Die Kanarischen Inseln sind für TelearbeiterInnen immer mehr eine interessante Destination und es freut den Archipel, dass diese lukrative Tourismusnische weiter im Aufwind liegt (wie schon mehrfach berichtet). Im letzten Halbjahr hat sich die Zahl der sogenannten „Remote Workers“ um 67 Prozent erhöht und zählt somit zu den Top 10 weltweit. Das ging aus 132.487 Bewertungen der Community Plattform Nomad List hervor, die von Mitgliedern bewertet wurden. Während Gran Canaria um 57 % angestiegen ist, konnte Teneriffa sogar 77 % Wachstum ausweisen. Betrachtet man die Entwicklung der kumulierten Zahlen der Kanarischen Inseln im Zeitraum 2016 bis 2020, dann ist ein exponentielles Zuwachs festzustellen. Im Ranking befinden sich davor nur einige Städte in Mexiko, wie z. B. Cancún, Playa del Carmen und Tulum sowie Miami in den USA.
Die rosigen Aussichten des Wachstums in dieser Nische hat nun auch die Aufmerksamkeit und das Interesse internationaler Organisationen aus dem Tourismusbranche auf den Plan gerufen, von Hotels bis hin zu Fluggesellschaften und lokalen Privatunternehmen, welche Teleworking zukünftig verstärkt adressieren möchten. Ein Beispiel ist Iberia Express, die für Tele- oder Remote-ArbeiterInnen einen exklusiven Rabatt von 10 Prozent anbieten. Die Aktion gilt bis 31. August 2021, sofern der Aufenthalt mindestens 21 Tage beträgt. Neben den aufpoppenden Co-Living Unterkünften im Programm treten vermehrt internationale Beherbungsbetriebe mit besonderen Anreizen auf den Plan, wie beispielsweise die Kette Melía, die Remote WorkerInnen auf Teneriffa Rabatte einräumt. Auf Gran Canaria sind längst etliche Co-Living Appartementanlagen auf den Zug der Digitalen Nomaden aufgesprungen.
Und nun gesellt sich auch Fuerteventura dazu, wo Outside, der globale Branchenspezialist dieser Nische, eine Niederlassung eröffnet hat. Dieser ist bereist in Hawaii, Kalifornien, New York und Bali aktiv und hat nun auch die Kanarischen Inseln gelistet. Yaiza Castilla, die kanarische Tourismusministerin, kündigte in einem Pressetermin vom 8. Juni 2021 an, dass eine entsprechende internationale Werbekampagne geplant sei. Der Ausbau dieser Nische helfe dem Archipel die Sektoren im Tourismus weiter zu diversifizieren und die Abhängigkeit von anderen rückläufigen Segmenten zu reduzieren. Interessant ist zudem die Zuverlässigkeit und Aussagekraft der gesammelten Daten durch Nomad List, wie Nacho Rodríguez, der Präsident der Kanarischen Vereinigung für Shared Workingsspaces und Gründer der seit fünf Jahren stattfindenden internationalen jährlichen Konferenz RePeople, mitteilte. Diese ist damit begründet, dass die Nomad List von den TeilnehmerInnen selbst nach einer Art „Check-In“ zuverlässig am Zielort bewertet wird. Er wies darauf hin, dass es sich bei diesen 132.000 Bewertungen um organische Geodaten handelt und keinerlei personenbezogene Daten beinhaltet. Sie spiegeln die Erfahrungen und Wahrnehmungen der TeleworkerInnen wider.