Die Immobilienpreise auf den Kanarischen Inseln stiegen in den letzten 32 Quartalen in Folge an, doch wird mit der Anhebung der Leitzinsen, und die damit teurere Finanzierung, eine leichte ‚Abkühlung‘ erwartet, da sich potenzielle KäuferInnen auf der Suche nach adäquaten und günstigen Finanzierungskrediten mehr anstrengen müssen. Das ist zeitaufwändig und verzögert den Abschluss von Immobilientransaktionen.
Allerdings werden auf den Kanarischen Inseln nur die Hälfte aller Käufe mittels Hypothekarkrediten abgewickelt, was landesweit den niedrigsten Wert darstellt. Ausschlaggebend dafür ist der hohe Anteil an ausländischen KäuferInnen und Investoren.
Gemäß den Registrierungsbehörden ist der Anteil der fix verzinsten Käufe von 57 Prozent im dritten Quartal 2021 auf nunmehr 74 Prozent gestiegen (November 2022), da vor dem Hintergrund der ungewissen wirtschaftlichen Entwicklungen eine Planbarkeit der Haushaltsausgaben angestrebt wird.
Situation Mietmarkt
Der durchschnittliche Mietzins betrug 537 Euro im dritten Quartal 2022, was einem Drittel eines durchschnittlichen Gehalts entspricht. Auch das Alter der Hypothekennehmer ist von 22 auf 23 Jahre angestiegen.
Die Gentrifizierung steigt unaufhörlich und die Situation wurde durch den Ukrainekrieg weiter verschärft. Spanien sieht die Implementierung von Maßnahmen vor, die eine überproportionale Anhebung des Mietzinses verhindert. Eine davon war die Limitierung der Mietzinserhöhung auf maximal zwei Prozent und dies wird voraussichtlich auch 2023 beibehalten.
Die Kanarischen Behörden versuchen dieser Tendenz mit dem Bau von 5.700 öffentlichen Wohnungen in den nächsten fünf Jahren entgegenzuwirken, denn ein größeres Angebot am Wohnungsmarkt verringere einen überproportionalen Anstieg des Mietzinses, insbesondere in dichten urbanen Zonen oder in touristischen Einzugsgebieten - so Sebastián Franquis.