Ausgabe Nr.
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J M upload 27.02.2021, | Print article

Coronavirus Wochenbericht 27. Februar 2021

Die epidemiologische Evolution in Spanien entspannt sich weiter. Die 7-Tage Inzidenz ist im vergangenen Monat von Woche zu Woche kontinuierlich gesunken (von 329, 210 und 118 auf nunmehr 77). Nur noch die Regionen Ceuta und das Baskenland haben einen Wert von über 100. Dafür hat die einst krisengeschüttelte Region Extremadura die Kanaren vom Thron verdrängt und ist mit einer 7-Tage-Inzidenz von lediglich 26,04 sensationell auf Rang 1. Ebenfalls auf unter 40 liegen nun die Balearen (32,10), La Rioja (33,46) und Castilla La Mancha (39,55). 

→ Ergo: Je schneller und extremer die Maßnahmen sind, desto schneller reduziert sich das Infektionsgeschehen.

Kanaren

Laut einer am 19.2.2021 veröffentlichten Studie sind 65 Prozent der Kanarier mit den Maßnahmen der Regierung im Kampf gegen die SARS-CoV-2 Gesundheitskrise einverstanden. Zudem zeigte sich, dass nur 0,5 Prozent der Bevölkerung Vorbehalte gegen eine Impfung hat und daher der Anteil der Impfwilligen extrem hoch ist. 

Der Archipel bereitet sich auf die Reaktivierung des Tourismus vor und führte schon Gespräche mit Iberia Express, die im Monat Juli und August dieses Sommers den regulären Flugbetrieb zwischen Madrid und den Kanarischen Inseln wieder aufnehmen möchte. 144 wöchentliche Flüge sind geplant (siehe Iberia plant regulären Urlaubsbetrieb im Sommer 2021 ). 

In einem Treffen zwischen der kanarischen Tourismusministerin Yaiza Castilla und Sebastian Ebel (CFO) des weltweit größten Reiseveranstalters TUI, wurden ebenfalls die nächsten Schritte für die Wiederaufnahme der Reisetätigkeit besprochen. 

Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres apellierte am 26. Februar 2021 im Rahmen einer Pressekonferenz abermals an die EU, eine einheitliche Regelung zu finden und einen "Gesundheitspass" zu etablieren. Ansonsten wird es chaotisch, wenn jedes Land wieder eigene nationale Maßnahmen festlegt. 

Alarmstatus

Im Treffen des Krisenstabs vom 24. Februar 2021 wurde der jeweilige Status der Insel, wie am 21. Februar 2021 festgelegt, bestätigt. Siehe Alarmstufen 1 bis 4 Kanaren - Matrix - Status Quo vom 21. Februar 2021

Fallzahlen Kanaren - Wochenbericht vom 19. bis 26. Februar 2021

Die Fallzahlen sind auf den Kanarischen Inseln in der vergangenen Woche zwar gestiegen, jedoch nicht in besorgniserregendem Ausmaß. Die generelle 7-Tage-Inzidenz aller Inseln liegt bei 56,3 je 100.000 Einwohner.  Allerdings sind weniger neue Fälle registriert worden, als Genesene, denn von den insgesamt 40.437 jemals mit dem Coronavirus/SARS-CoV-2 identifizierten Personen sind aktuell nur noch 14,04 % aktiv (siehe Chart unten).

In der vergangenen Woche wurden 19.376 PCR-Tests durchgeführt, in etwa dem durchschnittlichen Volumen der vergangenen Monate. Das entspricht einer Positivitätsrate von lediglich 4,88 % (Alarmstatus: niedrig), weit unter dem Wert Spaniens von 6,55 %. Demnach ist die Durchseuchungsrate entsprechend niedrig zu bewerten.

17 Tote sind in dieser Woche zu beklagen und sie summieren sich nun auf 585 (1,45 %). 

Die Zahl der hospitalisierten Covid-19 Patienten liegt bei 262, also um 39 weniger als die Woche davor. Das entspricht einem Anteil von 4,66 % der verfügbaren Kapazitäten (Alarmstatus mittel) und liegt weit unter jenem Spaniens (9,67 %).

78 Patienten müssen derzeit intensivmedizinisch betreut werden (+2), was einem Anteil von 16,77 % der verfügbaren Kapazitäten entspricht (Alarmstatus: hoch). Allerdings liegt auch dieser Wert unter jenem Spaniens (28,77 %). 

Fallzahlen auf Inselebene

Die täglichen Fallzahlen von Gran Canarias sind um eine Nuance höher als jene von Teneriffa, womit die Wachstumskurve bald überboten wird. 43 % des aktiven Infektionsgeschehens sind der Insel Gran Canaria zuzuordnen und 37,2 % Teneriffa. Hier konnte aufgrund der harten Maßnahmen eine nachhaltige Reduktion der Neuinfektionen erziehlt werden. Die 7-Tage Inzidenz liegt bei 49,1. 

