Anlässlich des Internationalen Trompetenfestivals von Maspalomas
Vom 17. bis zum 22. Juli findet in Maspalomas wieder das internationale Trompetenfestival statt und wieder ist es dem Initiator Prof. Sebastian Gil Armas gelungen eine feine und abwechslungsreiche Zusammenstellung der Künstler und des Konzertprogramms zu machen. In der diesjährigen 9. Ausgabe ist es inzwischen zu einem der besten Trompetenfestivals Europas avanciert. Es kommen internatio-nal angesehene Virtuosen der Blasmusik, die neben den Konzerten auch Meisterklassen für Musikstudenten halten werden. Wir haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und trafen uns mit Sebastian Gil Armas im Expo Meloneras, einem der Veranstaltungsorte.
„Chano“ nennen ihn seine Fans und Künstlerkollegen liebenswürdig und meinen damit den sympathischen und bescheiden wirkenden Prof. Sebastián Gil Armas. Er ist herrlich unkompliziert und zeigt keinerlei Starallüren und so sind wir gleich von Anfang an per Du. Sebastián wurde in dem kleinen Städtchen Firgas in der gleichnamigen Gemeinde im Norden von Gran Canaria geboren. Sie kennen die Stadt wahrscheinlich von den schönen Fotos von der berühmten Wasserstraße, die in Kaskaden entlang der künstlich und kunstfertig angelegten Stufen herunterläuft.
Als er das erste Mal eine Trompete gehört hat, hat sich Sebastián sofort verliebt und wußte, das er dieses Instrument spielen möchte. „Es war so schön laut und klang so gut“ erinnert sich Sebastián. Wie in seinem Heimatort üblich, schreiben viele Eltern ihre Kinder in die lokale Musikkapelle ein und das Glück war ihm hold, dass just ein Trompeter in der Kinder- und Jugendgruppe benötigt wurde. Er begann mit acht Jahren mit dem Unterricht in Firgas und studierte anschließend in Las Palmas. Nach seinem Studium in der Hauptstadt folgte eines an der Universität von Valencia. Dort nahm er bei renommierten Trompetern Meisterklassen in verschiedenen Genren, von der Klassik und Barock bis hin zum Jazz.
Das Studium war hart, ganz alleine in einer fremden Stadt
Der Virtuose erinnert sich an diese Zeit: „Die Zeiten damals waren anders. Die Straßen waren nicht so gut ausgebaut und die Busse fuhren in großen Zeitabständen. Ich musste pro Strecke eineinhalb Stunden nach Las Palmas pendeln und das mehrmals wöchentlich. Es war schwer, aber in dieser Zeit habe ich Disziplin gelernt. Ich war auch fremd und so bin ich rund um das Konservatorium San Bernando viel spazieren gegangen.“
Nach seinem Studium in der Hauptstadt setzte er es an der Universität von Valencia fort und dort nahm er bei den renommiertesten Trompetern Meisterklassen und zwar in verschiedenen Genren, von Klassik und Barock bis hin zum Jazz.
Ohne fleiss, kein Preis
Man lernt also früh auf eigenen Beinen zu stehen und, dass es ohne Fleiss keinen Preis gibt. Das gilt auch heute noch, denn um sein technisches Niveau halten zu können, muss Sebastián täglich zwei bis drei Stunden an der Trompete üben. Damit er Zeit für seine Familie hat, die das viele Reisen lässt, hat sich der junge Familienvater wie folgt arrangiert. Dank eines eigenen Studios in seinem Haus musiziert er nämlich immer erst ab 22.00 Uhr nachts bis spät nach Mitternacht. So kann er sich voll auf die Musik konzentrieren und stört auch niemanden bzw. wird nicht gestört.
Für jedes Genre gibt es eine optimale Trompete
Dazwischen ist Sebastián immer wieder auf Tournee, entweder als Solist oder er spielt mit den namhaften Klangkörpern auf der ganzen Welt. Japan, Spanien, Australien, USA, Deutschland, Österreich, Schweiz, Mexiko etc. In all diesen Ländern hat er schon gespielt. Der facettenreiche leidenschaftliche Musiker lässt sich auch nicht so gerne auf einen einzige Stil festlegen. Er ist Mitglied der internationalen Trompetengilde in den USA sowie Musikprofessor am hiesigen Musikkonservatorium. Darüber hinaus ist Sebastián der Künstlerische Leiter der beliebten und gefeierten Gran Canaria Big Band, des Atlantic Art Ensembles sowie klarerweise auch des internationalen Trompetenfestivals von Maspalomas.
Wir werfen einen Blick auf das vermeintlich klein wirkende Instrument in seinen Händen. Das ist eine von zwanzig, die Sebastián sein Eigen nennt. Eine Trompete hab ich immer dabei, denn für jede Musikrichtung gibt es eine, die den Klang optimal wiedergibt. Die gegenständlich auf unseren Fotos ist beispielsweise aus Chicago. Obwohl, er ergänzt, es gäbe auch auf den Kanaren gute Trompeten.
Das Jubiläum des Trompetenfestivals naht ...
Die ersten Jahre fand das internationale Trompetenfestival in Telde statt, doch mit dem Erfolg wuchs es. Es war organisatorisch einfach nicht mehr möglich, es dort zu veranstalten, wie z. B. es gab nicht genügend Unterbringungsmöglichkeiten für die Künstler. Dank der Unterstützung des Bürgermeisteramts von San Bartolomé de Tirajana wechselte der Austragungsort im Jahr 2013 nach Maspalomas. Lopesan unterstützt mit der Location für die Meisterklassen. So kann Sebastián seine international anreisenden Gäste optimal betreuen. Er lächelt zufrieden, denn er hätte sich am Anfang nicht gedacht, dass es einmal diese Ausmaße annehmen wird und dieses Niveau an internationalen Künstlern beim Festival teilnehmen werden. Schon jetzt denkt er an seine nächste Ausgabe. Es ist dann sein 10-jähriges Jubiläum. Wir sind gespannt und wünschen weiterhin viel Erfolg.