Egal, ob wir zur Gruppe der unverbesserlichen Romantiker zählen, Actionfans sind oder intellektuelle Abhandlungen präferieren, gute Filme bleiben in unserer Erinnerung und manchesmal sogar ein Leben lang. Denken wir an „Casablanca“ oder „Vom Winde verweht“. Natürlich diktieren auch in der Filmbranche die potentiellen Einspielergebnisse die Realisierung und es ist bei weitem schwieriger einen intellektuell wenig wertvollen Film zu finanzieren und zu vermarkten, als umgekehrt. Internationale Filmfestivals sind dabei eine gute Chance, um nicht kommerziellen Filmen eine Plattform zu bieten, um zu Bekanntheit zu geraten.
Bereits zum 18. Mal findet auch in der Hauptstadt von Gran Canaria das Internationale Filmfestival von Las Palmas statt, das zugegebenermaßen mit den großen Festivals in den Metropolen, wie z. B. Channes oder Berlin, nicht mithalten kann, aber durchaus interessante Filmemacher auf den Plan holt. 667 Filme wurden eingereicht, die von etwa zwanzig Fachleuten bewertet werden.
50-JÄHRIGES Jubiläum
Ein weiterer Meilenstein der Filmgeschichte war Stanley Kubricks „Una odisea en el espacio“ die sich als Origami-Papiertiger auf dem offiziellen Plakat wiederfindet, welches in diesem Jahr vom prämierten spanischen Comiczeichner Rayco Pulido (geb. 1978 in Telde) gestaltet wurde (siehe Foto).
Radu Jude
Ein Protagonist bei der 18. Edition ist der rumänische Cineast Radu Jude, der vier ausgewählte Werke aus seinem großen Schaffensspektrum der letzten Jahre auf dem Festival zeigen wird (4 Filme und 1 Kurzfilm) und natürlich auch in der Jury sitzen wird. 50 Preise und 28 Nominierungen darf sich Jude an seine Fahnen heften und man kann mit Sicherheit behaupten, dass er wohl der bedeutendste rumänische Filmemacher ist.
Dokumentation über Pepe Dámaso
Einer der bekanntesten, lebenden, und kommerziell erfolgreichsten kanarischen Künstler ist der 84-jährige Pepe Dámaso aus Agaete. Das CAAM widmete ihm im Dezember 2017 eine Retrospektive, die aus seinem großen Bestand 150 Exponate selektierte, die zum Teil noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen waren. Parallel wurde natürlich ein Bildband aufgelegt. Im Rahmen des diesjährigen Filmfestivals wird auch die Dokumentation über Pepe Dámaso gezeigt, die Regisseur in Sigrid Monleón und Produzent Andrés Santana realisiert haben. Sie begleiten den Künstler quer über die Inseln des Archipels und beleuchten nicht nur die künstlerische Arbeit, sondern vor allem die Person dahinter.
Dámaso hatte schon mit 18 Jahren seine erste Einzelausstellung und zwar in seiner Heimatgemeinde Agaete. Danach zog es ihn nach Madrid und Sevilla, wo er Kunst studierte. Kurze Zeit später waren seine Werke im Gabinete Literario in Las Palmas zu sehen und im Jahr 1957 erhielt Dámaso die Goldmedaille der ersten universitären Ausstellung von La Laguna auf Teneriffa. Seitdem reisten er und seine Werke um die Welt und waren in vielen wichtigen Kunsteinrichtungen zu sehen. Die Sala de Prado del Ateneo in Madrid zählt ebenso dazu wie Ausstellungen in Kopenhagen, Paris oder New York, Dakar, Lissabon, Kopenhagen, Belgrad und Jerusalem. Auch in Kuba und Mexiko war Dámaso schon zu Gast. Auf den Kanaren genießt er Kultstatus und zuletzt waren seine Werke bei der großen GayFair in Maspalomas ausgestellt (Dámaso li. im Bild Foto unten). Er gestaltete auch das offizielle Plakat zur großen Fiesta de San Fernando de Maspalomas.