Der Heilige Rochus von Montpellier, Schutzheiliger gegen die Pest und auch Patron der Gemeinde Firgas im Norden von Gran Canaria, ist der Protagonist des größten Volksfests des Jahres im Monat August. Aufgrund der Quellen ist das Wasser zum Symbol des gleichnamigen Hauptstädtchens mit Dorfcharakter geworden. Die hübschen Wasserkaskaden, gesäumt von bunten Kacheln mit den Wappen der restlichen Gemeinden auf Gran Canaria als heraldische Motive sind zum Markenzeichen und beliebten Fotomotiv für Besucher geworden.
Den mineralstoffreichen Quellen, wie beispielsweise im Barranco de las Madres (dt. Schlucht der Mütter) sagten bereits die Altkanarier eine heilende Wirkung nach. Nach der Hispanisierung begannen die Einheimischen bereits im 17. Jhdt. das begehrte Nass in andere Gebiete der Insel zu exportieren, wenngleich es einen industriellen Charakter erst mit Gründung der Fabrik Aguas Minerales de Firgas S. A. annahm, deren erste Flasche am 7. August 1930 abgefüllt wurde. Auch heute kommen Sie um das Wasser aus Firgas in den Supermärkten nicht vorbei. Die Landwirtschaft ist aufgrund der Orographie nur in Terrassenbewirtschaftung möglich und zu den Spezialitäten zählt, die Brunnenkresse. Entsprechend findet sich diese auch in regionalen Gerichten wieder, wie z. B. dem Eintopf Potaje de Berros.
Kurioses Brauchtum "Traida del Palo"
Zum wichtigsten Fest des Jahres zu Ehren San Roque scheint wirklich jeder, der etwa 7.500 Einwohner, zu partizipieren, herausgeputzt in schönen Trachten oder einfach mit guter Laune und großer Gastfreundlichkeit.
Die traditionelle „Traída del Palo“ zählt neben der beliebten Romería-Ofrenda zu den Highlights des Volksfests, ein kurioser Brauch, der seine Wurzeln vor über 250 Jahren hat. Dabei finden sich Männer jeder Altersgruppe ein, um einen bis zu acht Meter langen, Rinden befreiten Baumstamm von Las Canales bis zum Plaza de San Roque zu tragen, singend und ausgelassen. Begleitet wird dieser fröhliche Festzug von Musizierenden (Charanga) und befeuert von jubelnden Zaungästen. Auf dem Kirchplatz wird der Stamm in einer senkrechten Position fixiert, ähnlich wie die Maibäume in Österreich. Die mutigsten versuchen diesen palo zu erklettern, um das Band am Gipfel zu küssen. Klarerweise schaffen die wenigsten diese Hürde, umso mehr Glorie wird den ‚Baumstammeroberern‘ zuteil.
Weitere Highlights
Das abwechslungsreiche Programm bietet viele Highlights, wie z. B. Folkloretanzveranstaltungen, die Salsa Feste, Präsentationen von Jiu-Jitsu oder Kick Boxen sowie jede Menge Konzerte, wie z. B. mit der beliebten kanarischen Künstlerin Cristina Ramos. Details finden Sie im Programmkasten.
Programm
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