Die geplante temporäre Lösung sieht vor, dass die ankommenden Migranten in den kanarischen Flüchtlingslagern untergebracht werden, die vom Roten Kreuz betrieben werden. Immer mehr Flüchtlinge landeten auf den Kanarischen Inseln mit kleinen Booten. In den letzten Wochen waren einige davon mit dem Coronavirus identifiziert. Aufgrund Covid-19 ist eine 14-tägige Quarantäne erforderlich, bevor die Ankommenden in die weiteren Zentren verteilt werden. Daher wurde in den letzten Wochen in Arinaga auf Gran Canaria auf 250.000 qm großen, einer der Hafenbehörde gehörenden , Parzelle ein temporäres Zelt als Notunterkunft erbaut. Dieses ist für bis zu 600 Menschen vorgesehen und kann auf bis zu 900 Personen erweitert werden. Dort könnten 200 bis 300 humanitäre Mitarbeiter die Flüchtlinge betreuen. Die Fertigstellung des Zentrums in Arinaga ist für Anfang Juli terminiert. Neben den primären menschlichen Bedürfnissen, kümmert man sich auch soziale, rechtliche und psychologische. Vor allem geht es um eine menschenwürdige Betreuung. Aber es werden auch Ausbildungsprogramme finanziert, die den Flüchtlingen eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Integration und Eigenständigkeit bieten.
Randnotiz: Das Areal gehört zwar der Hafenbehörde und wurde vom Roten Kreuz in Abstimmung mit der Kanarenregierung erstellt, ohne aber die Gemeinde Agüimes zu konsultieren. Bürgermeister Óscar Hernández sieht den ausgewählten Platz und die Art der Durchführung dieses temporären Zentrums als höchst problematisch. Man könne mit Menschen nicht umgehen wie mit Waren. Menschen sollten ein Mindestmaß an Sicherheitsgefühl, sanitäre Versorgung und Wohnkomfort haben. Dazu kommt, dass dort in den Sommermonaten starke Winde wehen und die Bewohner den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt sind. jm
Update vom 1.7.2020: Die Gemeinde hat die Kanarenregierung aufgefordert eine andere Lösung bzw. einen anderen Standort für die Errichtung eines Flüchtlingszetrums zu suchen.