Während Touristenhochburgen über Jahrzehnte wie die Pilze aus dem Boden schossen, hat sich die Wohnungsituation für Residenten in den letzten Jahren dramatisch zugespitzt. Viele, sei es im öffentlichen oder privaten Besitz, seien antiquiert und renovierungsbedürftig. Zudem sind die Wohnungspreise, besonders in touristischen und urbanen Zonen, derart angestiegen, dass viele Residenten sich das Wohnen kaum mehr leisten können.
Nun hat die Autonomieregierung der Kanarischen Inseln mit der Zentralregierung in Madrid und im Einklang mit dem Staatlichen Altbausanierungsplan (Plan Estatal de Rehabilitación) eine Vereinbarung zum Bau von 600 bis 800 neuen Wohnungen unterschrieben, die in den nächsten Jahren gebaut werden. Dazu gab es ein Treffen mit Vertretern der vier meist bevölkerten Städte auf den Kanarischen Inseln und mit Franquis, dem Minister für öffentlichen Bau, Transport und Wohnen. Diese neuen Wohnungen werden von öffentlicher Hand verwaltet und reguliert.
Zudem bestätigte Franquis, dass weitere Mittel für Wohnungsprojekte aus dem EU-Topf für die Folgen der Gesundheitskrise zur Verfügung gestellt werden. U.a. sehen die Kanaren dringend Handlungsbedarf für die Sanierung von Wohnungen, die durchschnittlich 40 Jahre als sind und viele davon in desolatem Zustand. Die ältesten davon sollen renoviert und zudem die Energieeffizienz der Gebäude erhöht werden. Spanienweit werden im Wohnbausektor in den nächsten Jahren 200.000 Arbeitsplätze geschaffen. (Quelle: Gobierno de Canarias vom 17. Juni 2020)
Auch auf Lanzarote hat man nach über 20 Jahren Stillstand den Bau von etwa 700 Wohnungen zugesichert. Dazu reiste Sebastian Franquis, zuständig für öffentlichen Bau, Transport und Wohnbau der Kanarischen Inseln, nach Lanzarote und unterzeichnete eine Vereinbarung mit Inselpräsidentin María Dolores Corujo im Rahmen des „Plans 20.000“. Entstehen werden 400 Wohnhäuser in verschiedenen Größen mit einem Investitionsbudget von 20 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln.