Gastbeitrag von Gärtnermeister Schumacher: Der eigene Garten bringt Sicherheit und Wohlbefinden, jetzt mehr denn je! Nach den immer wieder erscheinenden Meldungen über die so genannte Bio-Lüge, finden wir wieder zu den Wurzeln zurück. Der den Deutschen anhaftende Slogan „Geiz ist geil“, auf den wir alles andere als stolz sein sollten, bringt kaum überschaubare und wieder gut zu machende Gefahren mit sich. Die meisten von uns haben es irgendwie noch erlebt. Unsere Eltern oder Großeltern, sie hatten fast alle den sprichwörtlich grünen Daumen. Für sie war dieser Nahrungsquelle, Apotheke, eine Oase der Erholung und Ort der Entspannung für die ganze Familie. Sie wussten ganz genau was, wann, wie und wo gemacht werden musste. Ach hätten wir doch nur etwas besser aufgepasst.
Der Ausspruch „der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten“ hat gerade heute, in der extrem schnelllebigen Zeit, mehr Bedeutung denn je. Für die Hobby Gärtner unter ihnen beginnt jetzt eine tolle aber auch wichtige Zeit für ein erfolgreiches Gartenjahr.
Es riecht nach Frühlung - jetzt geht‘s los
Obwohl uns auf den Kanaren ja eigentlich die Jahreszeiten fehlen, riecht der Gartenfreund den unaufhaltsam herannahenden Frühling. Wir erinnern uns noch alle an das Kinderlied „Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt“. Legen wir also in unseren Gärten los. Auch hier bei den fast immer tollen Temperaturen machen die Pflanzen eine gewisse Ruhephase durch. In den Monaten November bis, als Faustregel, zum kanarischen Karneval haben auch hier die Pflanzen einen verlangsamten Saftstrom. Darum sollten in dieser Zeit die jedes Jahr wichtigen Schneidearbeiten durch geführt werden. Dieses bezieht sich vor allem auf die Obstgehölze und die Rosen.
Vorbereitung des Bodens
Wir ersparen uns viel Arbeit, nämlich das Isolieren der Schnittstellen, vor allem aber schaffen wir die Voraussetzung für einen guten Fruchtansatz und einen optimalen Blütenflor. Ganz wichtig ist auch die nachhaltige Verbesserung des Bodens. Mit nur einer dünnen Schicht Kompost, ca. 2 cm, schaffe ich mir nach und nach einen Gartenboden vom aller Feinsten. Wir sprechen dann von einer optimalen Bodengare mit einem regen Bodenleben. Die unabdingbare Voraussetzung für einen Traumgarten.
Die giftfreie Schädlingsbekämpfung
Ganz wichtig ist zudem die zeitige Planung der Schädlingsbekämpfung. Gerade bei unseren Obstgehölzen wird schon während der Blüte die Kinderstube für eine große Schädlingsplage geschaffen. Die Eiablage erfolgt im Fruchtknoten der Blüte (siehe Foto 002) und die Folge ist unappetitliches Obst in dem sich ungeliebte Mitbewohner aufhalten. Das muss nicht sein. Wie schon in meinem ersten Betrag in Ausgabe Nr. 70 beschrieben hat man die Möglichkeit mit nur einem Einsatz pro Jahr einen schädlingsfreien Garten zu haben und das Ganze ohne Gift und mit Garantie. Egal ob Nutz-oder Zierpflanzen, egal ob Mosca blanca, Schildlaus oder Spinnmilbe, der Schädling bleibt aus unseren Gärten raus.
Düngen, aber richtig
Eine weitere wichtige Arbeit, für einen optimalen Pflanzenstart, ist die ausgewogene Ernährung. Für uns selber erstellen wir ja auch einen Speiseplan. Dieses bringt auch für den Garten ganz gewaltige sichtbare Vorteile. Ich persönlich bin ein Freund von mehrfachen kleineren Nährstoffgaben über das Jahr verteilt. Man hat einfach alles besser im Griff. Was man jetzt in vielen Grünanlagen beobachten kann sind extreme Düngungen mit dem so heiß geliebten Blaukorn. Die Folgen können katastrophal sein. Diese so genannten Kunstdünger sind Temperatur abhängig. Das heißt bei einsetzender Wärme wird alles gelöst und die Pflanze wird gemästet-ob sie will oder nicht.
Gerade der wichtigste Wurzelbereich, die Saugzone, wird verbrannt und die Pflanzen haben ihr ganzes Leben lang einen unnatürlichen Wuchs und ein untypisches Aussehen. Das Augenmerk sollte ganz klar auf organische Düngung gelegt werden. Da sucht sich die Pflanze dann selber aus nur das zu sich zu nehmen worauf sie gerade Lust hat. Das Ergebnis sind optimale, wunderschöne und im Nahrungs- und Kräuterbereich auch aromatische und gesunde Produkte.
Denken sie an ihre Eltern und Großeltern zurück und an einen auch heute noch wahren Ausspruch „ wo nix Mistus – da nix Christus“. Sie sehen also wir werden gemeinsam ein spannendes Gartenjahr erleben. Denn wenn man mit der Natur und nicht gegen sie arbeitet, dann stellen sich die Erfolge ein und Erfolg macht bekanntlich süchtig.
Kontakt
Wenn sie noch Fragen zu diesen oder anderen Themen haben, dann rufen Sie mich gerne an. Für die Probleme in ihren Gärten habe ich immer ein offenes Ohr. Gärtnermeister Schumacher, Tel. 663 001 496 (aus Viva Canarias Nr. 73)