Nicht nur wegen dem Holz, den Früchten und den Tanninen werden die Kastanienbäume sehr geschätzt. Die majestätischen Bäume mit den dicken Stämmen und den weit ausladenden Kronen können eine Höhe von 20 bis 25 Meter erreichen. Fünf- bis sechshundert Jahre Alter sind keine Seltenheit und in ihrem Schatten wurden viele Liebesbekenntnisse gemacht. Wo sie stehen, prägen Sie die Landschaft und laden zum Verweilen ein. Als Kinder sammelten wir die stacheligen Früchte und brachten sie zum nächsten Bauern, der uns mit Süßigkeiten belohnte, was unsere Sammelleidenschaft sehr positiv beeinflusste. Auch zum Basteln waren sie ideal und im Herbst wenn sie ihr großes Farbschauspiel an den großen Blättern vollzogen, beeindruckten Sie optisch.
Wissenschaftlich betrachtet ist die „Castanea satvia“, auch Edelkastanie genannt. Er ist ein sommergrüner Baum mit einer Art stärkehaltigen und essbaren Nüssen bzw. Maronen.
Die Edelkastanie genoss hohes Ansehen bei den Römern und Griechen gleichermaßen. Im Mittelalter bis Ende Ende des 19. Jhdts. waren sie das Hauptnahrungsmittel in Bergregionen Südeuropas. Da man damals den Verzehr mit schlechter Verdauung, Kopfschmerzen, Blähungen und verstärktem Sexualtrieb in Verbindung brachte war der Verzehr beim Adel lange Zeit verpönt.
Das Aufkommen weltweit
Das ursprüngliche Vorkommen der Edelkastanien ist das Mittelmeergebiet und die nördlich angrenzenden Länder. Andere Arten kommen im östlichen Nordamerika vor sowie in Ostasien. Gemäß FAO1) existieren weltweit um die 290 Millionen Hektar Anbaufläche mit einer Produktionsmenge von insgesamt 1,5 Millionen Tonnen. China führt mit 850.000 Tonnen jährlicher Ernte die Liste an.
Danach folgen weit abgeschlagen Südkorea, die Türkei, Italien, Portugal und Japan. Spanien erntet um die 9.500 Tonnen jährlich, wo sie vornehmlich in der Schweinemast zum Einsatz kommen. 1)Anm.: www.fao.org
Wie sieht es auf den Kanaren aus?
Hier gibt es Kastanienaufkommen im Norden von Teneriffa und auf der schönen Insel La Palma, auf Gran Canaria und El Hierro. Die „Castañeros de Canarias“ gehen dokumentarisch erstmals auf das 16. Jhdt. zurück (siehe D. Alonso Fernández de Lugo vom 18. Dezember 1517).
Obwohl Edelkastanien im Vergleich zu anderen Nüssen einen sehr geringen Fettanteil haben, ist der Anteil an essentiellen Aminosäuren und verwertbaren Kohlehydraten sehr hoch (siehe Tabelle). Inzwischen findet man die Maronen immer häufiger in der Gastronomie für ausgefallene Gerichte (siehe auch unseren Rezeptvorschlag "Kastanienmousse", sehr einfach zu herzustellen und schmeckt köstlich).