Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 15.01.2022, | Print article

Die Omikron Wand - umfassender Wochenbericht vom 15. Januar 2022 - Selbsttests Preise fixiert

Viva Canarias Online | Die Infektionszahlen in Spanien sind aufgrund der dominierenden Omikron-Variante abermals gestiegen und landesweit liegt ein 7-Tage-Inzidenzwert von 1.478 vor. Das niedrigste Infektionsgeschehen wurde in der Region Andalusien (543) und in La Rioja (869) registriert während das Baskenland mit 3.273 den bei weitem höchsten Inzidenzwert ausweist. 

Die Kanarischen Inseln liegen mit 1.422 leicht unter dem Landesdurchschnitt, wenngleich sich auch hier die "Omikron-Wand" deutlich abzeichnet (siehe Chart oben). Alleine in der vergangenen Woche wurden 35.491 neue Infektionen festgestellt, der absolute Spitzenwert seit Ausbruch der Pandemie. Bei der letzten Sitzung des kanarischen Lenkungsausschusses zur Bewältigung der Corona-Pandemie blieben jedoch alle Stufe in ihren letztmalig zugewiesenen Levels. Hauptgründe liegen in den hohen Durchimpfungsraten sowie in freien Krankenhauskapazitäten (21 % regulär bzw. 48 % bei den intensivmedizinischen Betten).

Alle Inseln befinden sich demnach bis zur nächsten Evaluierung, die am 20.1.2022 erfolgt, auf folgenden Alarmstufen des geltenden Ampelsystems. 

Stufe 4: Teneriffa
Stufe 3: Gran Canaria, Lanzarote, La Palma und Fuerteventura
Stufe 2: La Gomera, El Hierro
Stufe 1: -

Neues: Selbsttests Preise fixiert

Die Spanische Gesundheitskommission unter der Leitung der Gesundheitsministerin Carolina Marias hat am 13. Januar 2022 beschlossen, den Preis für Covid-Test (Selbsttest) in Apotheken auf maximal 2,94 Euro zu begrenzen. (Die Veröffentlichung erfolgte im Staatsanzeiger BOE am Freitag, dem 14.1.2022 ) Hintergrund waren Beschwerden von KonsumentInnen sowie von Gesundheitseinrichtungen, die die teils horrenden Preise für Tests beanstandeten. 

Die geltenden Einreisebestimmungen der Kanaren, wonach nationale Reisende die 3G-Regel zu befolgen haben, werden bis 15. Februar 2022 verlängert.

Krankmeldungen: Wer einen positiven PCR-Test hat, kann sich über die Telefonnummer 900 112 061 krank melden und muss nicht in das Servicio Canario de Salud persönlich gehen. Die Meldung wird durch einen fakultativen Telefonanaruf durch das SCS bestätigt, nachdem die Symptome aufgenommen werden.

Um die Ausbreitung des Infektionsgeschehens zu verlangsamen, wurden eine Reihe von Maßnahmen in Kraft gesetzt bzw. verlängert. Zur Unterstützung des Impfteams wurden 18 MilitärmitarbeiterInnen abgestellt. 

Auf Inselebene

Zwar ist auf allen Inseln ein starkes Infektionsgeschehen zu registrieren, doch liegt die bevölkerungsstärkte Insel Teneriffa mit Abstand auf Rang 1. Dort wurde am 7. Dezember 2021 erstmals die Omikron-Variante festgestellt und mit den vergleichswise niedrigen Nachvollziehbarkeitsraten kam es zu dramatischen Anstiegen. Die Hälfte aller registrierten Coronavirus-Infektionen sind auf Teneriffa (siehe blaue Linie im Chart links) und gleichzeitig ist die Belegungsrate in den Krankenhäusern extrem hoch (16,37 % der verfügbaren Kapazitäten bzw. sogar knapp 29 % der intensivmedizinischen Einheiten, UCI). Daher befindet sich Teneriffa auf der höchsten Alarmstufe 4. 

Auf Gran Canaria sind relativ zum Anteil der Bevölkerung weniger Infektionen in der verganenen Woche registriert worden bzw. der Anteil am Gesamtinfektionsgeschehen liegt bei einem Anteil von 33,2 % (siehe rote Linie im Chart oben).  Auch ist die Situation der Hospitalisierungsraten deutlich besser als auf Teneriffa. Diese liegt bei 10,55 % (Stufe mittel/hoch) bzw. in den intensivmedizinischen Einheiten bei 17,62 % (Stufe hoch). Gran Canaria ist derzeit auf Stufe 3 des Ampelsystems eingestuft.

La Palma hat den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert des Archipels (1.694) und eine Positivitätsrate von knapp 58 %.

Danach folgt Lanzarote mit 1.528, allerdings sind genügend freie Bettenkapazitäten vorhanden. nur 4,73 % bzw. 4,17 % der Hospitalisierten bzw. der in UCI-Einheiten liegenden Personen sind Covid-19 Patienten.

Fuerteventura hat einen 7-Tage-Inzidenzwert von 1.335, allerdings leicht höhere Bettenbelegungen als auf Lanzarote.

Alle Inseln befinden sich auf Stufe 3.

Das niedrigste Infektionsgeschehen verzeichnen die kleinen Inseln El Hierro und La Gomera - beide sind auf Stufe 2.

