Der Hafen von Las Palmas gewinnt zunehmend an Bedeutung und zwar nicht nur im Tourismus, wo sich das Aufkommen der Kreuzfahrer in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt hat. Spanienweit rangiert Puerto de La Luz bei der Verladung mit 1,1 Millionen Containern auf dem vierten Platz, wo bis zu dreißig Container pro Stunde auf zwei Terminals verladen werden. Er gilt als einer der wichtigsten internationalen Verladehafen im Mittelatlantik und Westafrikas.
Nummer 1 bei Reparaturen
Bei den Schiffsreparaturen ist Puerto de la Luz sogar Nummer eins, insbesondere die Wartung und Instandhaltung von Ölbohrtürmen und -schiffen sind zum neuen 'Manna' von Las Palmas avanciert. Die erste Ölplattform Sepco Express des amerikanischen Konzerns Transocean fuhr am 21. Oktober 2000 ein. Seitdem kommen immer mehr dieser Technikgiganten, u. a. aus Norwegen, Amerika, Brasilien, Großbritannien und Russland. Bedenkt man, dass eine dieser Plattform durchschnittlich während ihres etwa 2 bis 3-monatigen Wartungszeitraums 10 Millionen Euro ausgibt und bis zu vier dieser Giganten gleichzeitig serviciert werden können, kann man sich die Umsätze hochrechnen.
1 Kilometer brach liegende Schiffe und Frachter
Umso mehr ärgert sich die Hafenbehörde über ein seit Jahren vorliegendes Problem. 50 nicht operative Schiffe nehmen inzwischen einen Kilometer der Anlegestege im Hafen von Las Palmas in Beschlag, wie die Pressestelle der Hafenbehörde Mitte Januar mitteilte. Dabei handelt es sich entweder um nicht mehr fahrtüchtige Schiffe, die verschrottet werden müssten, oder um von der Polizei beschlagnahmte Frachter etc. (Drogen, illegale Menschentransporte etc.), die sich in einer unklaren oder festgefahrenen rechtlichen Situation befinden wie z. B. als Konkursmasse.
Bis zu 6.000 Euro muss die Hafenbehörde aufgrund ihrer Aufsichts- und Wartungspflichten je Boot aufbringen. Zusätzlich kommen die Aufwände für die Schlepper, die aufgrund des Platzmangels die einzelnen Schiffe wie bei einem Puzzle ständig hin und herbewegen müssen.
Die Hafenbehörde fordert, dass diese nicht operativen Frachter, Fischereiboote und sonstigen Schiffe auf andere Häfen, wie z. B. nach Santa Cruz de Tenerife, verfrachtet werden, wo man über mehr Anlegeflächen verfüge.
Eine weitere Forderung ist, dass beschlagnahmte oder havarierte Schiffe in Kanarischen Gewässern zum nächst gelegenen Hafen gebracht werden sollen und nicht nach Las Palmas de Gran Canaria, wie es beispielsweise unlängst beim Fischereikutter Coral I, der von El Hierro auf den Weg nach Galizien war, der Fall gewesen war.