Frontex berichtete einen Anstieg von illegalen Grenzübertritten in die EU in den ersten neun Monaten dieses Jahrs um 70 % im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden 228.249 illegale Migrationen registriert, womit der Rekordwert von 2016 erreicht wurde. Davon entfielen 33.380 in den Monat September, wobei die am stärksten frequentierte Grenze die Westbalkanroute war. Diese hat sich mit 19.160 verdoppelt, Tendenz steigend. An zweiter Stelle steht die Zentrale Mittelmeerroute mit 7.213 Aufgriffen und einem geringen Anstieg von lediglich fünf Prozent.
Gefallen sind die Aufgriffe im September im westlichen Mittelmeer (-66 Prozent), den östlichen Landesgrenzen (-12 Prozent) und an der Westafrikaroute, in der die illegalen Grenzübertritte der Kanarischen Inseln erfasst werden (-53 %).
Flüchtende aus der Ukraine sind in diesen Zahlen nicht aufgelistet. Seit Beginn von Putins Angriffskrieg gegen den souveränen Staat haben 11 Millionen UkrainerInnen die EU passiert, wobei ein signifikanter Anteil wieder zurück in die Heimat gekehrt ist. Quelle: Frontex „Illegal Border Crossings“, 13. Oktober 2022
Situation in Spanien und auf den Kanarischen Inseln
Das spanische Innenministerium berichtete in seinem 14-tägigen Report einen Rückgang der illegalen Migrationen von 21,5 Prozent, wobei die terrestrischen Aufgriffe in Ceuta und Melilla daran einen überproportionalen Anteil einnehmen.
Die Grenzübertritte über den Seeweg sind um fast ein Viertel zurückgegangen, vor allem in Ceuta, Melilla und den Balearen. Mit einem Minus von 13 Prozent ist der Rückgang auf den Kanarischen Inseln vergleichsweise geringer. Zum Stichtag 15. Oktober 2022 wurden 13.122 Personen für dieses Jahr dokumentiert. Details - siehe Tabelle.
6 Jugendzentren geschlossen
Die Regionalregierung der Autonomieregion der Kanarischen Inseln berichtete am 17. Oktober 2022 darüber, dass sechs Zentren für illegale jugendliche MigrantInnen geschlossen werden konnten. Aktuell befinden sich noch 2.300 ausländische Jugendliche auf dem Archipel, wobei bei etwa vierzig Prozent die Evaluierung und Bestätigung der Altersangaben noch offen sei. Aktuell sind auf dem Archipel 50 Zentren für illegale jugendliche MigrantInnen operativ: 31 auf Gran Canaria, 15 auf Teneriffa, 3 auf Fuerteventura und eines in El Hierro. Quelle: Ministerio del Interior 15.10.2022 und Gobierno de Canarias.