Der christliche Festtag Allerheiligen heißt in Spanien „Día de Todos Los Santos“ und wird am 1. November gefeiert. Doch an diesem Tag wird nicht nur aller Heiligen und Märtyrer gedacht. Da es im Laufe der Jahrhunderte mit der steigenden Zahl an Heiligen nicht mehr möglich war jedem einzelnen einen eigenen Gedenktag einzurichten, wurde im Jahr 835 von Papst Gregor IV der 1. November für die gesamte Westkirche als Tag aller Heiligen festgelegt.
Noch heute ist an diesem Tag in vielen europäischen Ländern ein gesetzlicher Feiertag, wie auch im katholisch geprägten Spanien.
Im Gedenken an die Toten ist es Brauch auf die Friedhöfe zu gehen, die im Schein der vielen brennenden Kerzen andachtvolle Stimmung erzeugen.
Kanaren: Kastanienrösten vor Allerheiligen
Auf den Kanaren gibt es eine Besonderheit, nämlich die „Fiesta de los Finaos“ die meistens am Vorabend des 1. November oder am Folgetag zelebriert wird. Eigentlich sollte das Wort „Finados“ lauten und bedeutet soviel wie „Verstorbene“. Dieser Brauch wird als Familienfest zu Ehren der Verstorbenen begangen. Dabei erzählt die älteste Frau einer Familie (meist die Mutter oder Großmutter) Anekdoten über den oder die Toten. Oft werden dabei auch typische Zitate und Redefloskeln der Verstorbenen eingestreut.
Zur Vesper werden Mandeln, Nüsse, süßer Wein, Anis oder Ron Miel gereicht. Kastanien rösten ist das Typischste dabei. In vielen Dörfern treffen sich die Bewohner am Dorfplatz, wo Kastanien geröstet werden und gemeinsam an die Verstorbenen gedacht wird.
Volksfeste - Romerías
Die ‚Romería‘ ist eines der Höhepunkte auf den Volksfesten, die nun im September noch reichlich gefeiert werden. Ein Besuch lohnt sich, um sich von der guten Laune anstecken zu lassen und ein wenig das Brauchtum, die Kultur und die regionalen Köstlichkeiten kennenzulernen.
Das bunte Fiesta-Programm bietet besonders in den größeren Städten jede Menge Folklore, Tanz, Konzerte, traditionelle Spiele, Humor etc. An den kanarischen Trachten kommt man bei der Romería nicht vorbei und nicht selten sieht man auch festlich geschmückte Wagen, oftmals von Nutzvieh gezogen.
Die Prozession ist der religiöse Höhepunkt, der im Anschluss an eine Eucharistiefeier oder Messe den Festzug mit den Heiligenfiguren durch die historischen Ortskerne führt. Die detaillierten Programme erhalten wir für gewöhnlich zu kurzfristig, um sie abzudrucken.