 

Durchimpfungsraten

- Die Durchimpfungsrate in Spanien ist sehr hoch. 92,5 % der Bevölkerung wurden zumindest einmal gegen Covid-19 geimpft. In Galizien und in Extremadura sind es sogar 95,1 %. Die Kanarischen Inseln liegen mit 88 % leicht unter dem Landesdurchschnitt.
- Vollständig geimpft wurden 90,5 % in Spanien bzw. 85,1 % auf dem Archipel.
- 66,3 % der Personen, denen ursprünglich das Janssen/J&J Vakzin verabreicht wurde bzw. 77,2 %, denen Astra/Zeneca verabreicht wurde, erhielten inzwischen eine zusätzliche "Booster-Impfung".
- Im Dezember 2021 wurde mit den Impfungen der Kinder im Alter von 5 - 11 Jahren begonnen und landesweit sind 38,3 % geimpft bzw. auf den Kanarischen Inseln sogar 40,5 %.

Impftermine

Impftermine können beim SCS wie folgt vereinbart werden (nicht notwendig für Menschen über 40 Jahre, Erstimpfungen sowie jene Personen, denen das Janssen Vakzin verabreicht wurde):
- Telefonisch unter 012, 922 479 012 (Provinz Teneriffa) und 928 301 012 (Provinz Las Palmas)
- App: miCitaPrevia

Impfzentren Gran Canaria

- Infecar Messezentrum in Las Palmas: Mo. bis So. von 9.30 bis 18.30 Uhr
- ExpoMeloneras Kongresszentrum Maspalomas: Mo. bis So. von 9.30 bis 18.30 Uhr
- Pabellón Juan Vega in Gáldar: Mo. bis Fr. von 9.30 bis 13.30 Uhr
- Krankenhaus Insular-Materno Infantil: Mo. bis Fr. von 8.00 bis 14.00 Uhr
- Universitätskrankenhaus Dr. Negrín: Mo. bis Fr. von 11.00 bis 14.30 Uhr
- Der Impfbus „vacuguagua“ ist diese Woche in Jardines del Atlántico, Las Palmas de Gran Canaria, in der Zeit von 11.00 bis 17.00 Uhr.

(siehe vollständige Liste aller Impfzentren auf den Kanaren, Stand: 10.1.2022

Impfzertifikate

Der kanarische Gesundheitsdienst (SCS - Servicio Canario de la Salud) hat eine Webseite eingerichtet, wo sich Geimpfte ihr Zertifikat herunterladen können: www.miCertificadocovid.com
Dieses kann auch persönlich im SCS nach ca. einer Woche ab der Verabreichung der Impfung abgeholt werden.

Seit 10. Januar 2022 besteht zudem die Möglichkeit, sich gegen Vorlage der DNI/NIE-Ausweises das Impfzertifikat in der Apotheke ausdrucken zu lassen. Falls dieses im Namen einer anderen Person erfolgt, dann ist ein gültiger Lichtbildausweis mitzubringen.

Zur Erinnerung: Gemäß der aktuellen Verordnung ist für Inseln in der Alarmstufe 3 und 4 die Anwendung der 3-G-Regel für alle Geschäftsaktivitäten verpflichtend, wo Limitierungen hinsichtlich des Forums sowie der Geschäftszeiten existieren (Restaurants, Hotellerie, Veranstaltungen etc.). Siehe - Menüpunkt Covid-19/Verordnungen

Militärische Verstärkung

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie und vor dem Hintergrund der viel ansteckenderen Omikron-Variante des SARS-CoV-2 Virus hat das Verteidigungsministerium medizinisches Personal des Militärs zur Unterstützung der regionalen Teams in den Impfzentren zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um 18 Personen, jeweils neun für die beiden bevölkerungsreichsten Inseln. Diese werden noch diese Woche in La Orotava auf Teneriffa sowie in Las Palmas de Gran Canaria aktiv werden. Insbesondere sollen die Booster-Impfungen dadurch schneller vonstatten gehen. 

Zielgruppen generell

- alle Personen über 12 Jahre, die bisher noch keine einzige Impfung gegen Covid-19 erhalten haben
- all jene, die eine Zweitimpfung erhalten möchten
- Vulnerablen Personengruppen, besonders für eine ergänzende Dosis, z. B. für Transplantations- oder Krebspatienten, Menschen mit Immunkrankheiten, Down-Syndrom etc.
- Personen, die mindestens vor sechs Monaten mit BioNTech/Pfizer oder Moderna geimpft wurden, um ihre dritte bzw. „Booster“-Impfung zu erhalten und den Impfschutz zu vervollständigen.
- Alle Personen, die mindestens vor drei Monaten mit dem Impfstoff Janssen®/Johnsen & Johnsen oder Astra-Zeneca geimpft wurden, ungeachtet des Alters. Ihnen werden entweder die Vakzine Moderna oder BioNTech/Pfizer verabreicht.

PDIA Test 

Prueba Diagnóstica de Infección Activa, Diagnose einer aktiven Infektion: Der zur Detektion des Coronavirus SARS-CoV-2 verlangte Test (PDIA) ist ein PCR-Test (RT-PCR zum Nachweis von COVID-19) oder ein anderer Tests zum Nachweis viraler RNA auf Basis eines molekulardiagnostischen Testverfahrens mit einer vergleichbaren Verlässlichkeit bei der Detektion des Coronavirus SARS-CoV-2. In diesem Sinne wird auch ein diagnostischer Test auf der Basis des Testverfahrens Transcription-mediated Amplification (TMA) sowie ein RT-LAMP (Reverse Transcriptase Loop-Mediatet Isothermal Amplification) anerkannt. Nicht anerkannt werden andere diagnostische Testverfahren wie Antikörper-Schnelltests, Antigen-Schnelltest oder Hochleistungsserologien (ELISA, CLIA, ECLIA), solange ihre Verwendung nicht in der Europäischen Union harmonisiert anerkannt wird.