv. Die 7-Tage Inzidenz liegt bei 363, weshalb mit 23. Januar 2021 in der Alarmstufe 4 (braun) die höchste bisher ausgerufene Ampelfarbe in Kraft gesetzt wurden. Siehe Höchste Alarmstufe 4 für Lanzarote und La Graciosa ab 23. Januar 2021, 0.00 Uhr

Fuerteventura hat 114 neue Fälle in der letzten Woche identifiziert und zählt nun insgesamt 1.337 Infizierte, wovon 17 % aktiv sind. Die 7-Tage Inzidenz liegt bei knapp 97 und entspricht der Stufe „hoch“.

El Hierro hat eine 7-Tage Inzidenz von 191,5, was gemäß der Bewertung des epidemiologischen Ampelsystems „sehr hoch“ entspricht. Allerdings resultiert dies aus der geringen Bevölkerung (10.968 Einwohner) und nur 21 neue Fälle in der vergangenen Woche. Knapp ein Fünftel davon ist aktiv.

La Gomera und La Palma sind aufgrund der erfreulich niedrigen Werte in der „neuen Normalitä“ eingestuft.

Gran Canaria - auf Gemeindeebene

Auf Gran Canaria steigen die täglichen Fallzahlen stark an, was vor allem den Zuwächsen in Las Palmas de Gran Canaria geschuldet ist. Von 940 neuen Fällen in der letzten Woche wurden 841 in der Hauptstadt identifiziert. Von den insgesamt 11.184 Infizierten sind 2.474 aktiv, 18 liegen im UCI und weitere 117 sind hospitalisiert. 142 Tote sind zu beklagen. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt bei 213 (sehr hoch).

Ebenfalls sehr hoch ist die 7-Tage-Inzidenz in Artenara (280), allerdings liegt hier der Grund in der geringen Einwohnerzahl von lediglich 1.069. Es gab lediglich 3 neue Fälle vergangene Woche und insgesamt wurden überhaupt nur 5 identifiziert.

Die zweitgrößte Stadt Telde (115.000 Einwohner) verzeichnet 19 neue Fälle und hat nun insgesamt 374 Personen mit dem Coronavirus identifiziert. 48 davon sind aktiv. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt bei 18,5, Status „niedrig“.

Die Touristenhochburg San Bartolomé de Tirajana summiert mit 26 neuen Fällen nun 307 Personen, die mit dem Coronavius identifiziert wurden. Davon sind 62 aktiv, 4 hospitalisiert, weitere 2 liegen im UCI und keine Toten. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt bei 37,4, Status „niedrig“.

Mogán verzeichnet 6 neue Fälle und hat nun 87 Infizierte, von denen 17 aktiv sind. Der 7-Tage Inzidenzwert liegt bei 30, Status „niedrig“.

Jeweils elf neue Fälle wurden in den Gemeinden Ingenio sowie in Santa Lucía identifiziert (jeweils Status „mittel“). Mit 338 jemals mit dem Coronavirus identifizierten Personen nimmt die Gemeinde den Rang 3 auf Gran Canaria ein.

Status „grün“ haben die Gemeinden Gáldar, Santa María de Guía, Moya, Valleseco, Valsequillo und Vega de San Mateo.