Ausgabe Nr.
Ausgabe Nr.
J M upload 02.09.2018, Viva Edition 136 | Print article

Internationales Otologie-Forum

Zwei von tausend in Spanien geborene Kindern kommen mit Hörproblemen auf die Welt und müssen Hörgeräte tragen. Das wurde beim 31. Kongress der „Sociedad Politzer“ bzw. dem 2. Internationalen Weltforum für Otologie-Forschung Ende März kommuniziert. Es nahmen 130 Wissenschaftler und Experten (Fachärzte, Chirurgen und Neurologen) aus 90 Nationen an diesem Forum teil, das im Auditorio Alfredo Kraus ausgetragen wurde. Vier weltweit beachtete Spezialisten nahmen als geladene Gäste teil: Prof. Bruce Gantz (USA), Prof. Jacques Magnan (Frankreich) und die beiden spanischen Professoren Francisco Antoli-Candela sowie Emilio García-Ibáñez.  

Die Schwerhörigkeit beeinflusst einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung. In Deutschland leben beispielsweise 80.000 nicht-hörende Menschen (Fachterminus „surditas“, das vollständige oder weitgehende Fehlen der Hörfähigkeit) sowie 16 Prozent der Bevölkerung sind von Schwerhörigkeit betroffen. Man muss zwischen der angeborenen und der erworbenen Taubheit unterscheiden. Bei Letzterer handelt es sich um eine Schädigung des Hörnervs, der auf ein Trauma zurückzuführen ist (z. B. verursacht durch einen Unfall, Schlaganfall oder Tumor). Achtung: Auch zu viel (dauerhafter) Lärm kann dem Ohr schaden. Einige Erkrankungen können ebenfalls Hörverlust auslösen: Gehirnentzündung, Infektionskrankheiten, Meningokokken-Meningitis, Kinderkrankheiten (wie Scharlach oder Masern), Alter und auch Medikamente. Andere Symptome verursacht durch die Menière-Krankheit sind Schwindelanfälle. Wenn klassische Hörgeräte bei Schwerhörigkeit nicht mehr helfen sind Hörimplantate eine mögliche Alternative. 

Auf den Kanaren wurden große Anstrengungen für die Früherkennung und Behandlungsmöglichkeiten unternommen. Die Experten auf den Kanarischen Inseln (Ärzte, Physiker und Techniker) leisten im Bereich der Schwerhörig und Gehörlosigkeit Pionierarbeit. Sie werden im gleichen Atemzug wie die Forscher aus den USA und einigen anderen europäischen Ländern genannt. Allein in den letzten beiden Jahren wurden fünf Fachpublikationen auf höchstem Niveau veröffentlicht.