Am 29. April 2020 hielten Kanarenpräsident Ángel Víctor Torres und Tourismusministerin Yaiza Castilla eine Videokonferenz mit Vertretern des britischen Reiseveranstalters Jet2 ab, um mögliche Szenarien für die Wiederaufnahme von touristischen Aktivitäten zu besprechen. Der Konzern wurde vertreten durch Steve Heapy, CEO, Janice Mather, Direktorin für Vertragswesen, Ricard Querol, Generaldirektor der Touristischen Flughäfen und Organisationen sowie John Taylor.
Der größte Unsicherheitsfaktor ist die Einschätzung des zeitlichen Horizonts, wann mit einer ‚Normalisierung‘ der Situation gerechnet werden könne.
Derzeit plane Jet2.com am 17. Juni 2020 den weltweiten Flugbetrieb wieder aufzunehmen.
Torres unterstrich die Bedeutung, höchstmögliche Sicherheitsstandards zu garantieren und zwar noch vor Reiseantritt. Dies ist gut für die Touristen, für das Ursprungsland, für die Destination und für die kanarische Bevölkerung. Zudem arbeite man seitens des Archipels ohne Druck an der Ausarbeitung eines touristischen Maßnahmenkatalogs, der sehr strenge Kriterien umfassen und auch die Auflagen für die Einreise betreffen werde.
Die jetzigen Auflagen, nur jeden zweiten Sitzplatz besetzen zu dürfen, stellen Jet2 bereits vor große finanzielle Herausforderungen. Da Airlines in diesem Sektor eine Marge von etwa 10 Prozent haben, werden sich die finanziellen Mehrbelastungen auf die Preise der Tickets niederschlagen. Er schätzt, dass die Ticketpreise um 33 Prozent ansteigen werden.
Jet2 hat mitgeteilt, dass sie bereits mit dem Verkauf von Flugtickets für die nächste Saison bis zum 14. November 2021 begonnen haben und schon enorm viele Reservierungen eingegangen sind. Sie möchten ihre Flugkapazitäten noch für diese Saison um 22 Prozent erhöhen. Im vergangenen Jahr wurden vom britischen Unternehmen 1,5 Millionen Flugpassagiere auf die Kanarischen Inseln geflogen. Begonnen hatte Jet2 als Low-Cost Anbieter und hat parallel das Reiseunternehmen Jet2Holidays.com aufgebaut.
Torres möchte die Entscheidungen der EU für den Tourismussektor abwarten, die für den 6. Mai 2020 erwartet werden. Auch die Tourismusministerin Yaiza Castilla hat ihre volle Unterstützung zugesagt. Die Kanarischen Inseln können ein Pionier für das "Redesign des Tourismussektors in der Post-Covid-19 Phase" werden. Doch müsse in allen Belangen die höchstmögliche Sicherheit, sowohl für die Touristen als auch für die heimische Bevölkerung, garantiert werden.
