Mit 230.860 Aufgriffen von Illegalen Migranten in den ersten acht Monaten dieses Jahres ist um 18 Prozent gestiegen und ist somit so hoch wie zuletzt im Jahr 2016. Weitere 36.250 Personen sind gemäß den vorläufigen Daten von Frontex vom 14. September 2023 nach Großbritannien migriert.
Im August wurden Spitzenwerte von 56.880 registriert, die von den insgesamt 2.750 Frontex Agenten, die mit der Absicherung der EU-Grenzen im Einsatz sind, aufgegriffen wurden.
Dabei hat sich das Volumen auf der Zentralen Mittelmeerroute fast verdoppelt und fast die Hälfte der gesamten Aufgriffe an den EU-Außengrenzen wurden hier registriert. Frontex vermutet einen Zusammenhang mit niedrigeren Schmugglerpreisen durch Schlepper von Libyen und Tunesien aufgrund eines Konkurrenzkampfs zwischen den einzelnen Banden.
Die anderen Routen, wie z. B. über den Westbalkan, die Östliche Mittelmeerroute sowie den Östlichen Landesgrenzen sind im zweistelligen Bereich deutlich zurückgegangen. Der deutliche Rückgang auf der Westbalkanroute, die in den ersten Monaten rege Aktivitäten verzeichnete, ist den verschärften Visakontrollen geschuldet. Gemäß der UN-Organisation IOM (International Organization for Migration) sind 2.325 Personen auf der Zentralen Mittelmeerroute als vermisst dokumentiert.
In Spanien ist die Zahl der illegalen Migrationen in diesem Jahr um fast ein Fünftel gestiegen. Unter Berücksichtigung des Rückgangs der Aufgriffe auf terrestrischen Grenzübertritten in Ceuta und Melilla ist die Zahl sogar um ein Viertel gestiegen (Details siehe Tabelle unten). Gleiches gilt für die Kanarischen Inseln mit den Hauptursprungsländern Marokko, Senegal und der Goldküste.
Aufgrund der Zeitverzögerung zwischen dem Erfassen und dem Berichten von Daten zur illegalen Migration seitens Frontex, muss hinsichtlich den Kanarischen Inseln folgendes angemerkt werden. In den ersten 18 Tagen im September wurden auf dem Archipel 3.288 Migranten registriert und summiert damit das Jahr auf 15.000 Personen, ein Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Regionalregierung fordert nun von der Zentralregierung in Madrid und der EU dieselben Maßnahmen und Schaffung einer Koordinationsstelle wie für Lampedusa. Ebenso wurde eine Stellungnahme hinsichtlich der 2.700 unbegleiteter Minderjähriger, die sich derzeit auf dem Archipel befinden, urgiert. Bisher hat keine der beiden Behörden Stellung bezogen. Es muss angemerkt werden, dass die Zahl der illegalen Grenzübertritte auf den Kanaren in Relation zu anderen EU-Außengrenzen deutlich geringer ist.
Auch die Zahl der Autodiebstähle hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Von 670 Fahrzeugen konnten 416 durch Frontex identifiziert werden, ein Rennen gegen die Zeit. Die Banden ändern laufend ihre Methoden und zerlegen mitunter die Fahrzeuge in Einzelteile, um diese besser schmuggeln zu können. Allerdings konnten, dank dem Einsatz von 92 spezialisierten Frontex Mitarbeitern für KFZ-Kriminalität und weiteren 177 Dokumentenexperten und mithilfe der Vehikel-Identifikationsnummer (VIN), fast zwei Drittel an den EU-Außengrenzen aufgefunden werden, bevor sie die EU verlassen. jm
Quelle: Frontex vom 14. September 2023 für Daten der EU; für Spanien stammen die Daten vom Innenministerium vom 12. September 2023.
Hinweis zu Daten: Das sich die beiden Stichtage unterscheiden, können die Zahlen für Spanien leicht variieren. Zudem beinhalten die Frontex Werte mitunter Mehrfachaufgriffe von ein und derselben Person, falls diese versucht hat mehrmals bzw. an unterschiedlichen Übergängen die Grenzen illegal zu überschreiten und dabei aufgegriffen wurde.