Am 1. Dezember eröffnete zum zwölften Mal die Riesensandkrippe am Las Canteras Strand, die wir Ihnen in unserer letzten Ausgabe vorgestellt haben. Der Journalist Hayley Bartels vom US-amerikanischen Nachrichtenmagazin ABC News hat die spektakuläre Sandkrippe „Belén de Arena de Las Canteras“ in einem Bericht vom 8. Dezember 2017 als die größte der Welt bezeichnet. Und selbst im Jamaica Observer wurde über dieses vergängliche Kunstwerk ausführlich berichtet, so wie auch wir es in unserer letzten Ausgabe gemacht haben. Das internationale Medieninteresse ist von unbezahlbarem Wert für Las Palmas de Gran Canaria. Die touristische Bedeutung dieser einzigartigen Krippe steigt jährlich, wie die Besucherzahlen belegen. Inzwischen kommen in einem Monat über 200.000 Menschen aus aller Welt, um sie zu bewundern. Nicht nur die Gäste aus aller Herren Länder, wie z. B. die Kreuzfahrttouristen, sondern auch Urlauber von den benachbarten Kanarischen Inseln und Festlandspanier haben diese Attraktion für sich entdeckt.
Erstellt wird wird diese Krippe von international renommierten Carvern, wie sich diese Sandkünstler nennen, aus 2.000 Tonnen Sand, der stellenweise bis zu vier Meter hoch aufgeschüttet wird.
In dieser Saison 2017/2018 hat die siebenköpfige Künstlerriege unter der Leitung des Kanariers Aday Rodríguez das antike Ägypten und den Orient als Hauptmotive für die Krippenfiguren gewählt. Die Namen haben wir zu den jeweiligen Szenen angefügt, damit Sie eine Orientierung haben. Um die Herstellung der Krippe auch für die Zukunft zu sichern, haben dieses Mal hiesige Kunststudenten assistiert.
Jedes Jahr variieren Motive und Ausführung, was einen Besichtigung immer wieder attraktiv macht. Die Detailgenauigkeit, die Kunstfertigkeit und die Magie, die von diesen biblischen Szenen ausgeht, sollte man im Müßiggang genießen - vorausgesetzt Sie können die Menschenmassen gedanklich ausblenden. Dabei ist die Herstellung eine Mischung aus brachialer Arbeit und filigranem Wirken. Nach dem Bagger den benötigten Sand herangeschafft haben, wird dieser zuerst gepresst. Danach wird für die höchsten Skulpturen ein Holzgestell gebaut, auf das der Sand gekippt wird. Die grobe Ausrichtung erfolgt mit Seilen, Latten, Wasserwaage etc. und der benötigte Sand wird an bestimmten Zonen mit Schaufeln umverteilt. Danach kommt die künstlerisch filigrane und Geduld abverlangende Arbeit mit allen möglichen nur vorstellbaren Utensilien. Neben Kelle, Besen und Schaufel jeder Facette und Ausführung kommen mitunter auch Löffel, Messer, dünne Röhrchen etc. zum Einsatz, um die Details herauszuarbeiten. Zum Schluss wird die Oberfläche zum Schutz vor Wind oder Regen mit einer Art Haarspray imprägniert, damit die Krippe nicht zu schnell „vom Winde verweht“.
Die Besichtigung ist zwar gratis, doch wird am Eingang um Spenden gebeten. Im Vorjahr sammelte man 28.000 Euro, die drei karitativen Organisationen zugute kommen: die Tafeln San Pedro, El Carmen, Santiago Domingo und El Paz.
Installiert wird die „Belén de Arena de Playa de Las Canteras (Sandkrippe) am östlichen Ende auf Höhe der Zone La Puntilla. Durch die spezielle Beleuchtung ist die Krippe nachts geradezu magisch.
Die Szenen 2017/2018
• Die Tötung der Säuglinge (von Alexey Shchitov, Russland)
Herodes war zornig und schickte seine Soldaten aus, um alle männlichen Säuglinge unter zwei Jahren zu töten, aus Angst der „Messias“ könnte tatsächlich kommen. Eine Mutter hält schützend ihr Baby umklammert ...
• Im Exil in Ägypten (von Aleksei Rybak, Russland)
Nachdem die Heiligen Drei Könige hinweggezogen waren, erschien Engel Jakob Maria und Josef im Traum und warnte sie und riet ihnen mit dem Kind nach Ägypten ins Exil zu fliehen, da Herodes alle Neugeborenen töten lassen wollte.
• Die Heiligen Drei Könige (Daniel Glover, USA)
Die Drei Weisen Kaspar, Melchior und Balthasar trafen gerade aus dem Morgenland ein, um dem neugeborenen Jesuskind ihre Gaben darzubringen: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
• Darbringung der Hirten (Enguerrand David, Belgien)
Die Hirten von Bethlehem brachten dem Jesuskind Gaben.
• Krippenszene mit Jesus, Maria und Josef (Vadim Gryadov, Russland und Mariele van der Meer, Holland)
• Palast von König Herodes (Leonardo Ugolini, Italien)
• Römische Wächter der Stadt und Bewohner (Benôit Dutherage, Frankreich). Besichtigung der Riesensandkrippe „Belén de Arena de las Canteras“ auf Höhe La Puntilla und der Plaza de Saulo Torón.
Geöffnet: Täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr (Achtung: Nur bis 20.00 Uhr am 24. und 31. Dezember sowie am 5. Januar 2018).