Das restliche Fünftel der neuen Fälle verteilt sich auf die kleineren Inseln, allen voran Lanzarote (8,9 %), wo nach wie vor die höchste Alarmstufe 4 "braun" gilt. Allerdings entspannt sich das Infektionsgeschehen in den letzten drei Wochen und die 7-Tage Inziden liegt nun bei 66,3 %. Sollte dieser Trend auch in den nächsten 1 - 2 Wochen anhalten, könnte Lanzarote endlich wieder runtergestuft werden. 

Dafür steigen, wenngleich nur leicht, die täglichen Fallzahlen auf Fuerteventura, wo die 7-Tage Inzidenz auf 78,7 angestiegen ist (Status: hoch). Allerdings ist nur ein einziger Covid-19 Patient hospitalisiert. 

Die 'schöne Insel' (isla bonita) La Palma verzeichnet einen epidemiologischen Status "niedrig" mit einer 7-Tage Inzidenz von lediglich 18,1 und konnte sich im Vergleich zur Vorwoche (24) deutlich verbessern.

La Gomera hatte zwei Wochen keine einzige Neuinfizierung registriert und erst gestern 3 neue Fälle bzw. das ist auch das Total der Woche. Die epidemiologische Einstufung ist 1, also 'neue Normalität". 

El Hierro mit lediglich 10.968 Einwohnern hat zwar nur 24 aktive Fälle, allerdings schoss am 12. und 13. Februar 2021 durch 83 infizierte illegale Migranten die 7-Tage Inzident auf 200,58 in die Höhe (Alarmstatus: sehr hoch). Jedoch ist weder ein Covid-19 Patient hospitalisiert, noch in der UCI (intensivmedizinischen Betreuung).

Fallzahlen auf Gemeindeebene Gran Canaria

Auf Gran Canaria stellt sich die epidemiologische Situation in allen Gemeinden sehr gut dar, mit Ausnahme der Hauptstadt Las Palmas de G. C., wo 88 % der Neuinfektionen registriert werden. Das entspricht einer Alarmstufe "sehr hoch". Über dem kanarischen Durchschnitt liegt mit 18 % auch der Anteil der aktiven Fälle und das spiegelt sich auch in der stetig steigenden 7-Tage Inzidenz von nunmehr 121 wider (Status: hoch).

Dafür sind in 11 Gemeinden überhaupt keine Neuinfektionen zu registrieren, was eine epidemiologische Einstufung von 'neue Normalität' bedeutet. Das trifft zu auf Artenara, Firgas, La Aldea de San Nicolás, Tejeda, Teror, Sta. Brígida, Sta. Lucía, Moya, Mogán und Valleseco.

allese7 Gemeinden sind als "niedrig" (also eine 7-Tage Inzidenz von unter 25) einzustufen. Das sind: Agaete, Agüimes, Arucas, Gáldar, Telde, San Bartolomé de Tirajana, Vega de San Mateo.

Mit "mittel" zu bewerten sind nur Ingenio und Valsequillo.

Keine Gemeinde ist als "hoch" eingestuft.

Impfstatus

Im Gesundheitswesen wurde eine 2.500-köpfige Belegschaft auf die neuen Impfstoffe geschult. Die Kanaren haben bisher 150.000 Impfstoffdosen aller drei bisher in der EU genehmigten Vakzine erhalten, wovon 86 Prozent administriert wurden und und bereits 50.200 Personen geimpft wurden. 100 % der Gruppe 1 (Bewohner und Personal von Seniorenheimen) ist gemäß Phase 1 bereits geimpft und, je nach Erhalt der Vakzine, laufen die Impfungen der weiten Gruppen reibungslos ab. Parallel wurde mit den Impfungen von Menschen über 80 Jahren begonnen. Diese Altersgruppe umfasst ca. 90.000 Personen. Die genauen Zahlen finden Sie im Anhang als PDF.

Coronavirus Hotline - das einjährige Jubiläum

Die Kanaren waren die Pioniere in Spanien, als am 2. Februar 2020 unter der Rufnummer 900 112 061 eine spezifische Hotline für potenzielle Coronavirusinfizierte eingerichtet wurde bzw. für  Personen, die sich über die Krankheit informieren wollten. Das SUC (Servicio de Urgencias Canario) nahm in diesem einen Jahr 425.468 Anrufe entgegen. Die Rufnummer ist rund um die Uhr besetzt.
- Stufe 1: Information
- Stufe 2: Konsultationen für telemedizinische Betreuung bei leichten Fällen oder Verdachtsfällen (diese werden vom Covid-Ärzteteam betreut)
Zudem gingen 18.517 coronavirusbezogene Anrufe auf der regulären Notfallnummer 112 ein.