Die ursprünglich aus Afrika stammende unscheinbare Wüstenlilie gehört mit über 300 Arten zu den umfangreichsten Pflanzengruppen dieser Welt. Von Cleopatra über Alexander den Großen bis hin zu Christoph Kolumbus, überall war Aloe Vera bekannt und berühmt für ihre vielseitige Heilwirkung. Leider verschwand sie für viele Jahre, doch in den letzten Jahrzehnten ist Aloe Vera von den Toten auferstanden und erfährt nach wie vor einen nie da gewesenen Boom. Die Wirkung als Heilpflanze ist in Deutschland anerkannt.
Es gibt inzwischen unzählige Produkte in denen Aloe Vera enthalten ist, wie z. B. von Kosmetik- und Pflegeprodukten bis hin zu Medikamenten, Toilettenpapier und Papiertaschentücher. Die Vermarktungsindustrie kennt keine Grenzen und so werden Konsumenten möglicherweise auch in die Irre geleitet. Man muss schon darauf achten hochwertige Produkte zu bekommen.
Auch ist es ein Unterschied ob das sanfte Gel der Pflanze oder das Harz verwendet wird, denn beide sind in ihrer Wirkung und Einsatzgebiet unterschiedlich. Das Gel hat seine Heilwirkung vor allem für die Haut (entzündungshemmend, reizmindernd, befeuchtend). Es vollbringt wahre Wunder bei Sonnenbrand, Akne, Brandwunden, Hautirritationen, Insektenstichen, Juckreiz, Neurodermitis, Wunden, Entzündungen oder Ekzemen. Das Harz wird aus dem gelben Saft gewonnen und wirkt vor allem stark abführend.
Die Heilpflanze - Aloe arborescens
Sehr vernachlässigt, aber wohl die medizinisch wertvollste Pflanze ist die Baum-Aloe (bot. „Aloe arborescens“), die selbst bei wüstenhaften Bodenbedingungen gut gedeiht und viel Sonne liebt. Sie kann monatelang ohne Wasser bei heißem Sommerklima auskommen. Aufgrund dieser schwierigen Lebensbedingungen ist Aloe Vera darauf ausgerichtet, eigene Nährstoffe zu entwickeln und den Feuchtigkeitsspeicher der Blätter zu füllen. Auf den Kanaren findet sie daher ideale Lebensbedingungen und wird sehr erfolgreich in Farmen kultiviert. Diese Pflanze ist übrigens als einzige aus ihrer Pflanzenfamilie in Deutschland offiziell als Heilpflanze anerkannt.
Viel Sonne, wenig Wasser
Sie wächst baumartig mit einem oder mehreren Stämmen, die bis drei Meter hoch werden können und sich dabei sehr stark verzweigt. Die dreieckigen Laubblätter wachsen rosettenförmig, bis zu 60 Zentimeter lang und fünf bis sieben Zentimeter breit. An den Blatträndern befinden sich feste einige Millimeter lange sogenannte Zähne.
Das Blatt besteht zudem aus drei Schichten. Die grüne, chlorophyll- und faserhaltige Außenschicht, die wertvolle anthrachinonhaltige perizyklische Schicht mit dem gelben „Lebenssaft“ und die innere Schicht mit dem bekannten, durchsichtigen Aloe Gel. Die Besonderheit im Vergleich zu anderen Aloe Arten liegt in der Verwendung des gesamten Blattes und nicht nur des innersten Gels, wie meist üblich. Sie zählt heute zu den am stärksten erforschten Heilpflanzen da in ihr viele Inhaltsstoffe für Krebstherapien vermutet werden.
Wenn sie noch Fragen zu diesen oder anderen Themen haben dann rufen sie mich einfach an.
Ihr Urban Schumacher
Gärtnermeister