Ausgabe Nr.
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J M upload 04.07.2018, Viva Edition 71 | Print article

Heiraten im Freien auf der herrlichen Finca Montecristo auf Gran Canaria

Die Liebe zweier Menschen krönt in vielen Kulturen auf der ganzen Welt nach wie vor die Hochzeit. Natürlich will das Brautpaar diesen für sie so entscheidenden Schritt im Kreis seiner Liebsten – Freunde und Familie – schließen und diese an ihrem Glück teilhaben lassen. Die große Frage stellt sich davor, wo und wie soll dieser entscheidende Bund fürs Leben geschlossen werden? Weil das Wetter an diesem Tag das Glück nicht trüben soll, beschließen viele ihren Bund in den Sommermonaten zu schließen. Doch die Natur stellt ihre eigenen Regeln auf. So kann es schon vorkommen, dass die eine oder andere Hochzeit buchstäblich ins Wasser fällt – was besonders für die Braut ein Horrorszenario darstellt.

Eine wunderbare Alternative ist, mitsamt der Hochzeitsgesellschaft diesen be sonderen Tag im sonnigen Süden zu zelebrieren... so wie Katrin und Gustavo, die sich dafür das schöne Anwesen Montecristo ausgewählt haben. Immer mehr Paare besiegeln ihr Glück nicht in historischen goldver- zierten Kirchen oder imposanten Schlössern, nicht zuletzt auch aus Kostengründen. Im Freien zu heiraten liegt voll im Trend, sei es am Strand, auf dem Schiff oder – wie in unserem Fall – im „Garten Edens“. Damit ist das Anwesen Montecristo im Süden Gran Canarias gemeint, das immer wieder Schauplatz von romantischer Feiern nach verschiedensten Ritualen ist - vom traditionellen Ehegelöbnis durch einen evangelischen Priester oder eines Standesbeamten bis hin zur gleichgeschlechtlichen Vermählung. Letztere wurde in Spanien schon vor sieben Jahren legalisiert und seitdem haben mehr als 30.000 gleichge- schlechtliche Paare diese Möglichkeit genutzt (wir berichteten ausführlich in unserem Beitrag „Heiraten auf den Kanaren“ in Ausgabe 13). Und weil es, wie schon erwähnt, in Montecristo so schön ist und weil das Wetter fast unter Garantie immer mitspielt, entschloss sich wohl die deutsche Braut Katrin ihren spanischen Gustavo in der hiesigen Freilichtkapelle das Ja-Wort zu geben. Ein Teil der internationalen Hochzeitsgesellschaft war vor Ort in den Gästeappartements unterge- bracht. Die restlichen Gäste residier- ten standesgemäß in einem namhaften Hotel in Meloneras. 

Eemsiges Treiben und letzte Vorbereitungen 

Wir kommen schon Stunden vor der Zeremonie in Montecristo an, um ein wenig „Vorbereitungsluft“ zu schnuppern und dem emsigen Trei- ben des Teams zuzusehen. Während der weniger entspannte Andreas, der sich für die kulinarischen Freuden verant- wortlich zeichnet, von Ecke zu Ecke hetzt und hier und da das Team noch instruiert, widmet sich der völlig ent-

spannte Hausherr Guy Martin der Blumenwelt. Wer sonst als „Le Poet de fleurs“ - wie einst im Jahr 1976 Paul Maurisse im Gästebuch vermerkte – arrangiert mit flinken Händen und geradezu anmutig wirkenden Gesten den wunderschönen Brautstrauss. So tat er es schon zuvor bei jedem einzelnen floralen Schmuck- stück der gedeckten Tische für die Hochzeitsgäste. Das Bouquet der Braut beeindruckt - ob seiner bunten Artenvielfalt aus der Natur oder dem Duft, der unseren Nasen schmeichelt. Wir lassen uns anstecken und in romantische Sphären entführen.

Dass Guy dafür nur eine halbe Stun- de Zeit benötigte, fällt uns beinahe schwer zu glauben. Doch wer die flinken und gleichzeitig liebevollen Bewegungen selbst sehen konnte, der wird überzeugt sein. 

„Natur ist mein Leben und es ist ein Privileg mit der Natur arbeiten zu dürfen“, erfahren wir von ihm. „Man muss ein Gefühl dafür haben, jeder einzelnen Blume ihren reellen Wert zu geben und automatisch erscheinen diese in perfekter Harmonie. Wer die Arbeit mit der Natur nur aus Geldmacherei heraus betreiben will, der wird nie die Seele herausarbeiten können oder erfolgreich sein“, setzt er fort. Das goldene Licht der Abendsonne verleiht dem Ambiente noch mehr Romantik, die vom Gezwitscher der Vögel noch vervollkommnet wird. Nun beginnen sich allmählich festlich herausgeputzte Angehörige und Gäste der Hochzeitsgesellschaft in das bunte Treiben zu mischen. Die einen suchen dies, die anderen jenes, so wie auch die aufgeregte und hübsche Johanna, die Schwester der Braut. Ein Sektempfang soll das Warten auf die Braut verkürzen. Man genießt das Ambiente und wir vernehmen Worte wie „hochromantisch“ von der rüstigen Omi aus Innsbruck, die mit ihrer schweizer Nichte eigens angereist ist, so wie viele Gäste. Nur mögliche fallende Gesteinsbrocken der Felswand verursachen ihr Bedenken. Andere widerum finden es „interessant“ und „Es ist mal was anderes und hat Charme draußen im Freien sitzen zu können“ wie wir von einem jungen manierlichen Herren erfahren. In der Zwischenzeit werden wir neugierig von der zehnjährigen Franzi, die an diesem Tag mit ihrer jüngeren Schwester Nadine als Blumenmädchen fungieren wird, beäugt bzw. angesprochen. Wie wir später erfahren sollten, spricht sie drei Sprachen und ist Redakteurin in einer Schülerzeitung. Das ist übrigens auch ihr Traumberuf, oder Schriftstellerin und daher folgen eine Vielzahl an interessierten und durchaus intelligenten Fragen (wir sind beeindruckt ob des Selbstbewusstseins der heutigen Kinder).

Höhepunkt: der Einzug der Braut

Kurz vor dem Einzug der Braut wech- selt die Gesellschaft zur Freiluft-Kapelle des Montecristo. Wenn Klischees auf Wahrheit beruhen, dann wurde zum Zeitpunkt des Einzugs der Braut eines erfüllt. Sie überstrahlte mit ihrer Freude und Anmut alle Anwesenden, während sie am Arm ihres Vaters die Steinstufen herabstieg. Die Zeremonie führte niemand geringerer durch als die Gemeinderätin Elena Alamo, die von einer Dolmetscherin synchron übersetzt wurde. Spätestens als der Bräutigam Gustavo sein Eheversprechen in mühsam einstudiertem Deutsch von sich gab, war auch der letzte Gast fast zu Tränen gerührt... Wir wünschen dem Brautpaar alles erdenklich Gute.   

Kontakt:

Finca Montecristo im Barranco de Ayagaures: 
https://www.montecristo-grancanaria.com/